Bestand
Kirchengemeinde Pelkum (Bestand)
1. GeschichteBeim südlich der Lippe gelegenen Pelkum handelt es sich um das alte „Peluchem“ oder „Pilicheim“, das im Jahre 1003 in einer Urkunde als dem Kölner Erzbischof gehörig bezeugt ist. Das fränkische Jakobus-Patrozinium und die Lage an der wichtigen Verbindungsstraße von Lippe- und Bördehellweg machen eine fränkische Gründung Pelkums wahrscheinlich. Um 1100 kam Pelkum in den Besitz des Münsterschen Bischofs, der es seiner Domkirche schenkte. Es lag im Kirchspiel Herringen und hatte eine der Gutsherrschaft gehörende und mit dem Schultenhof verbundene Kapelle. Diese Kapelle wurde bereits 1147 erwähnt. Deren Patron war der Abt von Deutz. Wann diese „Tochter“ von Herringen abgezweigt wurde, ist nicht bekannt. 1397 ist das „Kerspel Pylkem“ bezeugt. Zu den Pelkumer Adelsgütern zählte man den Nordhof sowie Haus Beck und auch die später in Pelkum begüterte Familie v. Rödinghausen. Man vermutete, dass es mit der Gemarkung „Kirchspiel“ und dem „Schulzenhof“ zwei Stränge in der Geschichte von Pelkum gab, bis das Kirchspiel seine Eigenständigkeit verlor und an das Dorf heranrückte. Bis zum ausgehenden Mittelalter besaß die Pelkumer Kapelle allerdings keine Berechtigung, eigenständige Amtshandlungen durchzuführen. Der Herringer Seelsorger gestattete zwar gottesdienstliche Handlungen in der Kapelle, achtete aber darauf, dass die Rechte (und Einkünfte) der Mutterkirche nicht geschmälertwurden.1533 hatte Herringen Forderungen nach Abpfarrung Pelkums noch erfolgreich zurückweisen können. Die Pelkumer hatten sich, um die Anerkennung ihrer Kapelle als Pfarrkirche zu erreichen, an den Landesherrn bzw. an die Regierung in Kleve gewandt. Sie brachten vor, dass ihr Pastor in Herringen residierte, seine seelsorglichen Pflichten vernachlässigte und sich um seine Gemeinde in Pelkum kaum kümmerte. Im 16. Jahrhundert verstärkte Pelkum seine Selbständigkeitsbestrebungen, hatte 1575 damit einen ersten Erfolg, als Herringen nur noch die Hälfte des Meßkorns erhielt. Wenige Jahre später nennt sich der Vikar der Annenvikarie ohne Widerspruch Pfarrer von Pelkum. Aber noch Ende des 17. Jahrhunderts hatte der Herringer Pfarrer das Recht, am Kirchweihtag (Jakobi) in Pelkum zu predigen, obwohl die Gemeinde seit 1623 einen eigenen Pfarrer besaß. Gegen Mitte des 17. Jahrhunderts war die Kapellengemeinde wohl faktisch selbständige Pfarrei, ohne dass ein entsprechender Rechtsakt erfolgt oder belegt wäre. Die Reformation wurde von Herringen aus eingeführt. Reformator von Pelkum war Heinrich Rupe, der Sohn von Arnd Rupe, der in Dortmund seit 1554 die Reformation eingeführt hatte. Heinrich Rupe war in Herringen bei der St. Annen-Vikarie sowie in Pelkum angestellt. Als Reformationsdatum gilt das Jahr 1581, wenngleich Rupe auch später, 1586 etwa, die Reformation in Pelkum eingeführt haben könnte. Ebenso wie Heinrich Rupe 1603 als lutherischer Pastor von Herringen auch Pelkum bediente, tat dies auch der lutherische Pfarrer Heinrich Langenschede 1610. 1613 aber existierte in Pelkum ein reformierter Prediger Sander, so dass bereits damals die Gemeinde Pelkum reformiert gewesen sein müsste. Andererseits bediente um 1630 der damals noch lutherische Pfarrer von Herringen, Eberhard Fabritius, auch die Gemeinde Pelkum. Dieser trat mit seiner ganzen Gemeinde 1635 zu den Reformierten über, so dass damals auch Pelkum reformiert geworden sein müsste. Von da an hatte Pelkum eigene reformierte Prediger, als deren erster Reinhard Nuntius bekannt ist. Der von 1623 bis 1653 amtierende Prediger Nuntius nahm an den reformierten Synoden teil. Nachdem sich die Gemeinde Pelkum im 17. Jahrhundert dem reformierten Bekenntnis zugewandt hatte, behielt sie dieses bis 1817 bei. Die Gemeinde Pelkum trat 1818, im Zuge der Unionsbestrebungen des preußischen Königs, der konfessionellen Union bei und nannte sich seither evangelisch. Bei der Wahl des Pfarrers Karl Davidis 1837 wurden die Ansprüche des Besitzers des im Kirchspiel Pelkum gelegenen Hauses Nordhof (Northoff) auf sein persönliches Wahlrecht abgewiesen. Bei der Wahl seines Nachfolgers, Pfarrer Wilhelm Krüger, lebte 1879 die Frage wieder auf. Das Konsistorium in Münster teilte dem Superintendenten damals nach Sichtung der Akten der letzten Pfarrwahl mit, dass die Ansprüche des Besitzers von Gut Nordhof ungesetzlicher Weise abgewiesen worden waren. Daher stünde dem Besitzer des Gutes Nordhof, dem Freiherrn von Quadt zu Bögge, unzweifelhaft das Recht der Virilstimme bei der in Pelkum bevorstehenden Wahl zu. Pfarrer Krüger amtierte von 1879 bis 1919; zu seiner Zeit wurde 1912 mit der Evangelischen Frauenhilfe einer der ältesten Vereine Pelkums gegründet. In jenen Jahren erhielt Pelkum auch eine Bahnstation (1905), und 1906 begann auch auf der Zeche de Wendel (später: Heinrich-Robert) die Kohlenförderung.Nach dem Ersten Weltkrieg, im März 1920, trug sich der blutige „Ruhraufstand“ von Arbeitern des Ruhrgebiets auch in Pelkum zu. Nach der „Schlacht von Pelkum“ am 28.3.1920 wurden 85 gefallene undstandrechtlich erschossene Angehörige der Roten Ruhrarmee in einem Massengrab auf dem Friedhof bestattet. 1920 ist zugleich auch das Gründungsjahr des Kirchenchores. In einer gemeinsamen Sitzung am 21.3.1934 stellten sich die größere Gemeindevertretung und das Presbyterium mit Pfarrer Werner hinter Reichsbischof Müller, den Bischof Adler und die neue Provinzialsynode. Zwischen 1934 und 1936 gingen beim Konsistorium mehrere Beschwerden, u.a. vom Landesbauernführer der Provinz Westfalen, Wilhelm Habbes, darüber ein, dass Pfarrer Werner wiederholte Anfragen um Auskunftserteilung aus den Kirchen büchern zum Zwecke der Nachweiserbringung „arischer“ Abstammung bis 1800 zu beantworten unterließ. Andere Nachlässigkeiten in der Verwaltung führte das Konsistorium auf die Ungeeignetheit des Pfr. Werner zur Erledigung von Vermögensangelegenheiten zurück. Werner regte aufgrund dessen an, ihn von den Pflichten des Presbyteriumsvorsitzes zu entbinden. Im April 1941 übertrug die Kirchengemeinde die Verwaltung ihrer Steuergeschäfte dem Evangelischen Kirchensteueramt in Hamm. Bereits zum 1.10.1938 soll Pfarrer Werner ein Gesuch um Versetzung in den Ruhestand eingereicht haben, Werner trat jedoch erst zum 1.10.1957 in den Ruhestand.Die Kirche in ihrer heutigen Gestalt stammt aus mehreren Epochen. Die ältesten Teile sind der Turm (bis auf das Glockengeschoss) sowie die beiden seitlichen Anbauten als Reste der romanischenKapelle. Der gotische Chor wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert erbaut, ebenso wohl das oberste Turmgeschoss. Die älteste Glocke, die Katharinenglocke, stammt aus dem Jahr 1404. Das Kirchenschiff wurde 1738/39 anstelle des baufälligen und seit 1735 abgetragenen Vorgängers errichtet. 1749 ist die kunsthistorisch ästhetische Kirchenkanzel auf dem Chor, die bei der Reparatur im Jahr 1839zwecks Gewinnung einer Sakristei mit Seitenwänden ausgestattet wurde, geschaffen worden. Über der Kanzel breitet der seine Jungen nährende Pelikan, das Wahrzeichen der Pelkumer Kirche, seine Flügel aus. Bereits 1538 zierte ein Pelikan den Schalldeckel der Kanzel; das Pelikan-Motiv im Pelkumer Kirchensiegel ist hingegen erst seit 1663 nachgewiesen. Die 1773 aufgestellte Orgel wurde 1862 durch einen Neubau der thüringischen Werkstatt Dornheim ersetzt. Das bereits 1810 baufällig gewordene Schulhaus wurde bis 1818 saniert, galt aber 1854 als abbruchreif. Im Winkel zwischen den Straßen nach Unnaund Kamen richtete man 1843 einen Friedhof ein. Er musste 1881 und in den 1920er Jahren erweitert werden. Die heutige Sakristei der Kirche entstammt aus der Umgestaltung eines 1902 errichteten Neubaus. Um 1927 wurde das Kircheninnere neu ausgemalt. Nachdem während des Ersten Weltkriegs die mittlere, 1826 gegossene Glocke hatte abgeliefert werden müssen, konnte sie 1927 durch eine neue Glocke ersetzt werden. Die kleine, aus dem Jahr 1700 stammende Glocke wurde damals umgegossen und auf den Dreiklang abgestimmt. Beide Glocken aber wurden dann im Zweiten Weltkrieg zu Kriegszwecken abgegeben, mussten dafür zu ihrer Deinstallation zerschlagen werden. Allein die alte Katharinenglocke blieb übrig. 1955 entstanden zwei neue Glocken. Für das vergrößerte Geläute wurde der alte, aus dem Jahr 1669 stammende Glockenstuhl zerstört und durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.Infolge des Zweiten Weltkriegs war die Einwohnerzahl Pelkums spürbar angewachsen. Im Jahr 1949 waren unter 2.310 Einwohnern 343 „Neubürger“. Am 4.6.1950, als Pfarrer Werner sein 30-jähriges Ortsjubiläum beging, feierte das Dorf Pelkum sein „mehr als tausendjähriges Bestehen“ - mit einem Festgottesdienst in der Pelkumer Kirche als Auftakt zu einer Festwoche. 1950 war der im Krieg durch Artilleriebeschuss zerstörte Turmhelm erneuert worden. Insgesamt aber war das Kirchengebäude in den 1950er Jahren noch „verwahrlost“ (Sup. Dr. Viering). 1955 bat Pfarrer Alfred Werner das Landeskirchenamt um finanzielle Unterstützung zur Beseitigung aller weiteren Kriegsschäden. Nach ihrer umfassenden Renovierung seit 1958 wurde die Kirche am 2.12.1962 wieder in Gebrauch genommen (neue Kleuker-Orgel 1960). Diese sowie eine weitere Renovierung im Jahr 1974 - die Gebäude in Pelkum litten unter Bergsenkungen - prägen das Erscheinungsbild der denkmalgeschützten St. Jakobus-Kirche. Das in Fachwerk errichtete Pfarrhaus stammte aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und war in den Jahrzehnten und Jahrhunderten darauf mehrfach erweitert und umgebaut worden. Es wurde 1963/64 durch einen Neubau am Kirchgraben ersetzt und anschließend abgebrochen. Zugleich wurde für die in ihrem östlichen Teil durch Siedlungstätigkeit stark anwachsende Gemeinde ein Kindergartenneubau erstellt. Bis 1964 hatte es in der Gemeinde Pelkum keinen Kindergarten gegeben. Der anschließend geplante Neubau eines Gemeindehauses verzögerte sich bis Anfang der 1970er Jahre. Das Gemeindezentrum „Pelikanum“ mit Küster- und Schwesternwohnungen wurde schließlich am 11.5.1972 eingeweiht. Ein Kindergartenneubau wurde 1985/86 errichtet und am 21.9.1986 eingeweiht.Das ursprünglich bäuerliche Pelkum war eine „Schnellzuwachsgemeinde“, die seit den 1950er Jahren viele Flüchtlinge, Vertriebene, Über- und Aussiedler sowie Sozialmieter aus dem benachbarten Herringen aufzunehmen hatte. 1968 wurde die damalige politische Gemeinde Pelkum gemeinsam mit den Gemeinden Herringen, Lerche, Sandbochum und Weetfeld sowie Teilen von Wiescherhöfen zur neuen Gemeinde Pelkum mit rund 25.000 Einwohnern zusammengeschlossen, 1975 dann in die Stadt Hamm eingemeindet. Als Angestellten- und Beamtengemeinde war das in der Vergangenheit vom Bergbau sowie von Kleinbetrieben und der Landwirtschaft geprägte Pelkum ein Ort mit - in politischer Hinsicht - deutlicher sozialdemokratischer Mehrheit. Viele Ausländerfamilien lebten in Pelkum, was sich auf die diakonische Arbeit sowie die Kinderund Jugendarbeit der Kirchengemeinde auswirkte. An Gemeindegruppen bestanden in Pelkum eine Evangelische Frauenhilfe, die Kindergartenmütter, der Männerdienst,der CVJM, der Mädchenkreis, ein Kirchen- und Posaunenchor und die Interessengemeinschaft. Die Kirchenmusik wurde insbesondere von einem Posaunenchor und dem Kirchenchor getragen.Mit Jahresbeginn 1970 übertrug die Kirchengemeinde ihre gesamte Verwaltung auf den Kirchenkreis Hamm (Verwaltungsgemeinschaft). Nicht verwunden hat Pelkum seine vermeintliche Herabstufung vom größten Amt Preußens zu einem - nach eigenem Empfinden - unbedeutenden Vorort Hamms. Nach der Bildung der Großgemeinde Pelkum 1968 fand sich die selbständige Kommunalgemeinde nach der kommunalen Neuordnung 1975 „plötzlich als Teil der Stadt Hamm“ wieder. In den 1980er und 1990er Jahren konnten mehrfach Hilfsdienstgeistliche in der Kirchengemeinde eingesetzt werden. 1994 wurde der Kirchplatz der Jakobus-Kirche ansprechend neu gestaltet, 2005 erschien eine Baugrundstabilisierung (Pfahlgründung) der Kirche notwendig. Zwischenzeitlich fand 2001/02 die Renovierung der Kleuker-Orgel statt. Zum 1.1.2001 wurden Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Wiescherhöfen in die Kirchengemeinde Pelkum umgemeindet, wodurch die Gemeindegliederzahl Pelkums von rund 2.100 auf über 2.600 anwuchs. Zum 1.11.2013 wurden die Kirchengemeinden Pelkum und Wiescherhöfen zur neuen Evangelischen Kirchengemeinde Pelkum-Wiescherhöfen vereinigt.Series pastorum:1. Pfarrstelle:-1581 Vikar Wilhelm Falkaugen [#1620a]1581-1614 Vikar Heinrich Rupe [#5255] (Herringen, luth.)1610-~1633 Heinrich Langenscheid [#3644] (Pfr. Herringen, luth.)1614-1623 Vikar Wilhelm Sander [#5287] (ref.)1623-1653 Vikar Reinhard Nuntz (Nuntius) [#4569] (ref.)1654-1655 Vikar Ludolf Heinrich Teuto [#6279]1656-1657 Johannes Weing (Weingius) [#6748]1657-1694 Vikar Johannes Nuntz (Nuntius) [#4570] (1653 ernannt)1696-1701 Wilhelm Wallenkamp [#6655]1701-1720 Johann Georg Westerhoff [#6844]1721-1728 Johann Hermann Auffm Orth [#142]1729-1755 Emich Neuhaus [#4436]1756-1761 Heinrich Franz Clüsener [#999]1761-1797 Johann Gisbert Fabricius [#1614] (†1800 in Hamm)1800-1837 Gottfried Doerth [#1294] (seit 1797 Adj.)1837-1879 Karl Davidis [#1169]1879-1919 Wilhelm Krüger [#3510]1920-1957 Alfred Werner [#6824]1957-1963 Hans Georg Hellwich1963-1979 Wolfgang Schade1980-2000 Rüdiger Weisser1987-1989 P. i.H. Ulrich Grenz1989-1990 P. i.H. Detlef Belter1991-1995 P. i.H. Heidi Leveringhaus-Hartmann2001-2013 Gabriele Wedekind (bis 2002 Pfvw)Gemeindeglieder:600 (1870); 1.700 (1958); 3.170 (1965); 2.927 (1970); 3.127 (1978); 2.642 (1985); 2.487 (1989);2.358 (1993); 2.120 (1997); 2.063 (2000); 2.603 (2002); 2.438 (2006); 2.289 (2013).Findmittel / Archiv: LkA EKvW 4.2592. FormBei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeich-nungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Akten-titels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druck-schriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Ak-tenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schlie-ßen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Die in der Bestandsgliederung unter Kirchenbücher aufgelisteten Verzeichnungseinheiten befinden sich aus lagerungstechnischen Gründen im Bestand 8.3 (deponierte Kirchenbücher der Kirchengemeinden der EKvW).Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.3. BenutzungSofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen. Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.259 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.259 Nr. ...".Bielefeld, September 2023
Form und Inhalt: 1. Geschichte
Beim südlich der Lippe gelegenen Pelkum handelt es sich um das alte „Peluchem“ oder „Pilicheim“, das im Jahre 1003 in einer Urkunde als dem Kölner Erzbischof gehörig bezeugt ist. Das fränkische Jakobus-Patrozinium und die Lage an der wichtigen Verbindungsstraße von Lippe- und Bördehellweg machen eine fränkische Gründung Pelkums wahrscheinlich. Um 1100 kam Pelkum in den Besitz des Münsterschen Bischofs, der es seiner Domkirche schenkte. Es lag im Kirchspiel Herringen und hatte eine der Gutsherrschaft gehörende und mit dem Schultenhof verbundene Kapelle. Diese Kapelle wurde bereits 1147 erwähnt. Deren Patron war der Abt von Deutz. Wann diese „Tochter“ von Herringen abgezweigt wurde, ist nicht bekannt. 1397 ist das „Kerspel Pylkem“ bezeugt. Zu den Pelkumer Adelsgütern zählte man den Nordhof sowie Haus Beck und auch die später in Pelkum begüterte Familie v. Rödinghausen. Man vermutete, dass es mit der Gemarkung „Kirchspiel“ und dem „Schulzenhof“ zwei Stränge in der Geschichte von Pelkum gab, bis das Kirchspiel seine Eigenständigkeit verlor und an das Dorf heranrückte. Bis zum ausgehenden Mittelalter besaß die Pelkumer Kapelle allerdings keine Berechtigung, eigenständige Amtshandlungen durchzuführen. Der Herringer Seelsorger gestattete zwar gottesdienstliche Handlungen in der Kapelle, achtete aber darauf, dass die Rechte (und Einkünfte) der Mutterkirche nicht geschmälert
wurden.
1533 hatte Herringen Forderungen nach Abpfarrung Pelkums noch erfolgreich zurückweisen können. Die Pelkumer hatten sich, um die Anerkennung ihrer Kapelle als Pfarrkirche zu erreichen, an den Landesherrn bzw. an die Regierung in Kleve gewandt. Sie brachten vor, dass ihr Pastor in Herringen residierte, seine seelsorglichen Pflichten vernachlässigte und sich um seine Gemeinde in Pelkum kaum kümmerte. Im 16. Jahrhundert verstärkte Pelkum seine Selbständigkeitsbestrebungen, hatte 1575 damit einen ersten Erfolg, als Herringen nur noch die Hälfte des Meßkorns erhielt. Wenige Jahre später nennt sich der Vikar der Annenvikarie ohne Widerspruch Pfarrer von Pelkum. Aber noch Ende des 17. Jahrhunderts hatte der Herringer Pfarrer das Recht, am Kirchweihtag (Jakobi) in Pelkum zu predigen, obwohl die Gemeinde seit 1623 einen eigenen Pfarrer besaß. Gegen Mitte des 17. Jahrhunderts war die Kapellengemeinde wohl faktisch selbständige Pfarrei, ohne dass ein entsprechender Rechtsakt erfolgt oder belegt wäre.
Die Reformation wurde von Herringen aus eingeführt. Reformator von Pelkum war Heinrich Rupe, der Sohn von Arnd Rupe, der in Dortmund seit 1554 die Reformation eingeführt hatte. Heinrich Rupe war in Herringen bei der St. Annen-Vikarie sowie in Pelkum angestellt. Als Reformationsdatum gilt das Jahr 1581, wenngleich Rupe auch später, 1586 etwa, die Reformation in Pelkum eingeführt haben könnte. Ebenso wie Heinrich Rupe 1603 als lutherischer Pastor von Herringen auch Pelkum bediente, tat dies auch der lutherische Pfarrer Heinrich Langenschede 1610. 1613 aber existierte in Pelkum ein reformierter Prediger Sander, so dass bereits damals die Gemeinde Pelkum reformiert gewesen sein müsste. Andererseits bediente um 1630 der damals noch lutherische Pfarrer von Herringen, Eberhard Fabritius, auch die Gemeinde Pelkum. Dieser trat mit seiner ganzen Gemeinde 1635 zu den Reformierten über, so dass damals auch Pelkum reformiert geworden sein müsste. Von da an hatte Pelkum eigene reformierte Prediger, als deren erster Reinhard Nuntius bekannt ist. Der von 1623 bis 1653 amtierende Prediger Nuntius nahm an den reformierten Synoden teil. Nachdem sich die Gemeinde Pelkum im 17. Jahrhundert dem reformierten Bekenntnis zugewandt hatte, behielt sie dieses bis 1817 bei.
Die Gemeinde Pelkum trat 1818, im Zuge der Unionsbestrebungen des preußischen Königs, der konfessionellen Union bei und nannte sich seither evangelisch. Bei der Wahl des Pfarrers Karl Davidis 1837 wurden die Ansprüche des Besitzers des im Kirchspiel Pelkum gelegenen Hauses Nordhof (Northoff) auf sein persönliches Wahlrecht abgewiesen. Bei der Wahl seines Nachfolgers, Pfarrer Wilhelm Krüger, lebte 1879 die Frage wieder auf. Das Konsistorium in Münster teilte dem Superintendenten damals nach Sichtung der Akten der letzten Pfarrwahl mit, dass die Ansprüche des Besitzers von Gut Nordhof ungesetzlicher Weise abgewiesen worden waren. Daher stünde dem Besitzer des Gutes Nordhof, dem Freiherrn von Quadt zu Bögge, unzweifelhaft das Recht der Virilstimme bei der in Pelkum bevorstehenden Wahl zu. Pfarrer Krüger amtierte von 1879 bis 1919; zu seiner Zeit wurde 1912 mit der Evangelischen Frauenhilfe einer der ältesten Vereine Pelkums gegründet. In jenen Jahren erhielt Pelkum auch eine Bahnstation (1905), und 1906 begann auch auf der Zeche de Wendel (später: Heinrich-Robert) die Kohlenförderung.
Nach dem Ersten Weltkrieg, im März 1920, trug sich der blutige „Ruhraufstand“ von Arbeitern des Ruhrgebiets auch in Pelkum zu. Nach der „Schlacht von Pelkum“ am 28.3.1920 wurden 85 gefallene und
standrechtlich erschossene Angehörige der Roten Ruhrarmee in einem Massengrab auf dem Friedhof bestattet. 1920 ist zugleich auch das Gründungsjahr des Kirchenchores. In einer gemeinsamen Sitzung am 21.3.1934 stellten sich die größere Gemeindevertretung und das Presbyterium mit Pfarrer Werner hinter Reichsbischof Müller, den Bischof Adler und die neue Provinzialsynode. Zwischen 1934 und 1936 gingen beim Konsistorium mehrere Beschwerden, u.a. vom Landesbauernführer der Provinz Westfalen, Wilhelm Habbes, darüber ein, dass Pfarrer Werner wiederholte Anfragen um Auskunftserteilung aus den Kirchen büchern zum Zwecke der Nachweiserbringung „arischer“ Abstammung bis 1800 zu beantworten unterließ. Andere Nachlässigkeiten in der Verwaltung führte das Konsistorium auf die Ungeeignetheit des Pfr. Werner zur Erledigung von Vermögensangelegenheiten zurück. Werner regte aufgrund dessen an, ihn von den Pflichten des Presbyteriumsvorsitzes zu entbinden. Im April 1941 übertrug die Kirchengemeinde die Verwaltung ihrer Steuergeschäfte dem Evangelischen Kirchensteueramt in Hamm. Bereits zum 1.10.1938 soll Pfarrer Werner ein Gesuch um Versetzung in den Ruhestand eingereicht haben, Werner trat jedoch erst zum 1.10.1957 in den Ruhestand.
Die Kirche in ihrer heutigen Gestalt stammt aus mehreren Epochen. Die ältesten Teile sind der Turm (bis auf das Glockengeschoss) sowie die beiden seitlichen Anbauten als Reste der romanischen
Kapelle. Der gotische Chor wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert erbaut, ebenso wohl das oberste Turmgeschoss. Die älteste Glocke, die Katharinenglocke, stammt aus dem Jahr 1404. Das Kirchenschiff wurde 1738/39 anstelle des baufälligen und seit 1735 abgetragenen Vorgängers errichtet. 1749 ist die kunsthistorisch ästhetische Kirchenkanzel auf dem Chor, die bei der Reparatur im Jahr 1839
zwecks Gewinnung einer Sakristei mit Seitenwänden ausgestattet wurde, geschaffen worden. Über der Kanzel breitet der seine Jungen nährende Pelikan, das Wahrzeichen der Pelkumer Kirche, seine Flügel aus. Bereits 1538 zierte ein Pelikan den Schalldeckel der Kanzel; das Pelikan-Motiv im Pelkumer Kirchensiegel ist hingegen erst seit 1663 nachgewiesen. Die 1773 aufgestellte Orgel wurde 1862 durch einen Neubau der thüringischen Werkstatt Dornheim ersetzt. Das bereits 1810 baufällig gewordene Schulhaus wurde bis 1818 saniert, galt aber 1854 als abbruchreif. Im Winkel zwischen den Straßen nach Unna
und Kamen richtete man 1843 einen Friedhof ein. Er musste 1881 und in den 1920er Jahren erweitert werden. Die heutige Sakristei der Kirche entstammt aus der Umgestaltung eines 1902 errichteten Neubaus. Um 1927 wurde das Kircheninnere neu ausgemalt. Nachdem während des Ersten Weltkriegs die mittlere, 1826 gegossene Glocke hatte abgeliefert werden müssen, konnte sie 1927 durch eine neue Glocke ersetzt werden. Die kleine, aus dem Jahr 1700 stammende Glocke wurde damals umgegossen und auf den Dreiklang abgestimmt. Beide Glocken aber wurden dann im Zweiten Weltkrieg zu Kriegszwecken abgegeben, mussten dafür zu ihrer Deinstallation zerschlagen werden. Allein die alte Katharinenglocke blieb übrig. 1955 entstanden zwei neue Glocken. Für das vergrößerte Geläute wurde der alte, aus dem Jahr 1669 stammende Glockenstuhl zerstört und durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.
Infolge des Zweiten Weltkriegs war die Einwohnerzahl Pelkums spürbar angewachsen. Im Jahr 1949 waren unter 2.310 Einwohnern 343 „Neubürger“. Am 4.6.1950, als Pfarrer Werner sein 30-jähriges Ortsjubiläum beging, feierte das Dorf Pelkum sein „mehr als tausendjähriges Bestehen“ - mit einem Festgottesdienst in der Pelkumer Kirche als Auftakt zu einer Festwoche. 1950 war der im Krieg durch Artilleriebeschuss zerstörte Turmhelm erneuert worden. Insgesamt aber war das Kirchengebäude in den 1950er Jahren noch „verwahrlost“ (Sup. Dr. Viering). 1955 bat Pfarrer Alfred Werner das Landeskirchenamt um finanzielle Unterstützung zur Beseitigung aller weiteren Kriegsschäden. Nach ihrer umfassenden Renovierung seit 1958 wurde die Kirche am 2.12.1962 wieder in Gebrauch genommen (neue Kleuker-Orgel 1960). Diese sowie eine weitere Renovierung im Jahr 1974 - die Gebäude in Pelkum litten unter Bergsenkungen - prägen das Erscheinungsbild der denkmalgeschützten St. Jakobus-Kirche. Das in Fachwerk errichtete Pfarrhaus stammte aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und war in den Jahrzehnten und Jahrhunderten darauf mehrfach erweitert und umgebaut worden. Es wurde 1963/64 durch einen Neubau am Kirchgraben ersetzt und anschließend abgebrochen. Zugleich wurde für die in ihrem östlichen Teil durch Siedlungstätigkeit stark anwachsende Gemeinde ein Kindergartenneubau erstellt. Bis 1964 hatte es in der Gemeinde Pelkum keinen Kindergarten gegeben. Der anschließend geplante Neubau eines Gemeindehauses verzögerte sich bis Anfang der 1970er Jahre. Das Gemeindezentrum „Pelikanum“ mit Küster- und Schwesternwohnungen wurde schließlich am 11.5.1972 eingeweiht. Ein Kindergartenneubau wurde 1985/86 errichtet und am 21.9.1986 eingeweiht.
Das ursprünglich bäuerliche Pelkum war eine „Schnellzuwachsgemeinde“, die seit den 1950er Jahren viele Flüchtlinge, Vertriebene, Über- und Aussiedler sowie Sozialmieter aus dem benachbarten Herringen aufzunehmen hatte. 1968 wurde die damalige politische Gemeinde Pelkum gemeinsam mit den Gemeinden Herringen, Lerche, Sandbochum und Weetfeld sowie Teilen von Wiescherhöfen zur neuen Gemeinde Pelkum mit rund 25.000 Einwohnern zusammengeschlossen, 1975 dann in die Stadt Hamm eingemeindet. Als Angestellten- und Beamtengemeinde war das in der Vergangenheit vom Bergbau sowie von Kleinbetrieben und der Landwirtschaft geprägte Pelkum ein Ort mit - in politischer Hinsicht - deutlicher sozialdemokratischer Mehrheit. Viele Ausländerfamilien lebten in Pelkum, was sich auf die diakonische Arbeit sowie die Kinderund Jugendarbeit der Kirchengemeinde auswirkte. An Gemeindegruppen bestanden in Pelkum eine Evangelische Frauenhilfe, die Kindergartenmütter, der Männerdienst,
der CVJM, der Mädchenkreis, ein Kirchen- und Posaunenchor und die Interessengemeinschaft. Die Kirchenmusik wurde insbesondere von einem Posaunenchor und dem Kirchenchor getragen.
Mit Jahresbeginn 1970 übertrug die Kirchengemeinde ihre gesamte Verwaltung auf den Kirchenkreis Hamm (Verwaltungsgemeinschaft). Nicht verwunden hat Pelkum seine vermeintliche Herabstufung vom größten Amt Preußens zu einem - nach eigenem Empfinden - unbedeutenden Vorort Hamms. Nach der Bildung der Großgemeinde Pelkum 1968 fand sich die selbständige Kommunalgemeinde nach der kommunalen Neuordnung 1975 „plötzlich als Teil der Stadt Hamm“ wieder. In den 1980er und 1990er Jahren konnten mehrfach Hilfsdienstgeistliche in der Kirchengemeinde eingesetzt werden. 1994 wurde der Kirchplatz der Jakobus-Kirche ansprechend neu gestaltet, 2005 erschien eine Baugrundstabilisierung (Pfahlgründung) der Kirche notwendig. Zwischenzeitlich fand 2001/02 die Renovierung der Kleuker-Orgel statt. Zum 1.1.2001 wurden Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Wiescherhöfen in die Kirchengemeinde Pelkum umgemeindet, wodurch die Gemeindegliederzahl Pelkums von rund 2.100 auf über 2.600 anwuchs. Zum 1.11.2013 wurden die Kirchengemeinden Pelkum und Wiescherhöfen zur neuen Evangelischen Kirchengemeinde Pelkum-Wiescherhöfen vereinigt.
Series pastorum:
1. Pfarrstelle:
-1581 Vikar Wilhelm Falkaugen [#1620a]
1581-1614 Vikar Heinrich Rupe [#5255] (Herringen, luth.)
1610-~1633 Heinrich Langenscheid [#3644] (Pfr. Herringen, luth.)
1614-1623 Vikar Wilhelm Sander [#5287] (ref.)
1623-1653 Vikar Reinhard Nuntz (Nuntius) [#4569] (ref.)
1654-1655 Vikar Ludolf Heinrich Teuto [#6279]
1656-1657 Johannes Weing (Weingius) [#6748]
1657-1694 Vikar Johannes Nuntz (Nuntius) [#4570] (1653 ernannt)
1696-1701 Wilhelm Wallenkamp [#6655]
1701-1720 Johann Georg Westerhoff [#6844]
1721-1728 Johann Hermann Auffm Orth [#142]
1729-1755 Emich Neuhaus [#4436]
1756-1761 Heinrich Franz Clüsener [#999]
1761-1797 Johann Gisbert Fabricius [#1614] (†1800 in Hamm)
1800-1837 Gottfried Doerth [#1294] (seit 1797 Adj.)
1837-1879 Karl Davidis [#1169]
1879-1919 Wilhelm Krüger [#3510]
1920-1957 Alfred Werner [#6824]
1957-1963 Hans Georg Hellwich
1963-1979 Wolfgang Schade
1980-2000 Rüdiger Weisser
1987-1989 P. i.H. Ulrich Grenz
1989-1990 P. i.H. Detlef Belter
1991-1995 P. i.H. Heidi Leveringhaus-Hartmann
2001-2013 Gabriele Wedekind (bis 2002 Pfvw)
Gemeindeglieder:
600 (1870); 1.700 (1958); 3.170 (1965); 2.927 (1970); 3.127 (1978); 2.642 (1985); 2.487 (1989);
2.358 (1993); 2.120 (1997); 2.063 (2000); 2.603 (2002); 2.438 (2006); 2.289 (2013).
Findmittel / Archiv: LkA EKvW 4.259
2. Form
Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeich-nungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Akten-titels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druck-schriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Ak-tenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schlie-ßen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Die in der Bestandsgliederung unter Kirchenbücher aufgelisteten Verzeichnungseinheiten befinden sich aus lagerungstechnischen Gründen im Bestand 8.3 (deponierte Kirchenbücher der Kirchengemeinden der EKvW).
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.
3. Benutzung
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen. Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.259 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.259 Nr. ...".
Bielefeld, September 2023
- Bestandssignatur
-
4.259
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden >> 04.2.09. Kirchenkreis Hamm
- Bestandslaufzeit
-
1661 - 1932
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1661 - 1932