Handschriften

Karl Birnbaum an Karl Weltzien

Enthält: (1r) Birnbaum ging sofort nach Erhalt des Weltzienschen Schreibens zu (Adolphe) Wurtz, den er "um 8 1/2 beinahe noch im Bette traf". Wurtz hat die Drucksachen Weltziens nicht mehr, da Weltzien den Wunsch nach Rückgabe nicht explizit in seinem Brief an Wurtz äußerte. Wurtz empfahl in einem Brief an Weltzien den Drucker (Edmond) Willm in Straßburg. Birnbaum lernte Willm, der vormals Assistent bei Wurtz war, ohne Kenntnis der Verbindung zu Wurtz in Paris kennen. Birnbaum wird Willm aufsuchen und mit ihm "die Sache" besprechen. Weltzien kann bereits "die nötigen Schritte zum Wiederdruck" unternehmen. (1v) Birnbaum besuchte seit dem 17. April mehrfach die exponatenreiche Ausstellung (= Weltausstellung). (Hermann) Sternberg und (Gustav Heinrich) Wiedemann führten die übrigen Karlsruher ("uns Carlsruher") durch den Maschinensaal und die Physikalische Ausstellung. Anschließend zeigte Birnbaum Wiedemann und Sternberg die "wesentlichen chemischen Sachen". Wiedemann, Swiatkowski und Birnbaum suchen Chemikalienhändler auf, insbesondere Bonneau. Bei diesem kaufte Birnbaum einen "Apparat von [Henri Etienne Sainte-Claire] Deville zur Analyse von Silikaten und Cautschuksachen". Bonneau besorgt für Birnbaum "eine Reihe schöner Kristallisate" gleich denen in der Ausstellung. Birnbaum bekam eine Einladung zu einem "diner international" und bedankt sich bei Weltzien für dessen briefliche Empfehlung bei Wurtz. "[M]ehr als 150 Männer" waren zugegen, unter ihnen (Jean-Baptiste André) Dumas, (Frédéric) Kuhlmann, (François Joseph Jérome) Niclés, (Lyon) Playfair, (Edward) Frankland, (August Wilhelm) Hofmann, (Antoine César) Becquerel, (Adolphe) Wurtz, (Henri Jules) Debray, (Charles) Friedel, Hugo Müller, (Heinrich G.) Magnus, (Heinrich Wilhelm) Dove, (Justus) Liebig und (William) Odling. Birnbaum hat sich "immer" als Weltziens Assistent vorgestellt. Weltzien ist sehr bekannt; es werden "von allen Seiten" Grüße bestellt. (2r) Birnbaum erhielt eine Karte von Dumas und nahm, wie auch Wiedemann, die Einladung an. Dumas berichtete vom Chemikerkongress und lässt Weltzien grüßen. Auch (Karl Julius) Fritzsche ist anwesend. Birnbaum lernte Nicklès kennen. Dieser wird eine Reihe seiner Schriften an Weltzien und Birnbaum schicken. Birnbaum wird Weltzien die Schriften mitbringen. Birnbaum ist entsetzt über Weltziens Entschluss, sich aus der Karlsruher Arbeit zurückzuziehen, und über das entsprechende Ruhestandsgesuch. Birnbaum kann sich eine Zukunft des Karlsruher Polytechnikums sowie des Chemischen Laboratoriums ohne Weltzien nicht vorstellen. Birnbaum ist überzeugt, dass sich "die Differenzen in Karlsruhe werden [...] beilegen lassen". Birnbaum kehrt entweder am Samstag- oder am Sonntagabend nach Karlsruhe zurück und bittet deshalb, den späteren Dienstbeginn am nachfolgenden Montagmorgen zu entschuldigen.

Archivaliensignatur
KIT-Archiv, 27072/24
Umfang
2 Blatt

Bestand
27072 Nachlass Karl Weltzien
Kontext
27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.10 Birnbaum, Karl (*1839, +1887)

Laufzeit
1867 April 25, Paris

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Letzte Aktualisierung
21.11.2023, 11:50 MEZ

Objekttyp


  • Handschriften

Entstanden


  • 1867 April 25, Paris

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