Schabkunst

Porträt Friedrich Andreas Hallbauer (1692-1750)

Porträt von Friedrich Andreas Hallbauer. Der deutsche Theologe wird hier als Halbfigur nach links gewandt gezeigt. Sein leicht kritischer Blick ist auf den Betrachter gerichtet. Er trägt eine Perücke und die Kleidung eines Geistlichen bzw. Professors: dunkle, lange Robe mit Beffchen um den Hals und Umhang. Seine rechte Hand hat er auf seinen Rumpf gelegt, als wolle er auf sich zeigen und sich dem Betrachter vorstellen. Das Bildnis ist fast oval gefasst, der Rahmen ist oben, links und rechts mit muschelartigen Verzierungen versehen. Der Rahmen ruht auf einem simsartigen Vorsprung, an dem eine muschelförmige Kartusche angebracht ist. Sie trägt die Beschriftung mit Namen, Tätigkeiten des Dargestellten und Geburtsdatum. Eine kleinere Kartusche oben in der Mitte zeigt ein Wappen.
Friedrich Andreas Hallbauer war ein Schüler August Hermann Franckes (BS-III 272) und ging auf die Lateinschule des Waisenhauses in Halle. Danach schrieb er sich kurz in Halle an der Universität ein, wechselte dann aber nur wenige Monate später nach Jena, wo er erst Philosophie, dann Theologie studierte. Nebenher wurde er ab 1721 Adjunkt der philosophischen Fakultät. Etwa zehn Jahre später erhielt er die Professur für Rhetorik und Dichtkunst, 1740 für Theologie. Vorher war er ab 1735 Direktor der lateinischen Gesellschaft in Jena.
Der in Augsburg tätige Kupferstecher und Verleger Johann Jakob Haid (1704-1767) hat das vorliegende Blatt als Schabkunst ausgeführt. Die Vorlage dafür schuf der Maler Johann Günther, der manchmal auch seines Geburtsortes Helmershausen wegen als Johann Günther Helmshausen bezeichnet wird. Er war zwischen 1720 und 1770 als Porträtmaler wahrscheinlich in Jena tätig. Er schuf ein Brustbild-Porträt um 1747 vom Theologen. Es befindet sich heute wohl in der Kustodie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Haid hat also das Programm erweitert und den Umhang des Dargestellten verlängert. Außerdem veröffentlichte Haid das Blatt in Jakob Bruckers (1696-1770) Publikation: "Bilder-sal heutiges Tages lebender, und durch Gelahrheit berühmter Schrifft-steller (...)" (Augsburg 1750).

Signatur: I. Gunther Helmshausen pinx. DEC VIII. I. I. Haid sculps. et exc. Aug. Vind.

Beschriftung: [Kartusche] FRIDERICVS ANDREAS HALLBAVER, Theol. Doct. et Prof. P. O. Serenis. Sax. Ducum Consil. Eccles. Civ. Goth. et Altenb. Insp. Societ. Lat. Direct. nat. d. 13. Septembr. MDCXCII.

Quelle: Jakob Brucker: "Bilder-sal heutiges Tages lebender, und durch Gelahrheit berühmter Schrifft-steller (...)" (Augsburg 1750).

Material/Technik
Schabkunst
Maße
H: 39 cm; B: ca. 25,5 cm (Blattmaß). H: 32,2 cm; B: 19,9 cm (Plattenmaß).
Standort
Stiftung Händel-Haus Halle, Halle (Saale)
Inventarnummer
BS-III 649
Sammlung
Bilder- und Graphiksammlung

Bezug (was)
Porträt
Schabkunst
Theologe
Bezug (wer)
Hallbauer, Friedrich Andreas

Ereignis
Vorlagenerstellung
(wer)
Ereignis
Druckplatte hergestellt
(wer)
(wo)
Augsburg
(wann)
1750
(wer)
(wo)
Augsburg

Rechteinformation
Stiftung Händel-Haus Halle
Letzte Aktualisierung
16.02.2023, 08:43 MEZ

Objekttyp


  • Schabkunst

Entstanden


  • 1750
  • 1750

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