Degen, Dolch

Degen und Dolch, in einem Pilgerstab verborgen, um 1600

Als der württembergische Hofbibliothekar Karl Friedrich Lebret in den Jahren 1791/92 sein umfangreiches Inventar der Kunstkammer anlegte, listete er in der Rubrik Waffen („Armamentarium“) auch ein Objekt mit einer dramatischen Geschichte auf: „In einer mit schwarzem Leder überzogenen runden Scheide ein Deegen samt einem kleinem Dolch, der Griff daran ist theils von silberner, theils vergolder Arbeit, aus Eisen oder Stahl künstlich ausgearbeitet. Das ganze Stück ist ungefähr 4½ Schuh lang und stellet einen Pilgramstab vor, welcher vormals ein in einen Eremiten verkleideter Spitzbub geführet und viele Menschen damit umgebracht haben solle“ (HStAS, A20a Bü 151, fol. 168v-169r, Nr. 25). Für die württembergische Kunstkammer war der Stab mit den darin verborgenen zwei Stichwaffen nicht nur wegen der künstlerischen Qualität von Interesse, sondern ganz besonders auch wegen der spektakulären Ereignisse, die mit diesem Objekt verbunden waren. [Matthias Ohm]

Gesamtansicht aller Teile | Urheber*in: Hendrik Zwietasch

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Material/Technik
Eisen, Holz, Leder; vergoldet, versilbert
Maße
Länge 133,5 cm
Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Inventarnummer
KK gelb 18
Sammlung
Waffen und Militaria; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen; Kunstkammer der Herzöge von Württemberg

Verwandtes Objekt und Literatur
Fleischhauer, 1976: Die Geschichte der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg in Stuttgart, Stuttgart, S. 37, Anm. 203.

Bezug (was)
Waffe
Dolch
Degen
Mord
Pilgerstab
Stichwaffe
Bezug (wann)
1580-1620

Ereignis
Herstellung
(wo)
Venedig
(wann)
1600

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

Objekttyp


  • Degen, Dolch

Entstanden


  • 1600

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