Bestand
Klosterhofmeisterei Steinheim a. Murr (Bestand)
1. Zur Geschichte von Dorf, Kloster und Klosterhofmeisterei Steinheim an der Murr: Steinheim wird im Jahr 832 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Das Wort "Stein" im Ortsnamen bezieht sich möglicherweise auf hier nachweisbare römische Siedlungsspuren. 972 erhielt das Hochstift Speyer hier Besitzrechte. Der im 12. und 13. Jahrhundert bezeugte Ortsadel von Steinheim war Lehensträger der Grafen von Calw-Löwenstein und Württemberg-Grüningen. Elisabeth von Blankenstein, die letzte aus dem Geschlecht derer von Steinheim, gründete um 1250 zusammen mit ihrem zweiten Gemahl Berthold von Blankenstein das Dominikanerinnenkloster Mariental in Steinheim. Im Jahr 1269 schenkte sie ihm die Hälfte ihrer Güter zu freiem Eigentum. Das Kloster wiederum übertrug die ihm 1271 von den Grafen von Vaihingen gekaufte Vogtei über das Dorf 1294 an König Rudolf von Nassau. Der damit erreichte Status der Reichsunmittelbarkeit wurde Dorf und Kloster später wiederholt bestätigt. Die seit 1422 als Reichslehen in der Hand der Herren von Hohenlohe befindliche Vogtei tauschte Herzog Christoph nebst anderen hohenlohischen Rechten 1553 ein und verleibte das Dorf 1564 dem Herzogtum Württemberg gewaltsam ein. Kloster Steinheim, das die Ortsherrschaft über das Dorf Rietenau erworben und Waldbesitz in den Orten der Umgebung erlangt hatte, wurde 1553 gegen den Widerstand der Nonnen aufgehoben. Zur Verwaltung seiner Güter und zum Einzug von Steuern und Abgaben wurde ein Klosterhofmeister eingesetzt. Die ansehnliche Klosteranlage ging 1643 bis auf Reste durch Feuer zugrunde. 1806 kam der Kammerort Steinheim zum Oberamt Marbach, 1938 zum Landkreis Ludwigsburg. Literatur: Beschreibung des Oberamts Marbach, Stuttgart 1866 Das Land Baden-Württemberg, 3, Stuttgart 1978 Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, 6, Stuttgart 1965
2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Der vorliegende Bestand A 524 L Klosterhofmeisterei Steinheim an der Murr wurde dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart im Jahr 1969 vom Staatsarchiv Ludwigsburg im Rahmen eines umfangreichen Archivalienaustauschs übergeben (Az. H.I.11a). Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Nach einem Vermerk auf der Titelseite des seitherigen Findbuches von Karl Otto Müller wurden die Akten im Herbst 1923 dem Staatsarchiv Ludwigsburg vom Finanzamt Großbottwar übergeben. Zur Unterscheidung von dem im Hauptstaatsarchiv bereits vorhandenen Bestand A 524 Steinheim wurde dem Ludwigsburger Teil die Kennzeichnung L beigefügt. Weitere Überlieferungen betreffend Kloster und Klosterhofmeisterei Steinheim an der Murr befinden sich vor allem in folgenden Beständen: A 284/76 Kirchenrat: Ämterregistratur, Klosterhofmeisterei Steinheim A 284/76 Kirchenrat: Ämterregistratur, Klosterhofmeisterei Steinheim A 303 Geistliche Ämterrechnungen A 401 L Spiegelberg (betr. Spiegelfabrik) A 468 Geistliche Zins- und Haischbücher A 602 Württembergische Regesten H 102/71 Geistliche Lagerbücher: Kloster Steinheim. 23 Büschel von A 524 L waren bisher durch das von K.O. Müller erstellte, handschriftliche Findbuch erschlossen; 0,1 lfd. m Akten waren unverzeichnet. Bei der Neuaufnahme des Bestandes wurden die seitherigen Büschelnummern weitgehend beibehalten (vgl. die Konkordanz am Ende des Repertoriums). Bei der Neuverzeichnung wurde nach einer Sachgliederung, die Barbara Hoen 1997 zur Verzeichnung der altwürttembergischen Amtsbestände entwickelt hat, klassifiziert (vgl. Az. 7511.0 vom 1.1.1997). Diese erfolgte im Februar 2002 unter Mitwirkung der Praktikantin Helen Wanke mit Hilfe des Computerprogramms Midosa 95. Der Bestand umfaßt nun 34 Büschel im Umfang von 0,3 lfd. m. Das bisherige Verzeichnis wurde dem Bestand A 605 Ältere Repertorien zugewiesen. Stuttgart, im Februar 2002 Christine Bührlen-Grabinger
Abkürzungen:
Az. Aktenzeichen
Bestellnr. Bestellnummer
betr. betreffend
Bl. Blatt
Bü Büschel
bzw. beziehungsweise
f. folgende
Jh. Jahrhundert
L Ludwigsburg
lfd. m laufende Meter
o. D. ohne Datum
Ordnungsnr. Ordnungsnummer
s. siehe
S. Seite(n)
Schr. Schriftstücke
Tgb. Nr. Tagebuchnummer
vgl. vergleiche
Konkordanz:
alte Bü-Nr. Ordnungsnr. Bestellnr.
1 3 A 524 L Bü 1
1 2 A 524 L Bü 24
2 1 A 524 L Bü 2
3 14 A 524 L Bü 3
4 19 A 524 L Bü 4
5 23 A 524 L Bü 5
6 26 A 524 L Bü 6
7 34 A 524 L Bü 7
8 15 A 524 L Bü 8
9 17 A 524 L Bü 9
10 4 A 524 L Bü 10
10 9 A 524 L Bü 34
11 5 A 524 L Bü 11
11 6 A 524 L Bü 25
12 7 A 524 L Bü 12
13 8 A 524 L Bü 13
14 10 A 524 L Bü 14
15 11 A 524 L Bü 15
16 12 A 524 L Bü 16
17 25 A 524 L Bü 17
18 13 A 524 L Bü 18
19 18 A 524 L Bü 19
20 29 A 524 L Bü 20
21 33 A 524 L Bü 21
22 16 A 524 L Bü 22
23 24 A 524 L Bü 23
Unverzeichnet 20 A 524 L Bü 26
Unverzeichnet 21 A 524 L Bü 27
Unverzeichnet 22 A 524 L Bü 28
Unverzeichnet 27 A 524 L Bü 29
Unverzeichnet 28 A 524 L Bü 30
Unverzeichnet 30 A 524 L Bü 31
Unverzeichnet 31 A 524 L Bü 32
Unverzeichnet 32 A 524 L Bü 33
- Reference number of holding
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 524 L
- Extent
-
34 Büschel
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Bezirksbehörden des Kirchenguts und der Universität >> Kloster- und Stiftsgutverwaltungen
- Date of creation of holding
-
(1235-) 1688-1822 (1860)
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
20.01.2023, 3:09 PM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- (1235-) 1688-1822 (1860)