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Über Konjunkturprognosen auf der Grundlage einer monetären Schätzgleichung

Über Konjunkturprognosen aufder Grundlage einer monetären Schätzgleichung. Eine Fallstudie Die getestete Kieler-Schätzgleichung ist falsch spezifiziert, wenn sie als dynamische Version der einfachen Quantitätstheorie verstanden wird. Ihre alternative monetaristische Begründung als die reduzierte Form eines Impulsmodells enthält keine Aussage über die reale Entwicklung in Verbindung mit einem bestimmten gleichmä- Bigen Wachstum der Geldmenge. Diese Begründung beruht auf einer schwachen Hypothese über Strukturkonstanz – die numerischen Werte der Parameter dürfen mit gleichbleibenden Vorzeichen variieren. Schätzungen und Verwendungen für kurzfristige Prognosen sollten dieser Variabilität Rechnung tragen. Die Informationen über geldpolitische Wirkungsverzögerungen implizieren, daß die angenommenen Lagbeziehungen innerhalb eines Jahres liegen. Folglich wurden Schätzungen auch auf der Grundlage von Quartalsdaten durchgeführt. Im Vorquartalsvergleich ergab sich eine gute Anpassung der Schätzgleichung an saisonalen Jahreszyklen. Die Quartalsdaten im Vorjahresvergleich zeigen dagegen eine Mischung der saisonalen mit konjunkturellen Schwankungen, die mit der Schätzgleichung nicht erfaßt wird. Konjunkturelle Schwankungen der Jahresdaten werden wiederum gut approximiert. In allen drei Fällen ist sowohl die rückblickende Anpassung der Gleichung an den Daten als auch das Ergebnis der Prognoseexperimente wesentlich besser, wenn neu hinzukommende Daten für eine Verschiebung, anstatt für eine Verlängerung des Schätzintervalls verwendet werden. Da die Änderungen des Schätzintervalls außerdem viele Vorzeichenwechsel der Parameter bedingten, ist die Korrespondenz der Daten mit der gegebenen monetaristischen Begründung der Gleichung sehr fraglich. Für die Jahresdatengleichung wurden besonders interessante, anscheinend systematische Zusammenhänge zwischen Parameteränderungen und Wandlungen der gesamtwirtschaftlichen Problematik ermittelt. Als zeitreihenanalytisches Prognoseinstrument ist die Gleichung mit derselben Vorsicht zu verwenden, wie alle anderen Fortschreibungen von Zeitreihenmustern

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 19 ; Year: 1986 ; Issue: 1 ; Pages: 25-57

Classification
Wirtschaft

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Svindland, Eirik
Event
Veröffentlichung
(who)
Duncker & Humblot
(where)
Berlin
(when)
1986

DOI
doi:10.3790/ccm.19.1.25
Last update
10.03.2025, 11:44 AM CET

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  • 1986

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