Archivbestand
Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Barnsfeld / Urkunden (Bestand)
Bestandsgeschichte: Haus
Barnsfeld in Ramsdorf (Kreis Borken); von Bermentfelde, im 15. Jh.
durch Heirat an münstersche Erbmännerfamilie von der Tinnen, im 16.
Jh. an die Familie von Hetterscheid, 1619 an von Wendt zu Dellwig,
1628 von Rhemen, 1705 von Dincklage, 1743 nach Konkurs Ankauf der
Güter zu Ramsdorf und Velen durch den Freiherrn von Velen;
Verwaltung seitdem von Velen aus.
Form und Inhalt: Das Archiv
des Hauses Barnsfeld (vgl. Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen
46. Bd. Kreis Borken, Münster 1954, S. 412 ff), das im Kirchspiel
Ramsdorf liegt, ist im wesentlichen ein Archiv des Barnsfelder
Zweiges der münsterschen Erbmännerfamilie von der Tinnen und der
mit ihr verwandten Familien.
Das Gut war durch die
Heirat der Nesa von Berntfeld, Tochter des Drosten Gerhard v. B.
und seiner Ehefrau Jutta v. Hövel, mit Bernhard von der Tinnen (+
1542), einem Sohn Johanns von der Tinnen und seiner Ehefrau Gertrud
v. Kerckerinck, 1511 an diese Familie gelangt. Bernhard brachte
einen Teil des um Münster gelegenen Familienbesitzes mit,
insbesondere die Lehngüter in Nienberge und Altenberge. Der Sohn
des Ehepaars Johann v. d. Tinnen (+ 1558), der mit Anna de Wendt zu
Holtfeld (Ehevertrag 1543 Juni 18) verheiratet war, hatte neben 9
Töchtern nur einen Sohn, Bernsfeld v. d. Tinnen, gegen den seine
Ehefrau Anna von der Ruhr wegen Verweigerung der Ehe klagte. Als
Erbin trat an seine Stelle die ursprünglich in den geistlichen
Stand getretene Tochter Dorthea. Sie heiratete Dietrich v.
Hetterscheid, der zahlreiche Güter aus dem Niederrheingebiet, zum
Teil aus ehemaligem Besitz der Familie v. Velradt gt. Meuter, in
die Ehe brachte. Nach seinem Tode (Testament 1593 Febr. 1) fielen
diese Stücke an die Witwe, die sie im Vertrage von 1619 Nov. 19
ihrem zweiten Ehemann Rosier de Wendt zu Delwig schenkte. Die nach
der Eheschließung Dorotheas dem Ehepaar Bernsfeld v. d. Tinnen und
Anna v. d. Ruhr geborene Tochter Agnes heiratete Balthasar v.
Lieskirchen. Erbin der barnsfeldischen Gütermasse wurde jedoch laut
Testament 1628 Febr. 4 der Witwe Dorothea de Wendt Johann von
Rhemen. Die Berechtigung hierzu leitete sich aus der Ehe der
Tochter Johanns v. d. Tinnen, Elisabeth, einer Schwester der
Dorothea, mit Johann v. Rhemen zu Eveking (1583) her. Mit den Erben
von Lieskirchen fand eine Auseinandersetzung statt.
Als
der Enkel dieses Ehepaars, Anton Otto Rudolf von Rhemen zu
Barnsfeld starb (1705), fiel der Besitz an seine Schwester
Elisabeth Theodora, die 1702 Johann Gerhard von Dinklage (dieser in
2. Ehe) heiratete. Nachdem ihr einziger Sohn 1715 starb, wurde 1715
der Stiefsohn der Witwe, Arnold Nikolaus Hugo v. Dinklage, Erbe der
Güter.
Der Besitz war damals bereits stark verschuldet.
1743 kaufte Hermann Anton Bernh. Frhr. v. Velen einen Teil der
Barnsfeldischen Lehengüter in den Ksp. Ramsdorf und Velen. Ein Teil
der Allodialgüter, die 1743 der Domherr Anton Heinr. Herm. v. Velen
gekauft hatte, fielen 1746 ebenfalls an Hermann Anton. 1748 erwarb
er im Konkursverfahren den Rest und ergriff 1750/52 Besitz.
Münster/Westf., den 3. Dez. 1958
Dr. Kohl
Hinweis:
Das alte Urkunden-Findmittel
enthält teilweise Handzeichnungen der Siegel (vgl. jeweils
Bemerkung).
- Bestandssignatur
-
U 133u
- Umfang
-
816 Urkunden.; 816 Urkunden, Findbuch U 133u.
- Sprache der Unterlagen
-
German
- Kontext
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 4. Nichtstaatliches Schriftgut / Archivische Sammlungen >> 4.3. Gewerbebetriebe, Adlige Häuser, Familien, Höfe (U) >> 4.3.2. Adelige Häuser, Familien, Höfe >> Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.)
- Bestandslaufzeit
-
1360-1807
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
17.09.2025, 13:26 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1360-1807