Tektonik

Geschäftsbereich Ministerium für Wissenschaft, Mittelstand und Technologie

Überlieferungsgeschichte

Im Jahr 1888 wurde zum Zweck der geologischen Erkundung und der wissenschaftlichen Erforschung des Landes Baden mit dem Ziel der Erschließung von Bodenschätzen und von Heil- und Mineralquellen die Badische Geologische Landesanstalt errichtet. Sie hatte ihren Sitz zunächst in Heidelberg, dann vorübergehend in Karlsruhe und seit 1910 in Freiburg. Sie führte insbesondere die amtliche geologische Landesaufnahme fort, die 1855 unter der Leitung des Statistischen Büros begonnen, aber nicht zu Ende geführt worden war. Bis zu ihrer Verlegung nach Freiburg 1910 war die Badische Geologische Landesanstalt mit der Professur für Geologie und Mineralogie an der Universität Heidelberg verbunden gewesen und wurde dann verselbständigt. Zum 1. April 1939 wurde sie als Zweigstelle Freiburg in das Reichsamt für Bodenforschung eingegliedert. Beim Bombenangriff auf Freiburg im November 1944 wurden die Unterlagen der Anstalt vernichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde die Anstalt auf landesrechtlicher Grundlage fortgeführt, bis nach der Gründung des Landes Baden-Württemberg per Verordnung vom 22. Sept. 1952 das Geologische Landesamt als Landesoberbehörde mit Sitz in Freiburg errichtet wurde, das die Funktionen der geologischen Dienststellen der bisherigen Länder in Freiburg, Stuttgart, Heidelberg und Tübingen übernahm. Als Aufgaben des Geologischen Landesamts wurden definiert: Herstellung der geologischen Spezialkarte des Landes Baden-Württemberg 1:25.000 sowie sonstiger Kartenwerke; Aufsuchen und Beurteilung des Vorkommens nutzbarer Bodenschätze; Vollzug des Lagerstättengesetzes vom 4. Dez. 1934 (Erforschung nutzbarer Lagerstätten); bodenkundliche Untersuchungen; geologische Baugrunduntersuchungen und geologische Bodenmechanik; chemische, petrographische und geophysikalische Untersuchungen; Beratung der staatlichen Behörden und Gemeinden sowie privater Interessenten, insbesondere durch Erstattung von Gutachten; Herausgabe von Veröffentlichungen, Anlage von Dokumentationen und Sammlung von Belegstücken zur erdgeschichtlichen Vergangenheit des Staatsgebiets. Das Geologische Landesamt wurde zum 1. Juli 1998 mit dem ebenfalls in Freiburg angesiedelten Landesbergamt Baden-Württemberg (s. Beständegruppe F 235) zum Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau zusammengelegt.
Stiefel, Karl: Baden 1648 - 1952. Band II. Karlsruhe 1977, S. 1876 f.
Bericht über das Geologische Landesamt in Baden-Württemberg für die Zeit vom 1.10.1952 bis zum 31.12.1954. In: Jahreshefte des Geologischen Landesamts Baden-Württemberg 1 (1955) S. 7 ff. Das Landesbergamt wurde 1968 als Landesoberbehörde unter der Bezeichnung Bergamt Baden-Württemberg gegründet; es handelte sich um die einzige verbliebene selbständige staatliche Bergbehörde im Gebiet des Landes Baden-Württemberg. Das Amt trat an die Stelle des Oberbergamts Freiburg (gegr. 1952 anstelle des ehemaligen Reichsbergamts Karlsruhe) und der ihm unterstellten Bergämter in Freiburg (gegr. 1922, 1943 umgewandelt in eine Außenstelle des Reichsbergamts Karlsruhe), Heilbronn und Karlsruhe (bereits 1954 aufgehoben), die ihrerseits ältere Vorgängerbehörden gehabt hatten. Im Jahr 1973 wurde es in Landesbergamt Baden-Württemberg umbenannt. Die Aufgaben des Landesbergamts als Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde für das Bergwesen wurden durch das Bundesberggesetz vom 13. August 1980 umfassend definiert: Sicherung der Rohstoffversorgung (insbes. Erteilung der Erlaubnis zur Aufsuchung von Bodenschätzen und der Bewilligung zu deren Gewinnung), Gewährleistung der Sicherheit der Bergbaubetriebe und der darin Beschäftigten, Vorsorge gegen Gefahren aus der bergbaulichen Tätigkeit für Dritte, Wiedernutzbarmachung von durch den Bergbau in Anspruch genommenen Grundstücken, Prüfung der Errichtung und Aufsicht über den Betrieb von Untergrundspeichern und unterirdischen Hohlraumbauten (Tunnel, Kavernen u.ä.), Aufsicht über die Berg- und Seilbahnen des öffentlichen Verkehrs. Das Landesbergamt wurde zum 1. Juli 1998 mit dem ebenfalls in Freiburg angesiedelten Geologischen Landesamt (s. Beständegruppe F 230) zum Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau zusammengelegt; innerhalb dieses Amtes gingen die Aufgaben des Landesbergamtes auf die Landesbergdirektion über.
Nast, Klaus: Vom Bergregal zum Umweltschutz - 600 Jahre Bergbehörde. In: Baden-Württemberg als Bergbauland - seine Bodenschätze und seine untertägigen Ingenieurbauten. München 1982. S. 21-25.

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Baden-Württemberg 1952 ff.: Ober- und Mittelbehörden

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24.04.2024, 14:36 MESZ

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