Bestand

Fürstlich Hohenzollernsche Domänenadministration Bistritz (II) (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Vorbemerkung
1) Zur Geschichte der Behörde
Die Administration Bistritz wurde mit Erlass des Fürsten Karl Anton vom 30. Oktober 1853 mit Wirkung zum 1. Mai 1854 als Mittelbehörde für die Verwaltung der böhmischen Besitzungen des Fürstlichen Hauses Hohenzollern-Sigmaringen errichtet. Der Behörde, der die Rentämter Bistritz, Steken, Oberzerekwe und Eisenstein sowie die Forstverwaltungen und die Brauereiverwaltung Deschenitz unterstanden, war der Fürstliche Hofkammer in Sigmaringen zugeordnet. Die Aufgabe der Behörde in Böhmen bestand vornehmlich darin, die untergeordneten Behörden und deren Personal zu überwachen und zu kontrollieren, die Hauptkasse zu führen, Baumaßnahmen an den Fürstlichen Gebäuden durchzuführen und Anordnungen der Fürstlichen Hofkammer und der Fürstlichen Hofverwaltung auszuführen. Diese Domänenadministration Bistritz (II) wurde mit Wirkung zum 1. Juli 1878 aufgelöst. Die ihr unterstellten Behörden unterstanden danach unmittelbar der Fürstlichen Hofkammer in Sigmaringen.
Die Domänenadministration Bistritz (II) fußte auf der 1839 für die Verwaltung der Fürstlich Hohenzollern-Sigmaringischen Herrschaften und Domänen in Böhmen geschaffenen Administration, die zunächst der Hofkammer und seit 1848 der Allodialverwaltung des resignierten Fürsten Karl von Hohenzollern unterstand. Mit Erlass vom 17. Februar 1851 wurde zur Verwaltung der Herrschaft Bistritz mit Wihorau, Miletitz und Glosau die Administration Bistritz (I) mit den Rentämtern Bistritz und Glosau und dem Forstamt Bistritz gebildet. Dieser neuen Administration wurde ferner das mit Kaufvertrag vom 23. Juni 1852 erworbene Gut Böhmisch Eisenstein unterstellt. Die Behörde wurde auf höchste Entschließung vom 20. Juli 1852 der neugebildeten Fürstlich Hohenzollernschen Domänendirektion Bistritz einverleibt, in der auch die Allodialverwaltung des Fürsten Karl aufgegangen war.
2) Zur Ordnung und Verzeichnung des Bestands
Die Unterlagen des vorliegenden Bestands lagerten bisher unter der Bezeichnung "Fürstlich Hohenzollernsche Domänenadministration Bistritz" im akzessorischen Mischbestand "Neuverzeichnete Akten (NVA)" im Magazin und waren durch ein Zettelrepertorium erschlossen. Im Zuge der Auflösung dieses Mischbestands, der Bildung reeller Bestände und deren Erschließung durch Bandrepertorien hob Frau Neuendorff im November 2002 die Unterlagen der "Fürstlich Hohenzollernschen Domänenadministration Bistritz" aus.
Bei der Durchsicht des Zettelrepertoriums und der Akten wurde deutlich, dass es sich bei den ausgehobenen Archivalien um Schriftgut von mindestens drei Provenienzen handelte:
1) der 1839 für die Verwaltung des Fürstlichen Besitzes in Böhmen geschaffenen Domänenadministration (FAS DS 103),
2) der 1851 für die Verwaltung der Herrschaft Bistritz gebildeten Domänenadministration (I) (FAS DS 104),
3) der 1852 errichteten Domänendirektion Bistritz (FAS DS 68) und
4) der 1854 gebildeten Domänenadministration Bistritz (II) (FAS DS 105).
Da die Akten der genannten Verwaltung in der Regel von den Nachfolgebehörden weitergeführt wurden, war eine saubere Trennung der Provenienzstellen nicht möglich. Da die meisten Unterlagen erst nach 1852 entstanden waren, also in der von Fürst Karl Anton geschaffenen Domänenadministration, erhielt der Bestand schließlich die Bezeichnung "Fürstlich Hohenzollernsche Domänenadministration Bistritz (II)" im Unterschied zu der Vorgängerbehörde "Fürstlich Hohenzollernsche Domänenadministration Bistritz (I)".
Nach der Säuberung der Akten verglich die Bearbeiterin die vorliegenden Titelaufnahmen mit dem Inhalt und der Laufzeit der dazugehörigen Akten und ergänzte bzw. korrigierte diese bei Bedarf. Dabei wurden einzelne, sehr umfangreiche Aktenfaszikel aufgelöst und in kleinere Einheiten überführt und neu verzeichnet. Aus dem Bereich herausgenommen wurden Rechnungesbände, die später zu einem eigenen Bestand formiert werden sollen. Bei der Ordnung des vorliegenden Bestands wurde die Registraturordnung nach der sogenannten Rubrikenordnung von 1842 wiederhergestellt. Innerhalb der einzelnen Rubriken ordnete die Bearbeiterin die einzelnen Akten chronologisch. Die in der Rubrik 40 verwahrten Dienerakten wurden demgegenüber alphabetisch geordnet.
Den so formierten Bestand versah Frau Neuendorff sodann mit fortlaufenden arabischen Zahlen. Die früheren NVA-Nummern wurden bei den einzelnen Titelaufnahmen jeweils als Vorsignatur beigefügt. Ferner verpackte die Bearbeiterin die Akten neu, signierte und verstaute diese in säurefreien Archivboxen. Abschließend wurde das Repertorium ins Reine geschrieben und vervielfältigt.
Der vorliegende Bestand umfasst insgesamt 514 Archivalieneinheiten (Nr. 1-508, 22a, 23a, 215a, 297a, 354a, 503a) aus einem Zeitraum von 1839 bis 1859 mit Vorakten ab 1796 und misst ca. 15,70 lfd. m.
Einzelne Akten des Bestands sind verkürzt zu zitieren:
StAS FAS DS 105 T 1 Nr. ...
Sigmaringen, im Januar 2003
Dr. Becker
Die Titelaufnahmen wurden im Winter 2016 retrokonvertiert.

Bestandssignatur
Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, FAS DS 105 T 1
Umfang
514 Einheiten (15,7 lfd.m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Fürstlich Hohenzollernsches Haus- und Domänenarchiv (Dep. 39) >> Domänenarchiv Hohenzollern-Sigmaringen >> Fürstlich-Hohenzollernsche Verwaltung >> Fürstlich Hohenzollernsche Domänenadministration >> Böhmen

Indexbegriff Ort
Bistritz, Böhmen [CZ]; Domänenadministration

Bestandslaufzeit
(1835 -) 1853-1879

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 08:37 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1835 -) 1853-1879

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