Akten
Querulationis Auseinandersetzung um Verkauf eines Gutes
Kläger: (2) Leutnant Baltzer Ehrenfried von Berglase (Kl. in 1. Instanz)
Beklagter: Kapitän Georg Christoph von Barnekow auf Kubbelkow (Bekl. in 1. Instanz)
Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Johann Kempe (A), Dr. Christoph Erich Hertzberg (P) Bekl.: Christian Breitsprecher (A), Johann Franz von Palthen (P)
Fallbeschreibung: Nach Bitte des Kl.s vom 13.12. um Fristverlängerung zum Einreichens eienr Beschwerden gegen ein Hofgerichtsurteil und Erlaubnis des Tribunals vom 15.12.1751 legt der Kl. am 20.01.1752 seinen Schriftsatz vor. Im Jahre 1737, nach dem Tod seines Vaters, haben die Vormünder des Kl.s sein Gut Teschvitz weit unter Wert an seinen Nachbarn, den Bekl., verkauft. Nachdem der Kl. volljährig geworden ist, verlangt er vom Bekl. das Gut zurückzukaufen. Dieser verweist ihn an seine ehemaligen Vormünder, gegen die er Schadensersatz einklagen solle, das Hofgericht, das die Akten an die Juristenfakultät Göttingen verschickt, lehnt den Verkauf ebenfalls ab, stellt es dem Kl. aber frei zu beweisen, daß er beim Verkauf des Gutes laedirt" worden sei. Dies tut der Kl. ausführlich, beweist, daß das Gut ohne Not unter Preis verkauft worden und fordert es zurück. Das Tribunal fordert am 18.02. die Akten der Vorinstanz vom Hofgericht an, am 03.07. bitten die Parteien um Eröffnung der am 01.05. eingegangenen Akten, die das Tribunal am 07.07. auf den 10.07. ansetzt. Am 23.10.1752 und 22.01.1753 bitten die Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 17.05.1753 lädt das Tribunal die Parteien zu einem Vergleichstermin auf den 22.06. ein, am 31.05. bittet der Bekl., den Major Wolfradt als ehemaligen Vormundt des Kl.s mit einzuladen und erreicht dies am 02.06. Am 07.06. bittet Kl. um Terminverschiebung, am 09.06. lädt das Tribunal auf den 04.09. ein. Am 20.08. bittet Barnekow, den Vorbescheid abzusagen und ein Urteil zu sprechen, am 22.10.1753 stellt das Tribunal dem Kl. frei zu beweisen, daß das Gut 1737 unter Wert verkauft worden ist, weist seine Bitte um Rückkauf des Gutes aber ab. Am 01.11. ergreift der Kl. restitutio in integrum gegen das Urteil, bittet aber zunächst um Mitteilung des Schriftsatzes aus Nr. 0051, die ihm am 02.11. gewährt wird. Am 29.11.1753 und 07.01.1754 bittet er um Fristverlängerung zum Einreichen seines Schriftsatzes, die er am 30.11.1753 und 09.01.1754 erhält. Am 11.02.1754 belegt der Kl. ausführlich den Wert des Gutes Teschvitz zur Zeit des Verkaufs, fordert die Erlaubnis zum Rückkauf und Schadensersatz von seinem früheren Vormund, der es versäumt hatte, nach Alternativen für den Verkauf zu suchen. Am 11.03. bittet Kl., am 29.04. beide Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 08.07.1754 bestätigt das Tribunal sein Urteil der Vorinstanz und weist die Ansprüche des Kl.s ab.
Instanzenzug: 1.
Prozessbeilagen: (7) vom Stralsunder Notar J.W. Helwig aufgenommene Appellation vom 11.11.1751; Hofgerichtsurteil vom 03.11.1751; Abschrift, der in Zeitungen publizierten Verkaufsanzeige des Gutes Teschvitz vom 07.08.1737; Supplik der Vormünder der Kinder des Kapitäns Wilcken von Berglase an die Pommersche Landesregierung vom 08.08.1737 und deren Antwort vom 28.08.1737; Supplik der Vormünder des Kapitäns Wilekcne von Berglase an das Hofgericht vom 16.08.1737; Hofgerichtsurteil vom 29.08.1737; von Vormündern der Kinder Wilcken von Berglases vorgegebene Aufstellung über Erbschaft Wilcken von Berglases vom 16.09.1737; Schreiben des J.A. Fabarius aus Putbus an Bekl. vom 08.08.1737; Schreiben des Bekl. an die Vormünder vom 07.08.1737; Schreiben des Bekl. an Dr. Fabarius vom 08. und 11.08.1737; Protokoll der Verkaufsverhandlungen über Teschvitz vom 09.09.1737; Rationes decidendi der Göttinger Juristenfakultät; Pfand- und Arrhendevertrag zwischen Kapitän Wilcken von Berglase und Berndt Krose über das Lehngut Teschvitz vom 30.11.1735; Aussage des Carl Wilhelm Stieveleben zu Stralsund vom 15.01.1752; von Tribunalsbote Gustaf Nowander ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 22.03.1752; von Anwalt Breitsprecher ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 14.04.1752; Prozeßvollmacht des Kl.s für Dr. Hertzberg vom 13.04.1752 ; Inventar des Gutes Losentitz vom 06.08.1737 mit Übersicht über das Gutsarchiv; Schreiben Wolffradts an Dr. Fabarius vom 20.09.1737; Schreiben F. v. Scheeles an Dr. Fabarius (o.D.) und 22.09.1737; von Notar Christian Krey aufgenommenes Donationsinstrument der Eleonora Sophia von Berglase, geb. v. Löbe vom 29.11.1735; Pachtvertrag über das Gut Teschvitz zwischen Wilcken von Berglase und Joachim Schröder vom 23.11.1730; Erklärung des P. v. Krohs vom 08..02.1754
- Archivaliensignatur
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(1) 0050
- Alt-/Vorsignatur
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290/16
- Kontext
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Wismarer Tribunal >> 01. Prozeßakten >> 01.02. 1. Kläger B
- Bestand
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LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal
- Laufzeit
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(1730-1751) 13.12.1751-08.07.1754
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
09.05.2025, 15:03 MESZ
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Objekttyp
- Gerichtsakten
Entstanden
- (1730-1751) 13.12.1751-08.07.1754