Bestand
Kriegsdepartement, 2.-4., 6.-7. Sektion (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
1817 in die Registratur der Administrationssektion, deren weitere Geschichte sie teilen (siehe E 271 e)
Inhalt und Bewertung
Enthält die in der Zeit der Selbständigkeit der vier Sektionen des Kriegsdepartements erwachsenen Unterlagen betreffend Naturalverpflegung, Quartier- und Marschsachen (2. Sektion), Uniformierung und Ausrüstung (3. Sektion), Kasernengegenstände (6. Sektion) und Pferdeangelegenheiten (7. Sektion).
Behördengeschichte: Als König Friedrich von Württemberg das seit 1704 bestehende Kriegsratskollegium zum 1. Juli 1811 nach dem bürokratischen System neu organisierte und in Kriegsdepartement umbenannte, wurden unter der Leitung eines Präsidenten acht Sektionen geschaffen: 1. Sektion: Administration: Kassen- und Rechnungswesen, Geldverpflegung 2. Sektion: Naturalverpflegung, Quartier- und Marschsachen 3. Sektion: Montierung: Uniformierung und Ausrüstung 4. Sektion: Arsenaldirektion: Kriegsmaterial, Vorräte, Ausrüstung 5. Sektion: Rekrutierung 6. Sektion: Kasernengegenstände 7. Sektion: Remontierung: Pferdeangelegenheiten 8. Sektion: Justizangelegenheiten, Oberkriegsgericht Von diesen führte die 1. Sektion im wesentlichen die Geschäfte des alten Kriegskollegiums weiter, sie war die größte; die Stellen der übrigen Sektionen standen dagegen vielfach in Persoalunion sowohl mit der 1. Sektion als auch untereinander und mit den entsprechenden Fachbehörden. So war der Chef der 2. Sektion personengleich mit dem Chef der Administertionssektion, 2 Räte waren ebenfalls identisch mit 2 Räten der Administrationssektion, ein weiterer Chef war zugleich Rat in der 3. und 6. Sektion. Die 3. und 4. Sektion bestand fast ausschließlich aus Mitgliedern des Oberzeugamts und der Generalarmeeintendanz. Die 6. Sektion bildeten 2 Räte, die auch in der 1. und 3. Sektion bzw. in der 4. Sektion tätig waren. Die Aufgaben von der 7. Sektion schließlich waren einer besonderen Kommission übertragen, die sich aus den beiden Generaladjutanten des Königs und dem Oberintendanten der Kavallerie sowie dem Landesoberstallmeister zusammensetzte. Eine eigene Stellung besaß die Rekrutierungssektion, während die 8. Sektion aus dem General-Auditoriat gebildet wurde. Zum Juni 1817 wurde die sehr aufwendige Gliederung stark vereinfacht, indem die 2. - 4., die 6. und 7. Sektion mit der ersten Sektion vereinigt wurden, während die 5. Sektion zum Oberrekrutierungsrat und die 8. Sektion zum Oberkriegsgericht wurde.
Bestandsgeschichte: Während die Akten der 5. und 8. Sektion im Oberrekrutierungsrat bzw. dem Oberkriegsgericht weitergeführt wurden und mit diesen eine Einheit darstellen, bildeten die Akten der 2. - 4. Sektion und 6. und 7. Sektion, obwohl sie 1817 meist in der neu organisierten Registratur der Administrationssektion eingeordnet wurden (vgl. Einleitung zum Bestand E 271e), bis zu diesem Zeitpunkt eigene Registaturen, die freilich vor allem auch wegen der relativ schmalen selbständigen Aufgaben dieser Sektionen, klein blieben und bei denen keine Ordnung erkennbar ist. Nach ihrem Übergang an die Registratur der Administrationssektion teilen die Akten deren Geschichte (siehe Einleitung zum Bestand E 271e).
Bearbeiterbericht: Bei der Neuordnung der militärischen Akten von 1806 bis 1870 schälte sich der vorliegende Bestand heraus, der sämtliche Archivalien von der Gründung der Sektionen im Jahre 1811 bis zu deren Aufgehen in der Administrationssektion umfaßt. Die Gliederung erfolgte natürlicherweise nach den Sektionen; die Sektionen selbst wurden, da keine Ablageordnung erkennbar war, systematisch geordnet, wobei vom Allgemeinen zum Besonderen fortzuschreiten war. Die Archivalien wurden 1969 bis 1987 von Dr. Thaddey, Dr. Joachim Fischer und Dr. Günter Cordes unter Mitwirkung zahlreicher Archivreferendaren und -anwärtern sowie der Archivangestellten Herrmann, Sautter und Urban aufgenommen. Wegen der starken Vermischung mit anderen Provenienzen entstanden hierbei zunächst vielfach Titelaufnahmen für nur wenige Schriftstücke. Dr. Bernhard Theil hat dann im März 1990 die Archivalien geordnet und dabei die meisten Titelaufnahmen zusammengefasst und neu formiert. Aus 176 Nummern wurden so 49 Büschel. Er hat auch die Abschlussarbeiten in Zusammenarbeit mit Werner Urban vorgenommen. Der Bestand umfasst jetzt 0,60 lfd. m. Literatur: Günter Cordes, Das württembergische Heerwesen zur Zeit Napoleons. In: Baden und Württemberg im Zeitalter Napoleons. Katalog der Ausstellung des württembergischen Landesmuseums Stuttgart 1987 S. 275 - 296 Stuttgart, März 1990 Bernhard Theil
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 271 f
- Umfang
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49 Büschel
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Kabinett, Geheimer Rat, Ministerien 1806-1945 >> Kriegsministerium >> Ministerien
- Bestandslaufzeit
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1811-1817
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1811-1817