Bestand
Klosterhofmeisterei Reutin (Bestand)
1. Zur Geschichte von Kloster und Klosterhofmeisterei Reutin: Das Frauenkloster Reutin wurde im Jahr 1252 von den Grafen von Hohenberg gegründet. Ab 1280 sind dort Dominikanerinnen nachweisbar. Die Vogtei über das Kloster wurde 1363 durch die Hohenberger z.T. an die Pfalz, z.T. an Württemberg verkauft. Ab 1440 stand das Kloster ganz unter württembergischer Oberhoheit. Wichtigster Besitz des Klosters war das Dorf Oberjettingen (heute Kreis Böblingen). Der Konvent verweigerte 1556 die Annahme der Reformation, verstand sich aber 1559 zu einem Vergleich, wonach die Nonnen bis etwa 1580 beim alten Glauben bleiben konnten. Nach der Aufhebung des Klosters wurde eine württembergische Klosterhofmeisterei (Klosterschaffnerei) eingerichtet. Sie war für die Verwaltung der ehemaligen Klosterbesit-zungen sowie für die Erhebung von Steuern und Abgaben zuständig. 1806 wurde sie auf-gehoben. Nachfolgebehörde war das königliche Kameralamt Reutin, das 1922 aufgelöst wurde. Im Jahr 1824 brannte die Kirche samt den Klostergebäuden nieder, nur die Wirtschafts-gebäude blieben erhalten. Dort ist heute das Landwirtschaftsamt untergebracht. Literatur: Das Land Baden- Württemberg, 5, Stuttgart 1976 Kloster Reuthin. Ein Kurzführer. Wildberg und Karlsruhe 1996
2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Der vorliegende Bestand A 517 L Klosterhofmeisterei Reutin wurde dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart im Jahr 1969 vom Staatsarchiv Ludwigsburg im Rahmen eines umfangreichen Archivalienaustausches übergeben (Az.: H.I.11a; 1969). Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Zur Unterscheidung von dem im Hauptstaatsarchiv bereits vorhandenen Bestand A 517 Reutin wurde diesem die Kennzeichnung L beigefügt. Weitere Überlieferungen betr. Kloster und Klosterhofmeisterei Reutin finden sich vor allem in folgenden Beständen: A 284/79 Kirchenrat: Ältere Ämterregistratur - Klosterhofmeisterei Reutin A 303 Geistliche Ämterrechnungen A 602 Württembergische Regesten H 102/64 Geistliche Lagerbücher: Kloster Reutin Außerdem sei auf den Bestand F 57 Kameralamt Herrenberg mit Kameralamt Reutin im Staatsarchiv Ludwigsburg hingewiesen. Vier Büschel waren im Staatsarchiv Ludwigsburg in der Vorkriegszeit durch Karl Otto Müller verzeichnet worden; ein weiteres Büschel (Bü 5) wurde 1998 vom Staatsachiv Sigmaringen an das Hauptstaatsarchiv abgegeben (Az 7511.6/3154). Die übrigen Akten waren unverzeichnet. Vgl. die Konkordanz am Ende des Repertoriums. Bei der Neuaufnahme wurde nach einer Sachgliederung, die Barbara Hoen zur Verzeichnung der altwürttembergischen Bestände entwickelt hat, klassifiziert (vgl. Az. 7511.0 vom 1.1. 1997). Die Verzeichnung erfolgte unter Mitwirkung des Anwärters Christoph Schapka mit Hilfe des Computerprogramms MIDOSA 95 der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Der Bestand besteht nun aus 8 Büscheln im Umfang von 0,2 lfd. m. Das handschriftliche Archivverzeichnis von K. O. Müller wurde in den Bestand A 605 Ältere Repertorien eingeordnet. Stuttgart, im November 2000 Christine Bührlen-Grabinger
Abkürzungen:
Az. Aktenzeichen
Bl. Blatt
Bü Büschel
Febr. Februar
Jan. Januar
L Ludwigsburg
lfd. m. laufende Meter
Nov. November
Schr. Schriftstück(e)
vgl. vergleiche
Konkordanz:
alte Bü.-Nr. neue Bü.-Nr. Ordnungs-Nr.
1 1 4
2 2 1
3 3 7
4 4 8
5 5 5
unverzeichnet 6 2
unverzeichnet 7 3
unverzeichnet 8 6
- Bestandssignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 517 L
- Umfang
-
8 Büschel
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Bezirksbehörden des Kirchenguts und der Universität >> Kloster- und Stiftsgutverwaltungen
- Bestandslaufzeit
-
1696-1807
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1696-1807