Tektonik
Studierendenabteilung
Tektonikbeschreibung: Die Aufnahme als
Universitätsbürger geschah durch Eintrag in die Matrikel, verbunden mit Eid
oder Gehorsamsgelöbnis. Die Eintragung nahm der Rektor vor, seit 1665 trugen
sich die Studenten in der Regel eigenhändig unter seiner Aufsicht ein.
(Thümmel, S. 268ff.) Zur feierlichen Immatrikulation wurden seit 1926 nur noch
die Studenten geladen, die sich erstmals in Tübingen immatrikulierten, zuletzt
1967.
Seit dem 19. Jahrhundert ging der Immatrikulation ein
Anmeldeverfahren voraus, bei dem die Studienanwärter erst in Listen erfasst
wurden. Zwischen 1889 und 1935 trugen sie sich eigenhändig in ein Anmelde-
oder Einschreibbuch ein, das zusätzlich zur Matrikel auch Angaben zum Besuch
anderer Universitäten und die Semesterzahl enthält. Seit 1922 der Eintrag in
die Matrikel unterblieb, offiziell abgeschafft wurde er erst 1932, seither
wurden nur noch die Einschreibbücher geführt. An deren Stelle traten 1934-1945
für "Deutsche", Ausländer und "Nichtarier" getrennte Verzeichnisse der bei der
Immatrikulation vergebenen Hochschul- und Ausweisnummern.
Den
Status eines bloßen Hörers bzw. Gasthörers gibt es seit Einführung der
Vorprüfung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Wer diese Voraussetzung nicht
erfüllte, konnte ohne Immatrikulation zum Universitätsbesuch zugelassen werden
(Reyscher 145, S. 617). Die Gasthörer wurden nicht in die Matrikel sondern in
ein "besonderes Buch" eingetragen (1820: Reyscher 160, S. 645.).
Zulassung, Einschreibung und Rückmeldung der Studierenden sowie die
Führung der Studentenakten und Erstellung des Vorlesungsverzeichnisses wurden
seit 1960 innerhalb der "Allgemeinen Verwaltung" unter wechselnden
Bezeichnungen in einer Abteilung zusammengefasst: "Studentische
Angelegenheiten" (1960), "Studentenabteilung" (1972), "Studentenabteilung und
Amt für Ausbildungsförderung" (1973), "Studentenangelegenheiten und
Sozialwesen" (1973), "Studentenangelegenheiten" (1987), "Studentenabteilung"
(1999), "Studierendenabteilung (2016).
Zu den ursprünglichen
Aufgaben kamen 1962 die Studienförderung, 1966 die bis dahin noch der Quästur
verbliebenen Aufgaben, 1971 das Rechnungswesen von Studentenwerk und
Studentenschaft hinzu. Nach Errichtung des Studentenwerks A.d.ö.R. nimmt
dieses seit 1976 im Auftrag der Universität die Aufgaben des Amtes für
Ausbildungsförderung wahr.
Für die Immatrikulation ausländischer
Studenten war von 1983 bis 1988 das Akademische Auslandsamt zuständig, seit
1988 eine Abteilung des Dezernats "Internationale Beziehungen, 1996-2010 das
Akademische Beratungszentrum, seit 2010 eine Abteilung des Dezernats
"Internationale Beziehungen".
Organisationsänderung 2022: Die
bisherige Abteilung 4 "Beratung und Zulassung internationaler Studierender"
wird neu geordnet: Sachgebiet "Zulassung internationaler Studierender kommt in
die Abteilung 1 "Studierendenabteilung", die Beratung internationaler
Studierender kommt in Abteilung 3 "Zentrale Studienberatung". Das bisherige
Projekt "Digitalisierung Studierendenmanagement" wird zur Abteilung 4
Provenienzbestände im Universitätsarchiv:
UAT 49
Akademisches Rektoramt, Inskriptionsakten 1828-1959
UAT 161
Akademisches Rektoramt, Zulassungsanträge 1943-1957
UAT 532
Akademisches Rektoramt (Studentenabteilung), Strafakten 1937-1962
UAT 40 Akademisches Rektoramt, Studentenakten (I,1): Stadtstudenten
1829-1913
UAT 41 Akademisches Rektoramt, Studentenakten (I,2):
Konviktoren 1830-1904
UAT 42 Akademisches Rektoramt, Studentenakten
(I.3): Seminaristen 1828-1906
UAT 258 Akademisches Rektoramt,
Studentenakten (II) 1865-1980
UAT 364 Akademisches Rektoramt,
Studentenakten (III) 1931-1952
UAT 695 Akademisches Rektoramt,
Studentenakten (IV) 1951-1965
UAT 260 Akademisches Rektoramt,
Studentenakten (IIa) (Gefallene des Ersten Weltkriegs) 1906-1920
UAT 577 Akademisches Rektoramt, Studentenakten (IIIa) (Gefallene des
Zweiten Weltkriegs) 1931-1944
UAT 667 Zentrale Verwaltung,
Auslands-Studentenakten 1955 - um 1995
UAT 667a Zentrale Verwaltung
Auslands-Studentenakten um 1995 - um 2000
UAT 259 Akademisches
Rektoramt, Gasthörerakten (I) 1906-1930
UAT 578 Zentrale
Verwaltung, Gasthörerakten (II) 1900-1985
UAT 263 Akademisches
Rektoramt, Gasthörerakten (Dolmetscher- und Hilfsschullehrerkurse)
1947-1963
UAT 360 Zentrale Verwaltung (Studentenabteilung),
Erhebungsbögen 1978
UAT 405 Zentrale Verwaltung
(Studentenabteilung), Verwaltungsakten 1920-1978
Sonstige Überlieferung im Universitätsarchiv (Auswahl):
UAT 5
Ältere Universitätsregistratur, Vermischte Sachakten (I):
Universitätsmatrikel, Einschreibbücher (UAT 5/24-50: 27 Nrn, 1477-1945).
UAT 50 Akademisches Rektoramt, Belegnachweise 1816-1839
UAT 51
Akademisches Rektoramt, Hörerlisten 1794-1913
UAT 120 Pedell:
Semesterverzeichnisse der Studierenden (UAT 120/1 Nr. 1-34, 52-82: 66 Nrn,
1890-1930). Diese Verzeichnisse weisen die laufende Nummer im
Matrikelverzeichnis bzw. im Einschreibbuch nach.
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Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> B Akademische Zentralorgane >> Bc Verwaltungsorgane (Universitätsverwaltung) >> Bc 4 Teilaufgaben und -registraturen >> Bc 4.22 Studierenden- und Gasthörerakten, studentische Angelegenheiten
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02.07.2025, 11:32 AM CEST
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