grafische Künste
Partie aus G.
Die Darstellung perspektivisch konstruierter Gebäude und Stadträume beschäftigte Klee schon seit den frühen 1920er-Jahren. In „Partie aus G.“ ist ein buntes Städtchen – oder ein Teil der anonymen Stadt G.? – wie aus dem Spielzeugland auf einer braunen, steil abfallenden Fläche vor einem nachtblauen Hintergrund platziert. Ein kleiner, verschlafener Marktplatz mit Rathaus und freistehendem Turm, dessen Uhr nach Mitternacht anzeigt. Die menschenleere Kleinstadt ist auf dem tragenden Bildgrund wohlproportioniert hingesetzt: ein Drittel Himmel im tiefen Nachtblau mit dem gelben Mond darüber und zwei Drittel Erde. Vereinzelt stehen Bäumchen herum, es könnten aber auch Laternen sein, denen das Licht ausgegangen ist. Das Gebilde insgesamt wurde so komponiert, dass die Formen über die Bildfläche zu purzeln scheinen – als würde ein Kind mit bunten Bausteinen spielen, Festes bauen und nach Lust und Laune plötzlich alles durcheinanderwirbeln. Klee stürzte das Statische in seinen Bilderfindungen für einen Augenblick um. Mit der heiteren Sicht auf die Stadt-Architektur war dies auch ein Akt der Befreiung vom Rationalismus seiner früheren, „transparent – perspectivisch gefügten“ Studien (vgl. das gleichnamige Blatt, NG MB 113/2000), in denen er versucht hatte, die Linienbewegung dreidimensionaler Konstruktionen nachzuvollziehen. | Roland März
- Location
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Museum Berggruen, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventory number
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NG MB 135/2000
- Measurements
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Rahmenmaß: 61,5 x 48,5 x 3 cm
Höhe x Breite: 32,3 x 24,2 cm
- Material/Technique
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Ölpause und Aquarell auf Papier auf Karton
- Event
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Erwerb
- (description)
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2000 Ankauf von Heinz Berggruen mit Unterstützung der Bundesregierung und des Landes Berlin
- Event
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Herstellung
- (who)
- (when)
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1927
- Last update
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08.05.2023, 7:20 AM CEST
Data provider
Museum Berggruen. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- grafische Künste
Associated
Time of origin
- 1927