Weihnachtsbäckerei Deutsche Digitale Bibliothek 2021

Herzlichen Dank und alles Gute für 2022

20.12.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Partner*innen, Freund*innen und Unterstützer*innen der Deutschen Digitalen Bibliothek,
liebe Kolleg*innen,

wer hätte gedacht, dass wir auf ein weiteres „Pandemiejahr“ zurückschauen? Immer noch sehen wir uns häufiger in Videokonferenzen als im Büro, treffen uns überwiegend bei digitalen Präsentationen und nicht auf ‚echten‘ Workshops oder Kongressen. Im Homeoffice probieren wir Neues aus, freuen uns, wenn es gelingt und manchmal scheitern wir auch – all dies gehört zu 2021.

Schlesische Pfefferkuchen. Die Verzierung ist dem Prachtkodex des Grafen Hugo von Montfort (1414/1415) nachempfunden

Am Ende dieses Jahres haben wir uns einer ‚kontemplativen Aktion‘ hingegeben, die Homeoffice und Digitales verbindet und sind in historischen Backrezepten fündig geworden: fast 2000 Einträge zu Backbuch oder über 500 zu Lebkuchen inspirierten uns, in „durch vieljährige Erfahrung bewährte Anleitung[en] zur Bereitung aller Arten von Speisen für Gesunde, Kranke und Genesende“ (Wien 1825) zu vertiefen, die „Vorschriften zu allerlei Koch- und Bakwerk(Tübingen 1796) zu befolgen und im „Deutschen Backpulver-Backbuch(Baden 1891) zu blättern. Herausgekommen sind „Ordinaire Mandelberge“, dergleichen Pfefferkuchen und „Gewöhnliches Weihnachtsgebäck“.

Wiewohl historische Backrezepte auf ihre Tauglichkeit im 21. Jahrhundert getestet werden können, bietet die Deutsche Digitale Bibliothek Connaisseuren der Konditorkunst noch weitere Möglichkeiten: So diente uns ein Lied aus dem Prachtkodex des Grafen Hugo von Montfort (Steiermark, 1414/1415) als Vorlage für die Verzierung eines besonders großen Lebkuchens.

Den Beweis für all dies – inklusive der Umrechnung von Pfund, „Loth“ und „Quintlein“ in zeitgemäße Gewichtsangaben – finden Sie in unserem Video „Ordinaire Hippen“ nach dem „Vollkommenen Conditor“ (1822).

Neue Formate und Medien zu entwickeln, die interaktiv und partizipativ Kultur vermitteln, bestimmte für uns maßgeblich das vergangene Jahr, denn es ist eines der Ziele unseres mit Mitteln des Programms NEUSTART KULTUR der Bundesregierung geförderten Projektes „Nutzerorientierte Neustrukturierung der Deutschen Digitalen Bibliothek". Mit neuen redaktionellen Angeboten werden weitere intuitive oder thematische Einstiege zukünftig besser nutzerorientierte Zugänge auf das reichhaltige Kulturerbe ermöglichen – eine erste Vorstellung davon bietet bereits jetzt unsere neue Startseite. Im Projekt stehen außerdem circa zwei Millionen Euro für Digitalisierungsprojekte zur Verfügung. Die große Resonanz der Kultur- und Wissenseinrichtungen zeigt, wie groß ihr Bedarf ist und dass Digitalisierung für immer mehr Institutionen eine zentrale Rolle spielt. Wir sind gespannt auf die neuen Bestände, die im Rahmen des Projektes zugänglich gemacht werden!

"Gewöhnliches Weihnachtsgebäck" nach einem Rezept aus dem "Deutschen Backpulver-Backbuch" (1891)

Ebenfalls positive Resonanz ist uns mit dem Deutschen Zeitungsportal gelungen, das im Oktober an den Start ging und einen zentralen, medienspezifischen Zugang zu historischen Zeitungen aus über drei Jahrhunderten bietet. Rund 4,5 Millionen Zeitungsseiten in circa 600.000 Ausgaben von neun Bibliotheken sind online und können unter anderen über Titel oder Verbreitungsort oder mit beliebigen Stichwörtern durchsucht werden.

"Ordinaire Pfefferkuchen" nach einem Rezept aus "Der vollkommene Conditor (1822)"

Neu ist auch das Onlineportal Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, das zunächst ausgewählte Bestände von 25 Piloteinrichtungen innerhalb der Deutschen Digitalen Bibliothek verfügbar macht. Als Prototyp entwickelt, soll das Portal künftig zu einer umfassenden zentralen Veröffentlichungsplattform für Informationen über Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen ausgebaut werden.

Falls Sie der Aktion die Kontemplation vorziehen, möchten wir Ihnen einen Besuch unserer über 120 virtuellen Ausstellungen empfehlen: Himmelswege, Buchkunst, Streuselkuchen – wir sind sicher: Sie finden einen fesselnden Einblick in unser reichhaltiges und vielfältiges Kulturerbe, denn unser kostenloser Service zum Kuratieren von Ausstellungen erfreut sich bei Kulturinstitutionen nicht nachlassender Beliebtheit!

"Ordinaire Hippen" nach einem Rezept aus "Vorschriften zu allerlei Koch- und Bakwerk" (1796)

Das Archivportal-D bietet seit einem Jahr mit dem monatlich erscheinenden Blickpunkt ein neues redaktionelles Format, das Archivmaterial aufbereitet – Reformpädagogik, Frauenwahlrecht, Völkerbund sind nur einige der interessanten Themen, die eine Entdeckung nicht nur für diejenigen, die sich für Archive interessieren, lohnt.

Vogelkieker, Numisma, Ephemeral – so heißen einige der Teams, die sich 2021 bei den regionalen Ausgaben des Kultur-Hackathon Coding da Vinci zusammenfanden und Daten und Kultur zum Tanzen brachten. Altes Notgeld wird durch die Aufbereitung als NFT- Non-Fungible Token zum Kunstwerk, historische Siegel mit dem 3D-Drucker wiederbelebt oder Plantalas designt: Mandalas aus Zell- und Pflanzenstrukturen. Kultur und Technik treffen hier auf vortreffliche Weise aufeinander.

<em>"Ordinaire Mandelberge" aus <a href="https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/FGCPJP2JLGYBKF2SNOFXQQGAA7R3CZTQ">"Allgemeines österreichisches oder neuestes Wiener Kochbuch" (1825)</a></em>

Immer wieder: Herzlichen Dank!

Es sind unsere über 600 Datenpartner: Archive, Bibliotheken, Museen, Denkmalpflegeeinrichtungen, Mediatheken und weitere Wissenseinrichtungen aus ganz Deutschland, die ihre digitalen Bestände über die Deutsche Digitale Bibliothek online sichtbar machen und mit mittlerweile über 40 Millionen zugänglichen Datensätzen beredtes Zeugnis von Reichtum und Vielfalt unseres kulturellen Erbes ablegen. Ihnen allen, aus Kultur- und Wissenseinrichtungen aller Sparten, sei herzlich gedankt, denn Ihr Engagement ist das Fundament für die Weiterentwicklung der Deutschen Digitalen Bibliothek.

Ebenso bedanken wir uns herzlich bei allen Partner*innen, Freund*innen und Unterstützer*innen der Deutschen Digitalen Bibliothek, die unseren Weg mit Anerkennung, Lob und Kritik begleitet haben.

Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeiter*innen der Deutschen Digitalen Bibliothek: Unsere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit hat uns, der Pandemie zum Trotz, in diesem Jahr getragen – Ihnen allen herzlichen Dank.

Ihnen, Ihrem Team und Ihrer Familie alles Gute – Gesundheit, Zuversicht und Energie für das kommende Jahr. Wir freuen uns auf die nächsten Projekte mit Ihnen - passen Sie bis dahin gut auf sich auf und bleiben Sie uns – wie immer - gewogen.

Ihre Deutsche Digitale Bibliothek

 

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