Bestand
Schäfereien: Rechnungen (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Die königlich württembergische Oberfinanzkammer in Stuttgart betrieb von 1806 bis 1817 drei Schäfereien unter der Oberaufsicht eines Schäfereiinspektors: die 1805 ins Leben gerufene Schäferei in Denkendorf, die der Kameralverwaltung Nellingen unterstand, das bereits 1786 gegründete Schäfereiinstitut in Rudersberg und die 1802 gegründete Musterschäferei zu Höpfigheim, Ebersberg, Justingen und Wiesensteig, die ab 1817 bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1821 vom Kameralamt Wiesentsteig verwaltet und danach dem Landwirtschaftlichen Institut in Hohenheim übergeben wurde.
Inhalt und Bewertung
Der ursprünglich zum Mischbestand der Neueren Rechnungen gehörende Bestand enthält Hauptbücher und Beilagen aller drei Schäfereien.
Vorbemerkung: Die königliche Oberfinanzkammer in Stuttgart besaß von 1806 bis 1817 drei Schäfereien unter der Oberaufsicht des Schäfereiinspektors Rechnungsrat Carl Ferdinand Bürger in eigener Verwaltung: 1. die Schäferei zu Denkendorf (= F 1/122 Rechnungen und Beilagen Nr. 1 - 11) Bei Gründung der Schäferei in Denkendorf im Jahre 1805 wurde dieser die zuvor dem Kloster zu 3/5 und der Gemeinde zu 2/5 zuständige und an Pächter verliehene Schafweide zur Nutzung zugewiesen. Die Aufsicht und Verwaltung hatte die Kameralverwaltung Nellingen unter Kameralverwalter Harpprecht, ab 1812 mit besonderer Kasse, Journal und Rechnung. Die Auflösung der Schäferei erfolgte durch Dekret vom 8.4.1817, wobei die vorhandenen Schafe verkauft und die Schafweiden wiederum verpachtet wurden (siehe hierzu F 1/29 Nr. 1 u. F 1/122 Nr. 7). 2.das Schäfereiinstitut zu Rudersberg (= F 1/122 Rechnungen und Beilagen Nr. 12 - 20) Dieses wurde, nach Einfuhr von Merinos-Widdern aus Spanien durch den Rat Carl Friedrich Stängel, Schäfereiverwalter u. -Oberinspektor, Amtmann zu Rudersberg, am 6.10.1786 gegründet und von diesem bis zur Auflösung am 1.4.1817 verwaltet. Die Oberaufsicht hatte von 1786 - 1806 die Schafzucht-Verbesserungs-Deputation und von 1806 - 1817 das Landwirtschaftliche Departement der Oberfinanzkammer bzw. die Sektion der Krondomänen des Departements der Finanzen (siehe hierzu F 1/122 Nr. 20). 3.die Musterschäferei zu Höpfigheim, Ebersberg, Justingen und Wiesensteig (= F 1/122 Rechnungen und Beilagen Nr. 21 - 60) Die Einrichtung der Musterschäferei der Rentkammer bzw. Oberfinanzkammer erfolgte zu Anfang des Jahres 1802 in Höpfigheim, um "die württembergische Schafzucht durch eine schöne spanische Rasse immer mehr zu veredeln". Als Landesinstitut war sie der Rentkammer bzw. der Oberfinanzkammer (bis 1817) unterstellt. Die Schafherde setzte sich anfangs aus spanischen Schafen der Schäferei Justingen und aus Bastard-Schafen der Schafherde zu Großsachsenheim zusammen. Die Winterung (Winterstallung) wurde 1805 von Höpfigheim nach Ebersberg bei Backnang verlegt, während Justingen zur Sommerung genutzt wurde. Am 17.6.1817 wurde die Herde ausschließlich die Domäne Hinterburg bei Kirchheim u.T. als Winterquartier zugewiesen, gleichzeitig ging die Verwaltung u. Rechnungsführung von Schäfereioberinspektor Bürger, dem nur noch die eigentliche Inspektion verblieb, auf das Kameralamt Wiesensteig über. Die Musterschäferei wurde in Wiesensteig 1821 aufgelöst und dem landwirtschaftlichen Institut in Hohenheim übergeben (siehe hierzu F 1/122 Nr. 21, 35 u. 36). Die Rechnungen des Bestands F 1/122, 1917 als Teilbestand der Neueren Rechnungen im Finanzarchiv Ludwigsburg (altes Repertorium E 226) nur summarisch erschlossen, wurden 1986 durch die Zeitangestellte Wally Vogler geordnet u. verzeichnet, die Abschlussarbeiten besorgte der Unterzeichnete. Der Sammelbestand F 1/122 umfaßt insgesamt 60 Bände und Büschel im Umfang von 1,4 lfd. m. Ludwigsburg, Sept. 1986 Hofer
Rechner der Schäferei Denkendorf: Kameralverwalter Harpprecht (bis 1816/1817) Kameralamtsverweser Plesch und Kameralverwalter Boeklen (1816/1817 Rechner des Schäferei-Instituts Rudersberg: Oberinspektor Karl Friedrich Stängel Rechner der Musterschäferei zu Höpfigheim, Ebersberg, Justingen u. Wiesensteig: Schäfereioberinspektor Karl Ferdinand Bürger (bis 1816/1817) Kameralverwalter Krais, Frisius u. Autenrieth (ab 1817/1818
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 1/122
- Extent
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60 Bände (1,5 lfd. m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden 1806-um 1945 >> Rechnungen der unteren Verwaltungsbehörden >> Geschäftsbereich Finanzministerium >> Schäfereien
- Date of creation of holding
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1802-1822
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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18.04.2024, 10:40 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1802-1822