Bestand

Fürstbistum Paderborn, Geheime Kanzlei (Bestand)

Reich, auswärtige Beziehungen, Grenzen (1628ff.) 1719-1802 (33); Bischöfe 1763-1792 (5); Beamte 1763-1792 (15); Protokolle 1763-1800 (26); Städte, Ämter 1669-1801 (28); Adel, Lehen 1763-1800 (17); Industrie, Gewerbe, Mühlen, Wrasenmeister 1764-1802 (34); Eigenbehörige, Meier, Dienste 1765-1802 (23); Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Brandwesen 1763-1802 (56); Finanzen 1761-1802 (13); Jurisdiktion, Polizei, Testamente 1737-1802 (43); Medizinalia, Apotheken 1698-1802 (8); Militärwesen 1763-1801 (20); Bauwesen, Flüsse, Brücken, Straßen 1762-1792 (12); Kirchen- und Schulsachen 1763-1801 (17); Juden 1761-1802 (16). Darin: Vorakten der Kanzlei.

Bestandsgeschichte: Kabinett des Bischofs von Paderborn nach dem Ende der Personalunion mit dem Kölner Erzstuhl als Nachfolgebehörde der Geheimen Kanzlei in Bonn, eingerichtet durch den 1763 gewählten Bischof Wilhelm Anton von der Asseburg. Gleichzeitig Übernahme der zentralen Regierungsgeschäfte des Geheimen Rates. Aufhebung 1803.

Form und Inhalt: Die Paderborner Geheime Kanzlei erfüllte im 18. Jahrhundert - bis zur Aufhebung des Fürstbistums - die Funktion eines bischöflichen Kabinetts. Sie wurde nach der Trennung des Fürstentums Paderborn von Köln infolge des Todes des Kurfürsten Clemens August von Bayern (1761) durch den neugewählten Bischof Wilhelm Anton von der Asseburg (1763) eingerichtet, mit dem nach 44 Jahren erstmals wieder ein Bischof im Paderborner Land residierte. Bis dahin ist die Vorgängerin der Geheimen Kanzlei die Bonner Geheime Kanzlei gewesen, deren Organisationsform nach Paderborn übernommen wurde. Die bis 1763 vom Geheimen Rat (Findbuch A 262) ausgeübten zentralen Regierungsaufgaben zog die Geheime Kanzlei an sich. Ihr Sitz war Neuhaus.

Eine gewisse Entsprechung zu den Akten der Paderborner Geheimen Kanzlei bildet die Münsterische Kabinettsregistratur (Findbuch A 60) (vgl. dazu besonders die Protokolle, Bestellnummer 54 bis 78).

Die Nummer 279 ”Nachrichten über die 2 Compagnien zu Paderborn und über die Grenadier-Compagnie zu Neuhaus“ ist als Zwischenüberschrift im Aktenbestand nicht mehr ausgewiesen (Springnummer). Die Bezeichnung "Compagnie" wurde im Findbuch als zeitgenössische Entsprechung für den modernen Begriff "Kompanie" beibehalten.

Ein erstes Repertorium des Schriftguts der Geheimen Kanzlei (als Teil von "Kabinett und Kammer") bis 1802 im Schloß zu Neuhaus verfaßte F. C. Vollmer 1816/17 mit den Rubriken Abzüge bis Zoll, Städte und Ämter sowie Protokolle (Bestellsignatur: Alte Findbücher 198). Das hierauf beruhende Findbuch (alte Archivsignatur Rep. 215) wurde 1908 von Dr. Robert Krumbholtz unter Entnahme von Akten aus dem Bestand ”Paderborner Hofkammer“ (Findbuch Rep. 229c) erstellt und im Rahmen eines Retrokonversionsprojektes 2004 mit dem Verzeichnungsprogramm VERA abgeschrieben. Unterzeichneter hat das vorliegende Findbuch im August 2007 überarbeitet und ergänzt sowie in Anlehnung an das sachthematische Inventar "Territorialarchive von Paderborn, Corvey, Reckenberg, Rheda und Rietberg, bearb. von Martin Sagebiel und Leopold Schütte, Münster 1983", Seite 88 bis 97, neu klassifiziert.


Die Bestellsignatur wie auch die Zitierweise des Bestandes lautet:
Fürstbistum Paderborn, Geheime Kanzlei Nr. ..


Münster, 20. August 2007
Dr. Thomas Reich

Reference number of holding
B 407
Extent
360 Akten.; 361 Akten (51 Kartons), Findbuch B 407, Index in Findbuch A 264 a.
Language of the material
German

Context
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 1. Territorien des Alten Reiches bis 1802/03 einschließlich Kirchen, Stifter, Klöster, Städte u.ä. >> 1.2. Westfälische Fürstbistümer (B) >> 1.2.2. Fürstbistum Paderborn >> 1.2.2.1. Verwaltung, Justiz, Landstände
Related materials
Martin Sagebiel, Leopold Schütte (Bearb.), Territorialarchive von Paderborn, Corvey, Reckenberg, Rheda und Rietberg, Münster 1983.

Date of creation of holding
1628-1808

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Last update
23.06.2025, 8:11 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1628-1808

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