Bestand
Fürstbistum Paderborn / Urkunden (Bestand)
Bestandsgeschichte: Sammlung
von Urkunden aus Behördenbeständen (rd. 1100) und aus dem Archiv
des Domkapitels (rd. 2400).
Form und Inhalt: Im Bestand
"B 401u/Fürstbistum Paderborn - Urkunden" sind die Urkunden des
Bischofs, des Domkapitels und der bischöflichen und
domkapitularischen Behörden und Ämter zusammengefaßt. Die
Zusammenführung älterer Teilbestände erfolgte erst im Archiv.
Die Urkunden, die sich ehedem im Kapselarchiv des Domkapitels
befanden, waren für die Jahre bis 1500 zum allgemeinen
Urkundenbestand gelegt worden (Findbuch A 260 I), die jüngeren
Urkunden aber als eigener Bestand belassen, der nur durch das alte
Verzeichnis des Domkapitels zugänglich war, auch nachdem die Akten
des Domkapitels völlig neu erschlossen worden waren. Da auch die
übrigen Paderborner Urkunden nach 1500 recht ungenügend verzeichnet
waren, wurden beide Teilbestände zusammengefaßt und chronologisch
verzeichnet.
Ältere Verzeichnisse liegen im Bestand der
alten Repertorien vor (AR Nr. 190,191), Kopiare und andere
Verzeichnisse in der Handschriftensammlung (Msc I, Msc VI und vor
allem Msc VII Nr. 3701 ff). Nicht sehr klar ist die Scheidung der
Lehnsurkunden vollzogen, so daß sich auch hier noch einige
Lehnsurkunden befinden, die im Bestand Paderborn Lehen fehlen.
Außerdem sind hier auch die bisher getrennt gelagerten, aber auch
dort nicht vollständig zusammengefaßten Lehnsurkunden der
Dompropstei eingefügt. Dabei wurden den Urkunden des Bestandes
Paderborn, Urkunden, die bisherigen Signaturen belassen, wenn auch
leider mit vielen Teilsignaturen. Die Urkunden des Kapselarchivs
erhielten neue Signaturen, sind aber - soweit ersichtlich - durch
eine Konkordanz der Kapselarchivsignaturen kenntlich gemacht. Bei
der Neuvergabe der Signaturen ergab sich eine Lücke, d.h. nicht
belegte Nummern von Nr. 2517 bis Nr. 2626.
Das
ursprünglich handschriftlich vorliegende zweibändige Findbuch A 260
Fürstbistum Paderborn - Urkunden wurde mit Unterstützung der
Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen eines Projektes im Jahre
2009 von Alexander Löckener unter der Betreuung von Thomas Reich
mit dem Verzeichnungsprogramm VERA abgeschrieben. Die Verzeichnung
der Urkunden ab 1501 (Band 3) wurde 1999 von Dr. Martin Sagebiel in
Regestenform durchgeführt und dabei eine Mischform zwischen Kurz-
und Vollregest gewählt.
··Nr. 3 a liegt
jetzt unter: B 605/Stift Heerse (Neuenheerse) - Akten, Nr.
311
·die vormalige Nr. 91 a war nach einem Vermerk von
1868 nur eine Abschrift des im Städtischen Archiv zu Paderborn
beruhenden Originals aus dem Jahre 1211: Bernhard III., Bischof von
Paderborn genehmigt die von einem Johannes bewirkte Gründung eines
Hospitales und die an dieses gemachten Schenkungen. (Druck: WUB IV
Nr. 47)
·die vormalige Nr. 104 ist ein Transsumpt in Nr.
215
·Nr. 135 a liegt nur gedruckt bei Schaten und nicht
im Original vor: Bischof Bernard IV. von Paderborn gibt auf Befehl
des apostolischen Legaten, Kardinals Otto, seine Zustimmung zu der
von diesem verordneten Teilung des Kirchspiels S. Ulrich in der
Stadt Paderborn (1231 Januar 13); Schaten, Nicolaus, Annales
Paderbornenses II, Münster 1775, p. 12, Liber XI.
·Nr.
172 war vormals eine Doppelnummer mit Nr. 171 und fällt nun
aus
·Fehleintrag im Alten Repertorium, eine
entsprechende Urkunde ist nicht vorhanden: Nr. 292 a (1281 Februar
10): Ritter Adolf von Horhausen entsagt seinem Rechte auf Holthusen
zu Gunsten des Klosters Volkardinghausen. Abschrift. Laut Vermerk
auf dem Einlagezettel befinde sich die Abschrift bei den
Urkundenabschriften für das Urkundenbuch.
·Nr. 361 liegt
unter Nr. 89 a
·Nr. 383 a fehlt (1306 März 6): Symon von
Lippe translociert mit Zustimmung Bischof Ottos den Konvent des
Augustiner-Nonnenklosters Lohde j. Lahde im Mindenschen nach Lemgo
an die Marienkirche, weist ihnen neben genannter Kirche einen Platz
zum Kloster an und stattet das neue Lemgoer Kloster mit bedeutenden
Gütern und wichtigen Privilegien aus.
·Nr. 462 ist als
Dublette jetzt Nr. 461 b
·Nr. 474 fehlt
·Nr.
533 ist identisch mit Nr. 534 und entfällt somit
·die
vormalige Nr. 862 (1366 Februar 8) ist jetzt nach Datumskorrektur
Nr. 688b (1346 Februar 5)
·die vormalige Nr. 996 (1376
November 30) ist jetzt nach Datumskorrektur Nr. 285a (1276 November
30)
·Nr. 1079 existiert nicht und ist wohl im 19.
Jahrhundert irrtümlich aus dem Index chronologisch eingetragen
worden
·Nr. 1291 fällt wegen einer unrichtigen Datierung
aus
·Nr. 1451 nicht vergeben
·Nr. 1480 a ist
eine Doppelnummer, von denen eine nicht verifiziert werden konnte
(1416 Dezember 6: Vereinigung des Gerd von Ense, Heinrich seines
Sohnes, mit dem Bruder Wichard über das Amt zu Verne und die
väterliche und mütterliche Erbschaft; 4 Siegel)
·Nr.
1856 a ist eine Doppelnummer, von denen eine nicht verifiziert
werden konnte (1456 September 30): Das Paderborner Domkapitel
verkauft an die Vorsteher der Chorschüler 6 Goldgulden Rente für
100 Goldgulden Kapital, das es zur Löse von Krukenberg
verwendet.
·Nr. 1498 liegt unter Nr. 1514 a
·Nr. 1499 fehlt
·Nr. 1661 nicht vergeben
·Nr. 1713 a liegt in Paderborn: Gerd von Malsboem und Heinrich
von Affrode bekennen mit Konsens Bernds, Edelherrn zu Büren, als
Lehnsherrn, ihr Gut zu Geyestorp an Godevert von Borchen und
Friedrich Stragar, Domvikare, verkauft zu haben (1443 Februar
22).
·Nr. 1717 nicht vergeben
·Nr. 1719 liegt
unter Nr. 1917 a
·Nr. 1726 liegt unter Nr. 1716 a
·Nr. 2016 nicht vergeben
·Nr. 2029 nicht
vergeben
·Nr. 2143 nicht vergeben
·Nr. 2162
liegt unter Nr. 2079 a
·Nr. 2244 b nicht vergeben
·Nr. 2362 a, b, c, d jetzt: Domkapitel Paderborn - Akten Nr.
49.27
·Nr. 2362 e jetzt: Domkapitel Paderborn - Akten
Nr. 49.38
·Verweis unter dem Datum 1578 August 27:
Regierungsordnung für das Bistum Paderborn. Entwurf mit zahlreichen
Korrekturen (Farragines Gelenii VIII 276-280)
·Nr. 2398
liegt unter Nr. 2582 a
·Nr. 2411 jetzt: B 501/Domkapitel
Paderborn - Akten Nr. 4.22
Unter der
Urk.-Nr. 1520 sind 63 Urkunden und Akten mit Laufzeit 1415-1444
subsumiert, welche die Inkorporation Paderborns in das Erzstift
Köln betreffen. Das Spezialverzeichnis im bisherigen
handschriftlichen Findbuch auf Seite 450-460 (Nr. 1-60) wurde in
die jetzt einzeln ausgewiesenen Verzeichnungseinheiten überführt.
Daneben betreffen weitere 11 Urkunden (Nr. 61-71) mit Laufzeit
1427-1433 die Schulden des Erzbischofs Dietrich, insbesondere den
Prozeß des Erwählten Bischofs von Bayern und die Wormser Kirche.
Weitere inhaltliche Bezüge zur Inkorporationsthematik weisen
außerdem die Urkunden Nr. 1514 und Nr. 1514a auf; weiterhin auch
Schaten zu 1429 November 29: Papst Martin V. gibt seine Zustimmung
zu der Inkorporation Paderborns in das Erzstift Köln.
Literaturhinweis hierzu: Brandt, Hans Jürgen / Hengst, Karl,
Geschichte des Erzbistums Paderborn. 1. Das Bistum Paderborn im
Mittelalter (Veröffentlichungen zur Geschichte der Mitteldeuten
Kirchenprovinz 12), Paderborn 2002, S. 117-119. [Bibl.-Sign. WL
791]
Folgende Verzeichnungseinheiten wurden
aus dem vorliegenden Findbuch gelöscht:
B
401u/Fürstbistum Paderborn - Urkunden, Nr. 202 b
1256
August 22 Essen
Die Würdenträger des Kölner Domkapitels
und einige andere Geistliche der Kölnischen Diözese nebst den Edlen
von Büren, dem Marschall Hunold von Westfalen und anderen Rittern
dieses Landes leisten den Bischöfen von Münster und Paderborn,
sowie dem Edlen Bernhard von Lippe einen körperlichen Eid, daß sie
den Erzbischof und Bischof von Utrecht dahin zu bewegen suchen
werden, das von ihnen mit jenen Dreien verabredete Bündnis zu
beschwören.
Siegel des Cölner Domdechanten
Weder Original noch Kopie vorhanden; vgl. WUB IV 662; nur aus
Schaten, Nicolaus, Annales Paderbornenses II, Münster 1775, p. 61,
Liber XI. bekannt; ausführlich bei Lacomblet II 231 not.
B 401u/Fürstbistum Paderborn - Urkunden, Nr. 202
a
1256 August 24 Essen
Definitiver
Friedensvertrag zwischen dem Erzbischof Conrad von Köln und dem
Bischof Simon von Paderborn, worin festgesetzt wird, daß Salzkotten
und Geseke beiden gemeinschaftlich gehören, aber falls Bischof
Simon die Fehde wieder beginne, für immer an Köln fallen sollten;
zugleich wird von Seiten Paderborns die Oberhoheit Kölns über
Herford, sowie die Zugehörigkeit Brilons zum Erzbistum, ebensowie
die herzogliche Gewalt Conrads im Bistum Paderborn anerkannt und
die Verpflichtung übernommen, ohne seine Genehmigung kein
Festungswerk innerhalb der Grenzen des erzbischöflichen Herzogtums
zu erbauen, auch von etwa beim päpstlichen Stuhl oder bei dessen
Legaten gegen den Erzbischof erhaltenen Bullen keinen Gebrauch zu
machen.
Original in 2 Ausfertigungen im Landesarchiv NRW
Abt. Rheinland (Alt-Sign.: Kurköln - Urkunden Nr. 155), vgl. dazu
auch LAV NRW R, AA 0001/Kurköln, Urkunden AA 0001, Nr. 63-a.
B 401u/Fürstbistum Paderborn - Urkunden, Nr.
343
1295
Thymon abbas Corbeiensis manifestat
afflictionem sui monasterii, quod fratres debitam sustentationem
vix habere valeant propter devastationes per rapinas et incendia
exortas.
Nach dem Repertorium des Capsel-Archivs 115.4
in Betreff dieser nicht mehr vorhandenen Urkunde.
B 401u/Fürstbistum Paderborn - Urkunden, Nr.
349
1297
Triennale foedus inter Simonem
comitem de Lippia et civitatem Paderbornensem, quo ad defensionem
contra invasores sub certis conditionibus pactum.
2
Siegel
Nach dem Repertorium des Capsel-Archivs 114.3 in
Betreff dieser jetzt fehlenden Urkunde, von der auch Peuß und
Falkmann, Lippesche Regesten, ad ann. keine Kenntniß haben.
B 401u/Fürstbistum Paderborn -
Urkunden, Nr. 760
Diese Nummer scheint beim Nummerieren
im 19.Jh. durch Versehen ausgefallen zu sein.
Bestell- und Zitierweise:
LAV NRW W, B 401u/Fürstbistum Paderborn - Urkunden Nr.
Münster, den 22. Juli 2011 / 4. November
2022
Dr. Thomas Reich
- Reference number of holding
-
B 401u
- Extent
-
3.761 Urkunden.
- Language of the material
-
German
- Context
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 1. Territorien des Alten Reiches bis 1802/03 einschließlich Kirchen, Stifter, Klöster, Städte u.ä. >> 1.2. Westfälische Fürstbistümer (B) >> 1.2.2. Fürstbistum Paderborn >> 1.2.2.1. Verwaltung, Justiz, Landstände
- Related materials
-
Klemens Honselmann, Von der Carta zur Siegelurkunde. Beiträge zum Urkundenwesen im Bistum Paderborn, Hildesheim 1970; Martin Sagebiel, Leopold Schütte (Bearb.), Territorialarchive von Paderborn, Corvey, Reckenberg, Rheda und Rietberg, Münster 1983; Ulrike Stöwer (Bearb.), Das Archiv des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn. Die Urkunden bis zum Jahr 1500, Münster 1994; Hans Jürgen Brandt, Karl Hengst, Geschichte des Erzbistums Paderborn. Das Bistum Paderborn im Mittelalter, Bd. 1, Paderborn 2002.
- Date of creation of holding
-
822-1826
- Other object pages
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
23.06.2025, 8:11 AM CEST
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 822-1826