Malerei

Selbstbildnis

Stolzes Selbstbewusstsein strahlt Jaeckels frühestes erhaltenes Selbstbildnis aus. Indem er sich in Anzug, Hemd und Krawatte gekleidet sowie demonstrativ mit Pinsel in der Hand präsentierte, dokumentierte der damals 25-Jährige seinen Anspruch, als Künstler zu gelten. Denn bis 1912 hatte er in seiner Geburtsstadt Breslau „nur“ als Dekorationsmaler gearbeitet und privaten Zeichenunterricht gegeben. Daneben aber begann er mit ersten großformatigen „Lebenssinnbildern“ (Willy Jaeckel an Anton Brüning, 9.12.1912, zit. nach Dagmar Klein, Der Expressionist Willy Jaeckel, 1888–1944. Gemälde – Biographie – Künstlerbriefe, Köln 1990, S. 506). Aktstudien zu den Gemälden „Dasein“ (zerstört) und „Geborgenheit“ (Verbleib unbekannt) sind im Hintergrund des im Atelier entstandenen Selbstbildnisses spiegelverkehrt zu erkennen. Bei der Breslauer Ausstellung des Künstlerbundes Schlesiens wurden Jaeckels Werke 1913 abgelehnt, in Berlin dagegen konnte er sie auf der Herbstausstellung der Vereinigung Bildender Künstler, der „Juryfreien Kunstschau“, mit großem Erfolg zeigen. Davon beflügelt siedelte der Maler zum 1. Oktober 1913 von Breslau nach Berlin über. Sein Selbstbildnis wurde dort noch im selben Monat in der Galerie Fritz Gurlitt erstmals ausgestellt. Es war somit eine Art gemalte Visitenkarte für die kunstinteressierten Kreise der Hauptstadt. | Dieter Scholz

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 70,5 x 48 cm
Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
B 6

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1949 Ankauf von der Galerie Gerd Rosen, Berlin, durch das Land Berlin für die Galerie des 20. Jahrhunderts (West)
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1913

Letzte Aktualisierung
08.05.2023, 07:18 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1913

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