Bestand

Rechnungen (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Die Nutzungsteilungen im Hause Hohenlohe führten zu wechselnden Aufenthaltsorten in der Verwahrung der Rechnungen. An Ort und Stelle blieben jedoch stets die zentralen Rechnungen, die privaten Rechnungen der Grafen und Fürsten und die Rechnungen der Ämter Kirchberg und Leofels. Andere Rechnungen kamen zur Revision in die Zentrale und blieben anschließend im dortigen Archiv, wie die Gemeinde-, Almosen- und Heiligenrechnungen. Die vorliegenden Amtsrechnungen betreffen die Ämter Kirchberg (seit dem 18. Jahrhundert vereint mit dem Amt Leofels) und Döttingen. Infolge des Aussterbens der Linie Hohenlohe-Oehringen kamen nach 1805 die Ämter Hollenbach (mit Hohebach) und Künzelsau hinzu. Die älteren Rechnungen dieser Ämter sind in den Archiven Weikersheim bzw. Öhringen zu suchen. Nach dem Aussterben der Kirchberger Linie 1861 ging die Rechnungsführung (und damit auch die -verwahrung) auf die Rechtsnachfolger (Hohenlohe-Oehringen und Hohenlohe-Langenburg) über.
Gliederung: 1. Zentrale Rechnungen: 1.1 Bis zum Ende der Regierung des Grafen Joachim Albrecht (+1675), 1.2 Gemeinschaftliche Rechnungen, 1.3 Zentrale Rechnungen seit 1701, 1.4 Wirtschafts- und Hofhaltungsrechnungen, 1.5 Militärrechnungen, 1.6 Sonstige zentrale Rechnungen; 2. Amtsrechnungen: 2.1 Amt Döttingen, 2.2 Amt Hollenbach, 2.3 Amt Kirchberg, 2.4 Amt Künzelsau; 3. Herbst- und Kelterrechnungen; 4. Gemeinderechnungen; 5. Heiligen- und Almosenrechnungen; 6. Private Rechnungen: 6.1 Rechnung der Gräfin Anna Amalie von Solms, 6.2 Rechnungen der Prinzessin Auguste Sophia zu Hohenlohe-Kirchberg, 6.3 Schatullrechnung des Grafen/Fürsten Karl August zu Hohenlohe-Kirchberg, 6.4 Partikularvermögensrechnung des Fürsten Christian Friedrich Karl zu Hohenlohe-Kirchberg, 6.5 Rechnungen der Prinzessin Ferdinande zu Hohenlohe-Kirchberg, 6.6 Rechnungen der Fürstin Adele (Adelheid) zu Hohenlohe-Kirchberg, 6.7 Privatkassenrechnung des Fürsten Karl zu Hohenlohe-Kirchberg, 6.8 Vermögensverwaltung der Fürstin Marie zu Hohenlohe-Kirchberg; 7. Sonstige Rechnungen: 7.1 Abrechnungsbücher der Hoflieferanten, 7.2 Rechnung der Billardgesellschaft Kirchberg, 7.3 Sonstige Rechnungen.

I. Zur Geschichte des Bestandes: Das 1398 an die Reichsstädte Dinkelsbühl, Rothenburg und Hall verkaufte Amt Kirchberg wurde 1562 von Hohenlohe-Neuenstein zurückerworben und Sitz eines Amtes. 1650-1675, erneut seit 1701 war Kirchberg Sitz einer eigenen Linie, die 1861 ausstarb. Im Hause Hohenlohe waren bis zum Erlaß von Primogeniturordnungen im 18. Jh. Nutzungsteilungen üblich, bei denen die Verwaltungsunterlagen bis auf die unteilbaren Reste nach dem Territorialitätsprinzip aufgeteilt wurden. So machten die Akten und Bände zum Teil mehrfache Wechsel des Aufbewahrungsortes mit, und nahezu bei jeder Extradition blieben versprengte Einzelstücke zurück. An Ort und Stelle blieben immer die zentralen Rechnungen, die Privatrechnungen der Grafen und Fürsten sowie die Rechnungen der Ämter Kirchberg und Leofels. Außer diesen Rechnungen wurden andere die Herrschaft interessierende Rechnungen von herrschaftlichen Beamten revidiert und danach dem Archiv angegliedert. Dazu gehörten vor allem Gemeinde-, Almosen- und Heiligenrechnungen. Zum Territorialbestand der Herrschaft Kirchberg gehörte außer dem im 18. Jh. mit dem Amt Kirchberg vereinten Amt Leofels das Amt Döttingen. Nach dem Aussterben der Linie Hohenlohe-Oehringen 1805 erhielt Kirchberg die Ämter Hollenbach (mit Hohebach) und Künzelsau, deren ältere Rechnungen in Weikersheim und Öhringen aufbewahrt wurden. Nach dem Aussterben der Kirchberger Linie, die von Hohenlohe-Langenburg und Hohenlohe-Oehringen beerbt wurde, ging die Rechnungsführung der wenigen verbliebenen Verwaltungen auf die Rechtsnachfolger über.

II. Zur Verzeichnung: Der überwiegende Teil der in diesem Bestand zusammengefaßten Unterlagen kam im Verband des Archivs Kirchberg um 1950 nach Neuenstein. Einzelstücke fanden sich in den Archiven Langenburg, Öhringen, Schillingsfürst und Weikersheim und wurden in die nach und nach rekonstruierten chronologischen Serien eingeordnet, die zum Teil danach nur noch geringfügige Lücken aufweisen. Im Jahre 1979 wurde im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit der Verzeichnung der relativ einfachen vorgeordneten großen Serien des 17.-19. Jh. durch Frau B. Kobisz begonnen. Nach dem Auslaufen der Maßnahme blieb die Arbeit zunächst liegen, bevor 1981/1982 die ältere Überlieferung mit zum Teil schwierigen Zuordnungsproblemen durch den Unterzeichnenden in Zusammenarbeit mit Frau M. Wüstholz erschlossen werden konnte. Im Herbst 1982 konnten nach der Fertigstellung der Systematik die Bände signiert werden. Die Aktenbüschel wurden im Sommer 1983 nach der Beschaffung neuer Archivkartons verpackt und signiert. Nachträglich fanden sich noch an unerwarteten Stellen vereinzelte zum Bestand gehörige Rechnungen, die mit Unternummern versehen werden mußten. Der gesamte Bestand umfaßt 1525 (+ 12) Büschel und 2341 Bände mit insgesamt 188,70 lfd. m. Neuenstein, im September 1983 Dr. Taddey Oberstaatsarchivrat

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Ki 90
Umfang
1537 Bü, 2341 Bände (188,7 lfd.m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Kirchberg >> Sonstige Bestände

Bestandslaufzeit
vereinzelte frühere Rechnungen, 1609-1921

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.02.2022, 08:54 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • vereinzelte frühere Rechnungen, 1609-1921

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