Der Biberacher Bürger Ästlin Holle verkauft Ambrosius Neithardt, Stadtschreiber zu Ulm, seine Eigenleute Konrad Hagen genannt Rüssing, gesessen zu Bihlafingen ("Bilafingen") [Stadt Laupheim/Lkr. Biberach], dessen Ehefrau Gertrud und ihre Kinder Anna, Georg ("Jorid"), Adelheid, Margarete und Jodok ("Jos"). Dafür hat ihm der Käufer 10,5 rheinische Gulden bezahlt.

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Digitalisierung: Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm

Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International

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Archivaliensignatur
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm, A Urk., 1111
Alt-/Vorsignatur
488/1
Sonstige Erschließungsangaben
Sprache: Deutsch

Aussteller: Ästlin Holle, Bürger zu Biberach

Siegler: Ästlin Holle sowie auf seine Bitte der Biberacher Stadtammann Johann Gräter der Ältere und der Biberacher Ratsherr Johann Brandenburg

Überlieferung: Orig

Beschreibstoff: Perg.

Siegelbefund: Ursprünglich drei an Pergamentstreifen anhängende Siegel; alle verloren

Rückvermerke: Inhaltsangabe (17. Jh.)

Anmerkungen: Ambrosius Neithardt wurde nach dem Tod seines Vaters Heinrich Neithardt als dessen Nachfolger 1414 Stadtschreiber in Ulm und übte dieses Amt bis 1436/37 aus (Burger, Stadtschreiber, S. 330ff.).

Datum: Der geben ist vff sampstag vor dem sunentag als man singett Letare in der Vasten, 1415.

Kontext
A Urkunden
Bestand
A Urk. A Urkunden

Laufzeit
1415 März 9.

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Letzte Aktualisierung
31.01.2023, 11:26 MEZ

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Entstanden

  • 1415 März 9.

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Johann Gräter der Ältere, Stadtammann zu Biberach, bekennt, dass vor dem Stadtgericht zu Biberach Rudolf von Baustetten ("Bustetten") [Stadt Laupheim/Lkr. Biberach] den derzeitigen Stadtschreiber zu Ulm Ambrosius Neithardt auf die Herausgabe von Urkunden und Briefschaften verklagt hat, die dieser über eine vertragliche Einigung zwischen dem Kläger und seinem verstorbenen Vetter Christoffel von Baustetten wegen ihres verstorbenen Vetters Konrad von Baustetten angefertigt hatte. Dagegen brachte der Stadtschreiber vor, dass ihm Christoffel von Baustetten diese Urkunden und Briefschaften als Unterpfand für eine Summe Geld, die er ihm schuldig war, übergeben hat. Das Gericht entscheidet, dass Rudolf von Baustetten dem Ambrosius Neithardt andere Sicherheiten für die Schulden seines Vetters einsetzen soll und setzt ihm dafür eine Frist von dreimal 14 Tagen und 3 Tagen. Danach sollen beide Parteien erneut vor Gericht erscheinen. Auf Bitte des Ambrosius Neithardt stellt ihm der Ammann darüber eine Urkunde aus.

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Elisabeth Beck, Tochter des verstorbenen Heinrich Beck und Witwe des Ulrich Haiden, hat sich in die Leibeigenschaft des Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber zu Ulm, und seiner Erben begeben. Sollte es deswegen zu Auseinandersetzungen kommen, in deren Folge Ambrosius Neithardt Schäden entstehen, verpflichtet sie sich, ihm und seine Erben diese Schäden zu ersetzen.

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Klaus Schuster von Mietingen ("Mu/e/tingen") [Lkr. Biberach] und seine Ehefrau Anna Brendler schwören Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber in Ulm, und seinen Geschwistern, deren Leibeigene Anna Brendler ist, dass sie ihnen weder Anna Brendler selber noch ihr Hab und Gut oder ihre Kinder und Erben entfremden oder entführen werden. Sie verpflichten sich, nicht aus der Leibeigenschaft zu entfliehen oder sich einer anderen Institution oder Person zu unterstellen. Halten sie sich nicht daran, haben sie ihren Leibherren eine Strafe von 100 Pfund Heller zu bezahlen.

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Eberlin Beck, gesessen zu Sulmetingen [Ober- oder Untersulmetingen Stadt Laupheim/Lkr. Biberach], seine Ehefrau Ursula und sein Schwager Ulrich Gryff von Donaustetten ("Tungenstetten") [Stadt Ulm] schulden Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber zu Ulm, 30 Pfund Heller Ulmer Stadtwährung. Sie verpflichten sich, ihm diese Schuld zurückzuzahlen, wenn er dies von ihnen fordert. Bei Säumnis steht Ambrosius Neithardt das Recht zu, sie an ihrem gesamten Besitz zu pfänden.

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Bernhard ("Bentz") Mayer, gesessen zu Holzheim [Stadt Neu-Ulm], begibt sich in die Leibeigenschaft und unter den Schirm des Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber zu Ulm. Er verpflichtet sich ihm gegenüber zu Gehorsam und gelobt, die Leibeigenschaft nicht ohne Zustimmung seines Leibherren zu verlassen. Für den Schirm bezahlt er dem Stadtschreiber und seinen Erben jährlich am 29. September ("vff sant Michels tag") 10 Schilling Heller.

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Johann Schölderlin begibt sich mit seinem Besitz in die Leibeigenschaft des Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber zu Ulm. Er verpflichtet sich, ihm jedes Jahr am 11. November ("vff sant Martins tag") 5 Schilling Heller und 1 Fastnachtshuhn als Leibzins zu entrichten. Außerdem steht Ambrosius Neithardt nach seinem Tod von seiner Hinterlassenschaft ein Besthaupt zu. Er gelobt seinem Leibherren Gehorsam.

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Konrad Hagen genannt Rüssing, gesessen zu Bihlafingen ("Pilifingen") [Stadt Laupheim/Lkr. Biberach], seine Ehefrau Gertrud ("Trutla") und ihre Tochter Adelheid bekennen, dass sie Leibeigene des Ulmer Stadtschreibers Ambrosius Neithardt sind. Sie verpflichten sich, ihm weder ihr Hab und Gut noch die Kinder, die sie derzeit haben oder künftig noch bekommen werden, zu entziehen oder zu entfremden. Auch werden sie nicht versuchen, aus der Leibeigenschaft zu entfliehen und sich unter den Schutz anderer Institutionen oder Personen zu stellen. Zudem werden sie dafür Sorge tragen, dass ihre anderen Kinder, sobald sie die Volljährigkeit erreichen, ein ähnliches Gelübde ablegen. Kommen sie diesen Verpflichtungen nicht nach, dann haben sie eine Strafe von 50 rheinischen Gulden an den Stadtschreiber zu entrichten, wofür dieser ihr Hab und Gut pfänden kann.

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Der Biberacher Bürger Ulrich Gräter verkauft dem Ulmer Stadtschreiber Heinrich Neithardt seinen Leibeigenen Wilhelm von Holzheim [Oberholzheim Gde. Achstetten/Lkr. Biberach], den Schwager des Erhard Wirt von Baustetten ("Bustetten") [Stadt Laupheim/Lkr. Biberach], um 9 Gulden. Er verzichtet auf alle bisherigen Rechte an dem Leibeigenen und enthebt diesen aller gegen ihn eingegangenen Verpflichtungen.

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Der Weingärtner und Ulmer Bürger Jodok ("Jos") Tatz bekennt, dass er Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber in Ulm, 6 rheinische Gulden für den Handlohn von einem Garten schuldet, den ihm dieser als Zinslehen überlassen hat. Er verpflichtet sich, diese Summe sofort zu bezahlen, wenn er von dem Stadtschreiber dazu aufgefordert wird. Dafür setzt er seinen gesamten Besitz als Pfand ein.

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Elisabeth, Tochter des Berthold ("Bentz") Hirt und Ehefrau des Peter Hufschmied zu Baustetten ("Bustetten") [Stadt Laupheim/Lkr. Biberach], begibt sich mit ihrer Tochter Gudlin und allen Kindern, die sie künftig noch gebären wird, in die Leibeigenschaft des Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber zu Ulm. Sie gelobt ihrem Leibherren Gehorsam und Treue. Auch verpflichtet sie sich, nicht aus der Leibeigenschaft zu fliehen oder zu versuchen, ihr Hab und Gut oder ihre Kinder dem Leibherren zu entziehen. Ohne Zustimmung ihres Leibherren wird sie sich keinem anderen Herren unterstellen oder sich in den Schutz einer anderen Institution oder Person begeben.

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Margarete Mädling, die Ehefrau des Zimmermanns Klaus Ungelich von Mietingen ("Mu/e/tingen") [Lkr. Biberach], gibt sich und ihre Kinder Johann, Margarete und Gigel sowie alle weiteren Kinder, die sie künftig noch gebären wird, mit Zustimmung ihres Ehemannes in die Leibeigenschaft des Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber zu Ulm. Sie verpflichtet sich, ihrem Leibherren weder sich noch ihr Hab und Gut oder ihre Kinder zu entfremden oder aus der Leibeigenschaft zu entfliehen. Auch wird sie sich in den Schutz keiner anderen Institution oder Person begeben, sondern ihrem Leibherren treu und gehorsam sein.

Margarete Mädling, die Ehefrau des Zimmermanns Klaus Ungelich von Mietingen ("Mu/e/tingen") [Lkr. Biberach], gibt sich und ihre Kinder Johann, Margarete und Gigel sowie alle weiteren Kinder, die sie künftig noch gebären wird, mit Zustimmung ihres Ehemannes in die Leibeigenschaft des Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber zu Ulm. Sie verpflichtet sich, ihrem Leibherren weder sich noch ihr Hab und Gut oder ihre Kinder zu entfremden oder aus der Leibeigenschaft zu entfliehen. Auch wird sie sich in den Schutz keiner anderen Institution oder Person begeben, sondern ihrem Leibherren treu und gehorsam sein.

Klaus Ungelter, derzeit Bürgermeister zu Ulm, und Ambrosius Neithardt, derzeit Stadtschreiber zu Ulm, vereinbaren einen Gütertausch. Dazu überlässt Ambrosius Neithardt ihm seinen Hof und zwei Selden in Humlangen [Gde. Hüttisheim/Alb-Donau-Kreis]. Er erhält dafür von Klaus Ungelter dessen Hof in Burgrieden [Lkr. Biberach] sowie 100 rheinische Gulden. Nachdem der Hof in Burgrieden bisher Lehen des Grafen Eberhard von Kirchberg [Gde. Illerkirchberg/Alb-Donau-Kreis] war, hat Klaus Ungelter diesen mit Zustimmung des Grafen dem Ambrosius Neithardt als freies Eigengut übergeben. Dafür hat er dem Grafen den eingetauschten Hof in Humlangen zu Lehen aufgetragen.

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