Bestand
Reichsgrafschaft Virneburg (Bestand)
Form und Inhalt: Die Grafschaft in der östlichen Eifel ist nach der 1052 erstmals erwähnten Virneburg benannt, dem Stammsitz der seit 1112 bezeugten Grafenfamilie. Anfangs bestand die Grafschaft aus dem Gerichtsbezirk um die Virneburg im Nitzbachtal, die seit 1192 Trier zu Lehen aufgetragen war. Spätere Belehnungen mit den Vogteien Nachtsheim und Mertloch sowie mit den Gerichten in der Pellenz um Mendig und Münstermaifeld erweiterten ihren Besitz und ihre Rechte. Im 13. Jh. errichtete das Geschlecht die Burg Monreal als zweiten Sitz. Im 14. Jh. stellten die Virneburger mit Heinrich II. von Köln (1244/6-1332) und Heinrich III. von Mainz (um 1295-1353) zwei Erzbischöfe. Im 15. Jh. erwarb die Familie die Herrschaft Falkenstein am Donnersberg, die Herrschaft Saffenburg mit dem Schloss Gelsdorf und einen Teil der Grafschaft Neuenahr hinzu. Unter Graf Ruprecht IV. (gest. 1444), der in Diensten des Herzogs von Burgund stand und zum Orden vom Goldenen Vließ gehörte, reichte der Einfluss der Familie bis nach Brabant. 1545 starb das Haus Virneburg aus. Der Trierer Kurfürst zog die heimgefallenen Lehen ein und beanspruchte weitere Rechte. Deswegen konnte der Erbe Graf Dietrich IV. von Manderscheid-Schleiden schließlich nur eine deutlich verkleinerte Grafschaft in Besitz nehmen. 1554 erhielt er die kurtrierische Belehnung. Sein Sohn Dietrich VI. starb 1593 kinderlos. Nach längeren Erbstreitigkeiten fiel die Grafschaft 1615 endgültig an die evangelische Linie der Grafen von Löwenstein-Wertheim, die sie bis zur französischen Besetzung des linken Rheinufers von Amtleuten verwalten ließ. Die in Bestand 34 archivierten Unterlagen gehen auf den Anteil des Virneburger Archivguts zurück, der im Zuge der Auseinandersetzungen um das Erbe des 1545 ausgestorbenen Geschlechts Virneburg nicht an den Grafen Dietrich IV. von Manderscheid-Schleiden ausgeliefert, sondern aus dem virneburgischen Archiv auf Burg Monreal in das kurtrierische Archiv auf dem Ehrenbreitstein [vgl. LHAKo Bestand 1] gebracht worden war.
Inhalt: Archiv und Registratur; Haus- und Familiensachen; Landesverwaltung; Besitzungen innerhalb und außerhalb der Grafschaft.
- Bestandssignatur
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34
- Kontext
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Landeshauptarchiv Koblenz (Archivtektonik)
- Verwandte Bestände und Literatur
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Irmtraud Eder-Stein u.a., Löwenstein-Wertheim-Freudenbergsches Archiv Grafschaft Virneburg, Inventar des Bestands F US 6 im Staatsarchiv Wertheim, Urkundenregesten (Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 51,1) Stuttgart 2000, mit Einleitung und Literatur.
Martina Heine/Rüdiger Lenz, Löwenstein-Wertheim-Freudenbergsches Archiv Grafschaft Virneburg, Inventar des Bestands F 103 im Staatsarchiv Wertheim, Akten und Rechnungen 1192-1819 (Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 51,2) Stuttgart 2000.
Ein großer Teil der Überlieferung zur Grafschaft Virneburg befindet sich im Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Wertheim im Löwenstein-Wertheim-Freudenbergschen Archiv Grafschaft Virneburg (Bestände F US 6, F 103-114, F 103 N).
Archiv und Kulturzentrum von Arenberg G.o.E. (A.K.A), Edingen/Enghien.
- Bestandslaufzeit
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371 Urkunden: 1232-1718; 160 Akten: (1192)-1850 (3,5 Rgm)
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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2025-04-01T13:23:29+0200
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 371 Urkunden: 1232-1718; 160 Akten: (1192)-1850 (3,5 Rgm)