Urkunde

Zeugenaussagen [von Seiten der gräflichen Partei zu Auerbach], abgegeben vor den Beauftragten des Trier Erzbischofs und des Pfalzgraf bei Rhein: J...

Archivaliensignatur
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, B 3, 225
Formalbeschreibung
Glz. protokollartige Aufz. Staatsarchiv Darmstadt, Grafschaft K. Landessachen (Streitigkeiten mit Mainz); Zgh. Repertorium XIV fol. 23v - Vgl. Nummer 3156
Sonstige Erschließungsangaben
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: ipso die sancti Udalrici episcopi a. etc. 21 [= 1421 Juli 4]. D. 1422 sexta feria post Mathie apostoli

Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Zeugenaussagen [von Seiten der gräflichen Partei zu Auerbach], abgegeben vor den Beauftragten des Trier Erzbischofs und des Pfalzgraf bei Rhein: Johann Boos v. Waldeck, trierischer Marschall, und Hans v. Venningen, Vogtes zu Heidelberg, als Schiedsleuten in den Streitigkeiten zwischen dem Mainzer Erzbischof und den Grafen v. Katzenelnbogen, über die zur Mark Bensheim gehörende Weide und Allmende: Schenk Eberhard d. A., Herr zu Erbach, bekundet unter Eid, dass vor 40 Jahren zu Bensheim ein Märkerding gewesen ist, wo er aus einem alten Märkerbuch gehört hat, wie sich ein jeder Märker in der Bensheimer Mark verhalten solle. Er hat daraus verstanden, dass der Herr von Auerbach dritter Märker der Bensheimer Mark ist. Es waren damals keine Schöffen da, die über die Mark wiesen, da vielmehr das, was den Bensheimern in der Mark erlaubt oder verboten ist, auch für die anderen Märker gelten soll. Er hat ferner gehört, dass Graf Diether auf einigen Tagen erklärt hat, wenn die Bensheimer dasjenige, was sie von der Allmende und Mark eingezogen und umfriedet hätten, wieder zurückgäben, die Hörigen des Grafen ebenso mit dem verführen, was sie an sich gezogen hätten. Der Schultheiß von Raidelbach (Reyeln-) bekundet eidlich im Namen der unten Genannten, vor Jahren gehört zu haben, dass der Herr von Auerbach dritter Märker in der Mark Bensheim ist. Sie haben schon von ihren Eltern vernommen, dass vorzeiten das Märkerding nicht von Schöffen besetzt wurde, sondern dass man aus einem alten Märkerbuch entnahm, wie es in der Bensheimer Mark gehalten wird. Mit dem, was das Märkerbuch ausweist, sind sie auch heute noch zufrieden. Sie fordern darum erneut Auskunft daraus, um sich danach richten zu können. Diese Aussage beschwören: Konrad, Schultheiß von Raidelbach, dessen Bruder Johann, Heinz Schuffeler, Klaus Schäfer, Meingoz, Jakob, alle von Raidelbach; Johann Roide, Peter, Sohn des Schultheißen von Raidelbach, Klaus Grimme, Heinz Bickeler, Heinz Hutzel, Klaus Siesyb, Peter Hutzel, Hans Sibard, Eberhard, Klaus Grimme d. J., Mathias der Müller, Johann Sib, Johann Gaff und sein Sohn, Heinz Sommer, Werner vom Berge, Klaus Dürr, Heinz Studenheim, Hans Roide, Henne Bickel, alle von Lautern und von Gaderneim (Giden-). Sie sind Märker der Mark Bensheim und nicht Partei, da nur Meingoz Höriger des Grafen ist. Kunz Kappus, Werner Kappus, Kläuschen Lipp, Kunz Lipp, Henne Martin, Hermann Hengeling, Klaus Sattler, Schultheiß, Kunz Diemer, Peter Uffenheimer, Klaus Weber, Fuchs, der alte und der junge Müller, Peter Boeß, Klaus Studenheimer, Werner Kappus, Hanmann Schütz, Peter Habermann und Peter Kappus, alle von Reichenbach, bezeugen unter Eid, dass die Krautgärten bei Bensheim und die Wiese, welche der Graf v. Katzenelnbogen dortselbst hat, von beiden Seiten von der gemeinsamen Allmende und Weide eingezogen worden sind, welche die von Zwingenberg, Auerbach und alle anderen angrenzenden Märker genutzt und mit ihrem Vieh beweidet haben. Ein Herr von Auerbach ist der dritte Herr in der Bensheimer Mark. Das alte Bensheimer Märkerbuch weist Näheres über die Rechte der Märker aus. Die oben genannten Leute gehören dem Mainzer Erzbischof, dem Pfalzgrafen und den Schenken (v. Erbach). Hanmann Talheimer (Dael-), Henne Winterkestel, Heilmann Winter und Klaus Lonis, alle von Zell (Celle), bekunden eidlich, dass vorzeiten vor allen auf dem Kirchhof zu Bensheim zusammengerufenen Märkern aus dem alten Märkerbuch verlesen wurde, wie sich ein Märker in der Mark zu verhalten habe und wie er sie nutzen solle. Damit waren alle auf dem Märkerding Anwesenden zufrieden. Es waren auch keine Schöffen da, welche das Recht der Mark wiesen, bis die von Bensheim ihre eigenen Schöffen dafür eingesetzt haben. Dieser Aussage stimmen zu: Hennchen Hofemann, Herbord Jäger, Hanmann Wicke, Klaus im Hofe, Hanmann Odenheimer, Klaus Gotzelmann d. J., Henne Odenheimer, Klaus Rummard, Peter Odenheimer, Hermann Hadewich, Klaus Gotzelmann d. Ä., Henne Lees d. Ä., Hanmann Leist d. J., Klaus Weinheimer der Schultheiß, Hanmann Mollner, Peter Krumbächer und Peter Jude, Hanmann Wickel, Heinz Leise, Meingoz, Hanmann Kreiß, Henn Odenheimer, Werner Rommard d. Ä., Klaus, Sohn des Schultheißen Hanmann, Hanmann Tirsam, Peter Rommard, Henne der Krumbächer, Hans Ott, Klaus Jude, Wiedold Dude, Werner auf dem Werde, Kunz Koulsam, Hanmann Freyse, Hanmann Weber, Thielmann Klöpfel, Hanmann Ulrich d. J. Sie bezeugen ferner, von ihren Eltern gehört zu haben, dass der Herr von Auerbach dritter Herr der Bensheimer Mark ist. Diese Leute gehören dem Mainzer Erzbischof, dem Pfalzgrafen, den Schenken und anderen von der Ritterschaft an, ausgenommen Hanmann Greyse(!), Peter Jude und Klaus Jude, welche dem Grafen v. Katzenelnbogen gehören. Kunz Meffried, Klaus Markgraf, Peter Markgraf, Werner von Schannenbach, Peter Zeringer und Konrad Weinheimer, alle von Gronau, bezeugen unter Eid, dass die Bensheimer vorzeiten alle in die Bensheimer Mark gehörenden Märker auf ein Märkerding entboten hatten, auf dem aus dem alten Märkerbuch verlesen wurde, wie sich ein Märker verhalten solle und welche Rechte ihm zustünden. Auf diesem Märkerding waren auch die Vertreter der Herrschaft Katzenelnbogen anwesend, die sich allesamt an dem genügen ließen, was aus dem Märkerbuch verlesen wurde. Schöffen, welche über die Mark wiesen, waren nicht da, bis die Bensheimer ihre Schöffen dazu bestellten. Dieser Aussage stimmen zu: Wenz Knode, Klaus Knode, Heinz von Breitenwiese, Peter Schneider, ein weiterer Peter Schneider, Gerhard, Kunz Dirsame, Peter Meffried, Klaus Wicke, Kunz von Schonenbach, Klaus Greise, Stephan, Peter Rennschild, Lorenz, Henne von Büdingen, Hans von Schannenbach, alle von Gronau. Sie alle bekunden gehört zu haben, dass der Herr von Auerbach dritter Mann und Märker in der Bensheimer Mark ist. Diese Leute gehören dem Mainzer Erzbischof, dem Herzog Ludwig und den Schenken, mit Ausnahme des Klaus Wicke, der dem Grafen v. Katzenelnbogen gehört. Schultheiß und Gemeinde des Dorfes Alsbach haben auf Befragen der Beauftragten die Aussage verweigert, da sie dem Mainzer Herrn geschworen haben und nur mit seiner oder seiner Amtleute Erlaubnis aussagen dürfen. Sie erklären jedoch, wenn sie die Erlaubnis erhielten, aussagen zu wollen. Die Gemeinde des Dorfes Hähnlein (Hene) antwortet wie die von Alsbach; ebenso die Gemeinde des Dorfes in der Aue. Peter Scheffer, Grunsfelder, Peter Gernsheim, Peter Bernbluwel, Peter Gorre, Kunz Hacke, Peter Hühnerkäufer, Henne Brenner, Hanmann Schinder, Kunz Egelsbach, Kunz, Getzen Sohn, alle von Bickenbach, bezeugen eidlich, dass der Herr von Auerbach dritter Herr in der Bensheimer Mark ist, den dritten Schütz in der Mark zu stellen und den dritten Stein dortselbst zu setzten hat. Die Zwingenberger und Auerbacher haben Vieh in die Mark getrieben und sie auch anderweitig genutzt und auch Gärten und Allmende innegehabt, ob zu Recht oder Unrecht wissen sie nicht. Diese Leute, welche keine Mitmärker, sondern Angrenzen (umbstosßer) sind, gehören dem Pfalzgrafen, denen von Bickenbach und den Schenken, mit Ausnahme von Hanmann Brenner, welcher dem Grafen v. Katzenelnbogen gehört. Werner Zimmermann und Peter Krumbächer von Niederheimbach bei Heppenheim bekunden eidlich, von ihren Eltern gehört zu haben, dass die Grafen v. Katzenelnbogen als Herren von Auerbach dritter Herr in der Bensheimer Mark sind, den dritten Schütz zu stellen und den dritten Markstein zu setzen haben. Welche Rechte die Grafen als dritter Herr haben, wissen sie nicht. Beide Männer gehören dem Grafen v. Katzenelnbogen, sind aber Untertanen des Mainzer Erzbischofs. Friedrich, Kunz Mainzer, Peter Kunz und Klaus, (alle) von Langwaden, bekunden dasselbe wie die von Bickenbach. Sie beschwören ihre Aussage nicht, da sie unter den Edelleuten von Bensheim ansässig sind und befürchten müssen, deshalb von diesen belangt (beargwilligt) zu werden. Sie gehören denen von Bickenbach und den Schenken und sind keine Märker. Hanmann Spierer von Hausen bei Lorsch, Mainzer Höriger, und Emmerich Mittag ebendort, Katzenelnbogen Höriger, bekunden eidlich dasselbe wie die von Bickenbach. Simon Schultheiß, Henne Schütz, Henne Mollner, Henne Gramann, Hans Huber, Katzenelnbogen Hörige, Henne Weinheimer, Walter, Hörige des Pfalzgrafen, Peter, Höriger derer von Frankenstein, alle von Hochstätten und Märker in der Bensheimer Mark, bezeugen eidlich dasselbe wie die von Bickenbach. Henne Hurre, Schultheiß, Klaus Hofemann, Arnold, Wisen Sohn, Hanmann Dietz, Peter Wirtzmanns Sohn, Hanmann Grimme, Hanmann Lempchin, Hanmann Scholle, Henne Cretzer, Hanmann Hepel, der Junge Kretzer, Klaus Buyr, Hans Koch, Klaus Buwer, (alle) von Balkhausen, Hörige von Rittern und (Edel)knechten, mit Ausnahme von Hanmann Scholle, der dem Grafen gehört, bekunden eidlich dasselbe wie die von Bickenbach. Sie sind keine Märker. Peter Schultheiß, Klaus Bickenbach, Martin, Hanmann Riese, Klaus Rappe, Hanmann Becker, Werner Griff, Peter Markgraf, alle von Elmshausen und von Wilmshausen (Wylmanshu-), bekunden eidlich, gehört zu haben, dass der Herr von Auerbach dritter Märker in der Bensheimer Mark ist; mit welchen Rechten und wie weit, wissen sie nicht. Sie sind keine Märker, sondern Angrenzer (anstoßer), gehören Rittern und (Edel)knechten und sind oberhalb (boben) Bensheim ansässig. Werner Pirtsche von Bedenkirchen, Höriger des Pfalzgrafen, beschwört, von seinen Eltern gehört zu haben, dass der Herr von Auerbach dritter Herr und Märker in der Bensheimer Mark ist und den dritten Schütz stellen und den dritten Stein setzen muss. Er erinnert sich aus seiner Knabenzeit, in der er zu Auerbach diente, dass er mit anderen Knaben in der genannten Mark bis an den Grafenstein unbehindert geweidet hat. Dieser Stein steht zwischen Bensheim und Heppenheim. Gerlach v. Hartenau, Thiemo (Diemer) v. Reckershausen, Hans Wallbrunn und Johann Rabenold, Burgmannen zu Zwingenberg, bezeugen unter Eid, dass der Herr von Auerbach dritter Herr in der Bensheimer Mark ist, und dass die von Bensheim zwei und die von Auerbach einen Schütz stellen. Wurde Mark wegen Rügegericht zu Zwingenberg gehalten, dann kam zu den Bensheimer Pfandmeistern mit den beiden Schützen der Schultheiß von Auerbach mit einem Schütz. Von dem, was die Rügen einbrachten, erhielten die Bensheimer zwei Teile und der Auerbacher den dritten Teil. Wo die Auerbacher ihr Vieh hingetrieben haben, haben die Zwingenberger ihr Vieh auch hingebracht. Sie haben ferner von etlichen alten Zwingenberger Bürgern gehört, dass vorzeiten erlaubt wurde, Niederholz (unholtz) in den Erlen bei Lorsch zu schlagen, was ihnen in Zwingenberg wie anderen Märkern mitgeteilt wurde, weshalb sie wie die Bensheimer und die anderen Märker von dieser Erlaubnis Gebrauch machten. Schultheiß, Schöffen und Gemeinde zu Zwingenberg sagen dasselbe wie die vorgenannten Burgmannen aus und fügen hinzu: Als die Bensheimer vorzeiten einen Begang zwischen Bensheim und Alsbach veranstalten wollten, haben sie die Zwingenberger als Mitmärker dazu entboten und mit ihnen die Begehung durchgeführt. Bürgermeister und Rat der Stadt Worms bekunden, dass vor ihnen im Rate Hertel Metzeler, Hermann Wilderich, Heinz von Bensheim, Ecke Sattler, Jeckel Rappe von Bensheim, Henne Ruhe und Henne Vorndynne, ihre Mitbürger, unter Eid ausgesagt haben, dass die Wiese Dreieich (dry eiche), die an der einen Seite an den Bensheimer Bach und an der anderen an den Nyffensand grenzt, samt allen dortselbst eingerichteten Gärten und Äckern vorzeiten gemeinsame Allmende der Bensheimer und Auerbacher gewesen ist

Vermerke (Urkunde): Siegler: Sekretsiegel der Stadt. Werner Kalb v. Reinheim bekundet, dass auf Schiedstagen Graf Diethers v. Katzenelnbogen mit den (Mainzer) Erzbischöfen oder den Bensheimern wegen der Wiese und Allmende der Graf erklärte, wenn die Bensheimer ihre Krautgärten aufgäben, würde er auch seine Wiese liegenlassen. Täten sie das nicht, würde er seine Wiese behalten und wenn möglich noch vergrößern. Er hat zudem nie anders gehört, als dssß Graf Diether und die Auerbacher dritter Märker seien. Diese Aussage beschwört er

Vermerke (Urkunde): Siegler: Siegel des Ausstellers

Vermerke (Urkunde): Druckangaben: Demandt, Regesten der Grafen von Katzenelnbogen, Regesten-Nr. 3098

Kontext
Urkunden der Grafschaft Katzenelnbogen (Obergrafschaft) >> 1 Findbuch Demandt
Bestand
B 3 Urkunden der Grafschaft Katzenelnbogen (Obergrafschaft)

Laufzeit
1422 [nach] Februar 27

Weitere Objektseiten
Rechteinformation
Es gelten die Nutzungsbedingungen der Staatsarchive in Hessen.
Letzte Aktualisierung
06.03.2023, 10:29 MEZ

Objekttyp


  • Urkunde

Entstanden


  • 1422 [nach] Februar 27

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