Malerei

Beratung in einem Betrieb

Ab Mitte der 1930er-Jahre schuf Vogeler keine Komplexbilder mehr. Er gab dem Druck sowjetischer Kunstkritiker nach, die diese Bildkompositionen als zu bourgeois und den Prinzipien des Sozialistischen Realismus widerspreched brandmarkten. Spätestens ab August 1934 war der Sozialistische Realismus in der Sowjetunion unter Josef Wissarionowitsch Stalin zur verbindlichen Methode erhoben worden. Verlangt wurde eine wirklichkeitsnahe, volksverbundene Kunst, die dem politischen und industriellen Fortschritt des Landes adäquaten Ausdruck verleihen sollte. Auch Vogeler konzentrierte sich fortan auf realistische Darstellungen von Arbeitern und Bauern, wobei er seinen expressiven Pinselstrich weitestgehend beibehielt. Manchmal zerschnitt er seine Komplexbilder und stellte die so entstandenen Fragmente mit nur geringen Überarbeitungen als selbstständige Bilder aus. Diese waren meist nicht größer als 20 mal 30 Zentimeter. Eines von ihnen ist „Beratung in einem Betrieb“, das ursprünglich zu Vogelers 1934 geschaffenem Komplexbild „Aufbau hinter dem Polarkreis“ (WVZ Noltenius 2000, 296) gehörte. Gemalt in gedeckter blau-roter Farbigkeit stellt es eine Gruppe debattierender Frauen und Männer in einer Kantine dar. Im Hintergrund wärmen sich weitere Personen mit Tee aus einem Samowar. Umgeben war das Bild einst von Motiven, welche die Fischverarbeitung und das Leben am Polarkreis zeigten. | Maike Steinkamp

Fotograf*in: Eike Knopf

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand auf Holz
Maße
Höhe x Breite: 13 x 17,5 cm
Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
A III 266

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1952 Schenkung der Regierung der UdSSR an die DDR aus dem Moskauer Nachlass Heinrich Vogelers. 1953 der Nationalgalerie (Ost) übergeben
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1934

Letzte Aktualisierung
08.05.2023, 07:18 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1934

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