Bestand

4.169 Kirchengemeinde Volmerdingsen (Bestand)

Das Archiv der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Volmerdingsen (Ev. Kirchenkreis Vlotho) wurde 2021 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen um einen Nachtrag erweitert und als Depositum ins Landeskirchliche Archiv übernommen. 2013 wurde das in der Kirchengemeinde lagernde Archiv durch Herrn Günther besichtigt und zur dauerhaften Aufbewahrung abgeholt. Zur gleichen Zeit wurden die historischen Kirchenbücher der Gemeinde zur Restaurierung gegeben. Das bereits verzeichnete Gemeindearchiv war nach der Archivordnung von Dr. Koechling verzeichnet worden, der das Archiv 1938 zunächst besichtigt hatte und später erstmalig ordnete. Vor Ort musste Dr. Koechling feststellen, dass durch einen Pfarrhausbrand von 1767 fast alle älteren Archivalien vernichtet worden sind. Der Großteil der Unterlagen stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Bei der kürzlichen Verzeichnung des Nachtrags bot sich eine einheitliche Neuordnung des gesamten Bestandes an. Die bisherigen Archivsignaturen bleiben jedoch weiterhin nachvollziehbar, da sie in die Datenbank aufgenommen wurden. Es umfasst insgesamt [173] Verzeichnungseinheiten, darunter 12 Kirchenbücher, die sich über den Zeitraum von 1766 bis 2001 erstrecken.Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Volmerdingsen ist eine vorreformatorische Gründung, die das erste Mal im 14. Jahrhundert schriftlich erwähnt, vermutlich aber erheblich älter ist. Zum 31.12.2006 wurde die Gemeinde mit der ehemaligen Anstaltskirchengemeinde Wittekindshof zur Ev.-Luth. Kirchengemeinde Volmerdingsen-Wittekindshof fusioniert. Dabei wurde diese 1899 ursprünglich aus der Kirchengemeinde Volmerdingsen ausgepfarrt, da zuvor Pfarrer Herrmann Krekeler eine Einrichtung für geistig Behinderte gegründet hatte, die heutige Diakonische Stiftung Wittekindshof.Zum 1.1.2021 wurde zudem die Ev. Kirchengemeinde Werste in diese Kirchengemeinde zur Ev.-Luth. Kirchengemeinde Volmerdingsen-Weste zusammengeschlossen.Der Pfarrer Anton Gottfried Schlichthaber überlieferte 1753 aus der vermutlich später verbrannten Gemeindechronik, dass die Gemeinde der Sitz gleich zweier Adelsgeschlechter im Mittelalter war. Wie in der Muttergemeinde Bergkirchen besaß der Landesherr das Recht, die Pfarrstelle zu besetzen, das später in ein landesherrliches Patronat überging. Die Reformation fand Mitte des 16. Jahrhunderts durch den Pfarrer Conrad Brüggemann Eingang in die Kirchengemeinde. In der Zeit des Nationalsozialismuses unterstellte sich das Presbyterium bereits 1934 der Westfälischen Bekenntnissynode und war dementsprechend im „Kirchenkampf“ ein starker Gegenpart zur Gemeindegruppe der „Deutschen Christen“. Einzelne Presbyter und kirchliche Mitarbeitende, die dich der NSDAP anschlossen, wurden ihres Amtes enthoben oder legten ihren Dienst nieder. Das Pfarrhaus wurde 1958 unter Pfarrer Gottfried Sundermann renoviert. Zuvor war es bereits bei einem Brand 1664 und 1767 zerstört worden. Das vorhandene, alte und einsturzgefährdete Gemeindehaus neben der Kirche wurde 1954 grundlegend saniert. 1969 wurden die politisch zu Volmerdingsen gehörenden Bauernschaften Hedingsen, Apfelkamp und Haupthöfe in die Kirchengemeinde Volmerdingsen umgepfarrt. Auch wegen dieses Gemeindezuwachses wurde ein Kindergarten in der Gemeinde eingeweiht, 1992 wurde dieser vergrößert. Die zum damaligen Zeitpunkt 100-jährige Kirche wurde 1978 nach Bau- und Instandsetzungsarbeiten wieder eingeweiht. Die Orgel wurde fünf Jahre zuvor von der Firma Steinmann angefertigt. 1994 konnte der Neubau des Gemeindehauses fertiggestellt werden.Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Die in der Bestandsgliederung unter Kirchenbücher aufgelisteten Verzeichnungseinheiten befinden sich aus lagerungstechnischen Gründen im Bestand 8.3 (deponierte Kirchenbücher der Kirchengemeinden der EkvW). Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.169 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.169 Nr. ...".Literatur:LkA EKvW 0.0 neu A Nr. 1220Murken, Jens, Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Band 3 Salem-Köslin bis Zurstraße. Bielefeld 2019, S. 571-573.

Kontext
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden >> 04.2.26. Kirchenkreis Vlotho

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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