Gewebe <Textilien>
Seidendamast mit Blüten im Rankenwerk
Bei dem querrechteckigen Fragment einer Stoffbahn handelt es sich um einen sehr dünnen, weißen Seidendamast in fünfbindigem Kett- und Schussatlas. An den Breitseiten ist jeweils die Webkante erkennbar.
Ein Netzwerk aus zweibändigen Blattranken mit abzweigenden Voluten bildet im Rapport übereinander gesetzte Querovale aus, die oben und unten kielbogenartig zugespitzt sind. An den Spitzen sitzt jeweils eine große, in die Breite gezogene, stilisierte Blüte (Chrysantheme?), deren Blätter sich volutenartig kräuseln.
Die frühesten Funde von China-Seide stammen aus der Indus-Zivilisation um 2800 v. Chr. Die Chinesen domestizierten den Seidenspinner vor etwa 5000 Jahren. Der Legende nach soll der chinesische Urkaiser (und Urahn der Menschen) Fu Xi die Domestizierung initiiert haben, dessen Mythen in der frühen Zhou-Zeit (11. Jh. - 771 v. Chr.) aufkamen. Ungefähr im 1. bis 2. Jahrhundert vor Christus gelangte chinesische Seide zunächst über den Indischen Ozean, Ägypten und Alexandria nach Italien, bevor sie um 200 n. Chr. über die Seidenstraße in den Mittelmeerraum exportiert wurde. Dort wurde sie im Römischen Reich zum Luxusgut und verdrängte hergebrachte Stoffe. Der Export von Seidenraupen war den Chinesen bei Androhung der Todesstrafe verboten. Der Legende nach sollen zwei persische Mönche im Jahr 555 zwei Eier nach Konstantinopel geschmuggelt haben, wodurch die Produktion nach Europa (Lucca, später Venedig) gelangte.
- Standort
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Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
- Sammlung
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Global Art History
- Inventarnummer
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T 900
- Maße
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Breite: 50.0 cm, Länge: 35.0 cm (Gesamt)
- Material/Technik
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Seide; Damast
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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China
- (wann)
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Ming-Dynastie (16.-17. Jh.)
- Rechteinformation
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Badisches Landesmuseum
- Letzte Aktualisierung
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12.07.2024, 10:56 MESZ
Datenpartner
Badisches Landesmuseum Karlsruhe. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gewebe <Textilien>
Entstanden
- Ming-Dynastie (16.-17. Jh.)