Heidelberg-Weststadt Schillerstraße 37-39

Gebäude

Das Gebäude steht im Nordosten an der Schillerstraße. Es zählt fünf Fensterachsen, zwei Obergeschosse und ein als Mansarde ausgebautes Dachgeschoss. Der Baukörper wurde von Beginn an in zwei Häuser unterteilt. Jedes Haus hat auch seinen eigenen Eingang und zudem ist der Baukörper definitiv asymmetrisch. Eine interessante Kombination. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten: Das Erdgeschoß ist bis in Höhe der Fensterbretter mit glatten, ungleich großen und in wilder Form vermauerten, farblich in Grau-Brauntönen variierenden Sandstein verkleidet. Ein Gurtgesims leitet zum oberen Teil des Gebäudes über. Die Hauseingänge liegen mittig nebeneinander und sind von Doppelpilastern mit Ornamentik getrennt und flankiert, deren Kapitelle einen vorkragenden Sturz tragen. Sie erhalten damit ein portalartiges Aussehen in der Formensprache des Klassizismus, wobei die Ornamentik der Formensprache des Jugendstils entspricht. Die das Haus Nummer 37 bildende Hälfte steht im Nordwesten und trägt in den ersten beiden Achsen nach Südwesten gesehen im Erdgeschoss breite Dreifachfenster, die von einem in beige-grauem Sandstein ausgeführten Gewände im Horizontalschluss gefasst sind. Den Gewänden ist Dekor beigegeben. Das erste Obergeschoß kragt um eine gute Handspanne vor und trägt in allen drei Achsen je ein um rundbogigen Schluss gefasstes Dreifachfenster. Vor den der mittleren Achse ist auf zwei kräftigen Konsolen ein Balkon mit schmiedeeisernem Geländer angebracht. Ein Blendband leitet unter den Fensterbrettern des zweiten Obergeschosses zu diesem über. Hier sind rechteckige, horizontal gefasste Fenster eingelassen. Das vorkragende Kranzgesims nimmt die Traufe auf und findet in der Mansarde als Abschluss über jeder Achse eine doppelfensterige, im Rundbogen schließende Dachgaube. Im höheren Verlauf des Daches sind zwei weitere Dachgauben aufgesetzt. Der das Haus Nummer 39 bildende Teil ist nahtlos nach Südosten anschließend und trägt zwei Achsen, die generell breiter ausgelegt sind. Die Nordwestliche trägt im Erdgeschoß lediglich den schon beschriebenen Hauseingang. Darüber setzt ein sich vorkragend aufbauender, ornamentierter Sockel an der einem am ersten Obergeschoß sitzenden Erker, der dreiseitig im Segmentbogen vorgewölbt ist. Drei rechteckige Fenster, getrennt und gerahmt und mit plastischer Ornamentik dekoriert, die auch Putten Skulpturen enthält, sind eingelassen. Am zweiten Obergeschoß schließt ein Altan mit schmiedeeisernem Geländer ab. Dahinter ist ein dreifaches Fenster mit Fenstertür eingelassen. Das vorkragende Kranzgesims von Haus Nummer 37 setzt sich hier bis an die Südostkante der Achse fort, wo auch der Geschoßvorsprung sein Ende findet. Die im Südosten abschließende Achse trägt pro Geschoss ein dreiteiliges Fenster, das im horizontalen Schluss gefasst ist. Dachseitig sitzt ein großes, sich über beide Achsen erstreckendes Zwerchhaus auf, welches zwei getrennte Doppelfenster trägt und mit einem ovalen Oberlicht im geschwungen abschließenden Giebel ausgestattet ist. Ein Wohnhaus im Jugendstil, welches sich ansatzweise nach Art desselben, auch der Formensprache des Barock und der nachfolgenden Klassizistik bedient. (Baujahr: 1910-11; Bauplanung/Ausführung: Kumpf & Wolf. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut

Object Details

• Location: Heidelberg
• Collection: Städte und Dörfer
• Material/Technique: Werkstein; Sandstein; Schmiedeeisen; Mauern; Steinmetz; Bildhauer; Schmieden

References and Relationships

• Related object and literature: Teil von: Heidelberg-Weststadt Schillerstraße

Classification and Topics

• Classification: Haus (Gattung) ; Jugendstil (Stilistische Einordnung)
• Subject (what): Architektur ; Pilaster ; Konsole ; Balkon ; Geländer ; Erker ; Altan ; Kartusche ; Bauornament ; Dekor ; Putto ; Steinplastik ; Gurtgesims ; Kranzgesims ; Sockel ; Giebelgaupe ; Zwerchhaus

Contributors, Places and Time

• Event: Herstellung
• (who): Kumpf & Wolf
• (when): 1910 - 1911

Further information

• Sponsorship: Pietschmann, Dieter-Robert
• Last update: 05.03.2025, 4:25 PM CET