Malerei

Selbstbildnis mit Mädchen

In seinem „Selbstbildnis mit Mädchen“ zeigt sich Kirchner zusammen mit seiner Lebensgefährtin Erna Schilling (1884–1945) kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs. Die Gesichtszüge der beiden Schulterfiguren sind vereinfacht zusammengefasst und scheinen mit ihrer harten Kantigkeit wie aus Holz geschnitzt zu sein. In komplementärem Kontrast hebt sich die giftig-grüne Hautfarbe vom Rot-Orange des Hintergrunds ab, der wie der Widerschein eines aufziehenden Unheils wirkt. Auch die wirren Haarsträhnen Kirchners und sein tiefschwarz verschatteter Blick, der die Betrachter:innen eindringlich fixiert, tragen zur Ausprägung der Gefühle Angst, Unsicherheit und Bedrängnis bei. So wird das expressionistische Bildnis bei Kirchner zum Ausdruck der persönlichen Wahrnehmung seiner inneren, emotionalen Situation. In der formalen Gestaltung ist darüber hinaus eine Zustandsbeschreibung von Kirchners Empfindung seiner Beziehung herauszulesen: dicht beieinander und wie aus einem gemeinsamen Körper herauswachsend, dabei jedoch mit Kopf und Blick in verschiedene Richtungen gewandt. | Janina Dahlmanns

Vorderseite | Fotograf*in: André van Linn

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 73,5 x 62 x 5,5 cm
Höhe x Breite: 60 x 49 cm
Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
B 4

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1949 Ankauf von der Galerie Gerd Rosen, Berlin, durch das Land Berlin für die Galerie des 20. Jahrhunderts (West)
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1914/1915

Letzte Aktualisierung
08.05.2023, 07:18 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1914/1915

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