Gliederung
Abteilung Kultur im ZK der SED
1946 wurde beim Parteivorstand der SED die Abteilung Kultur und Erziehung gebildet. Auf Beschluss des Zentralsekretariats wurde sie 1947 mit der Abteilung Parteischulung zur Abteilung Parteischulung, Kultur und Erziehung zusammengelegt, die bis 1950 bestand. Im November 1952 wurde die Abteilung Schöne Literatur und Kunst gebildet, die sich ab September 1953 Abteilung Kunst, Literatur und kulturelle Massenarbeit nannte. Durch Zusammenlegung der Abteilung Kunst, Literatur, kulturelle Massenarbeit und der Abteilung Allgemeinbildende Schulen entstand im März 1957 die Abteilung Volksbildung und Kultur. Ende 1957 wurden die Bereiche wieder getrennt und selbständige Abteilungen für Kultur bzw. Volksbildung geschaffen. Die Abteilung gliederte sich bis 1989 in die Bereiche Sektor Internationale kulturelle Arbeit, Sektor Kulturelle Massenarbeit, Sektor Kunst und Literatur, Sektor Verlage, Buchhandel und wissenschaftliche Bibliotheken. Leiter der Abteilung waren Richard Weimann (1946-1948) gemeinsam mit Otto Winzer (1947) bzw. Fred Oelßner (1947/1948), Stefan Heymann (1949), Egon Rentzsch (1950-1953), Hans Rießner (1953-1957), Siegfried Wagner (1957-1966), Arno Hochmuth (1966-1971), Hans-Joachim Hoffmann (1971-1973), Peter Heldt (1973-1975), Ursula Ragwitz (1975-1989) und letzter ehrenamtlicher Leiter, Lothar Bisky. Zuständige Sekretäre beim Parteivorstand bzw. Zentralkomitee waren Anton Ackermann (1946-1949) zunächst gemeinsam mit Otto Meier, Fred Oelßner (1949), Hans Lauter (1950-1953), Paul Wandel (1953-1957), Alfred Kurella (1958-1962) und Kurt Hager (1962-1989). Der Abteilung oblag, teilweise gemeinsam mit der Kulturkommission beim Politbüro, die Erarbeitung von Beschlüssen des Politbüros und Sekretariats zu kulturpolitischen Fragen. Sie kontrollierte die Durchsetzung einer sozialistischen Kulturpolitik und bis zur Herauslösung der Bereiche Bildung und Wissenschaft war sie auch für diese Belange zuständig. Der Abteilung oblag die Anleitung des Ministeriums für Kultur der DDR, der staatlichen Organe, die Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen, Künstlerverbänden, gesellschaftlichen Organisationen DDR und die Gestaltung internationaler kultureller Beziehungen. Die Aufgaben und Befugnisse der Abteilung Kultur von 1945 bis 1989 sind, trotz vorhandener Lücken, gut dokumentiert. Die Erarbeitung von Grundsatzbeschlüssen, Direktiven und Richtlinien zu Fragen der Kulturpolitik der SED, die direkte Einflussnahme auf Personalangelegenheiten im Bereich Kultur und Kunst, die Anleitung der SED-Bezirksleitungen, der Künstlerverbände, kulturellen staatlichen Einrichtungen und deren SED-Parteiorganisationen werden im Schriftgut sichtbar. Die Bearbeitung der Beschwerden und Bürgereingaben zu verschiedenen Angelegenheiten, die Umsetzung der Reisegenehmigungspraxis für Kunst- und Kulturschaffende, wer wohin reisen durfte, sind ab den siebziger Jahren dokumentiert. Belegt ist vor allem die Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Ministerium für Staatssicherheit der DDR, die Entwicklung der Bildenden Kunst, Literatur, Musik, die Theaterarbeit, Unterhaltungskunst und sporadisch das Film- und Fernsehschaffen. Auseinandersetzungen aus den Bereichen Kunst und Kultur, vermitteln Details über die Kontrollfunktion der Abteilung Kultur und zeigen die Spielräume und Grenzen der Einflussnahme der SED auf Künstler und Kunstschaffende. Gemeinsam mit Akten aus dem Sekretariat Meier, dem Büro Alfred Kurella, dem Büro Büros Kurt Hager, dem Büro Werner Lamberz, der Kulturkommission beim Politbüro und der staatlichen Überlieferung bietet das Schriftgut der Abteilung Kultur eine gute Quellengrundlage für Forschungen zur Kulturpolitik in der DDR. 29,60 lfm (teilweise Fiches),1946-1990
- Kontext
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Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- Bestand
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BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
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- Letzte Aktualisierung
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30.01.2024, 14:23 MEZ
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