Gebäude
Heidelberg-Weststadt Gaisbergstraße 34-36
Die mit ihren Traufseiten jeweils westlich in der Gaisbergstraße Stehen Wohnhäuser Nummer 34 (rechts im Norden) und 36 (links im Süden anschließend) sind bis auf kleine Unterschiede spiegelbildlich aufgebaut und werden daher als Nummer 34-36 zusammen aufgenommen. Sie haben jeweils drei Fensterachsen und zwei Obergeschosse, wobei die Achsen im Norden (bei Nummer 34) und im Süden (bei Nummer 36) als Risalit vorgezogen sind. In Abständen sind die Ecken des Risalits im Erdgeschoß mit kräftigen, diamantierten Bossen besetzt, im ersten Obergeschoss dagegen nur mit sehr schmalen bestückt. Beide Hauseingänge liegen nebeneinander, vertikal geschmückt von je zwei Diamantierungen und sind mit einer schön gearbeiteten Holztür mit Oberlicht ausgestattet. Am horizontalen Gewändesabschluss sitzen seitlich in Rollwerk auslaufende Konsolen, die einen weit vorgezogenen Sturz tragen. Über diesen ist ein rechteckiger Bereich ausgespart und von einer stilisierten Agraffe geziert. Auch die Fenster der jeweils nach Norden bzw. Süden anschließenden Fensterachsen haben eine vertikale Besetzung mit Diamantierung, sind unter dem Fensterbrett mit zwei kräftigen, diamantierten Bossen besetzt und schließen ebenfalls mit einer stilisierten Agraffe ab. Unterschiede gibt es jeweils an den Risaliten: Bei Haus Nummer 34 ist hier ein großes Doppelfenster eingesetzt, welches auf die gleiche Weise von Ornamentik gerahmt ist. Bei Haus Hummer 36 ist dagegen ein großes, dreiteiliges Fenster mit halbrundem Gewändeschluss eingesetzt. Die Lage im ersten Obergeschoss hingegen ist wieder recht einheitlich: Den Fenstern im Risalit ist jeweils ein auf kräftigen, in Rollwerk auslaufenden Konsolen sitzender Balkon an gesetzt, die sich nur in Form ihrer schmiedeeiserner Geländer etwas unterscheiden: Bei Nummer 34 ist das Geländer stärker gebaucht. Den horizontalen Gewändeabschlüssen der Fenster sitzen jeweils zwei kleine Rollwerk-Konsolen auf, die einen abschließenden Dreiecksgiebel tragen. Zwischen den Konsolen sind Rustica Steine abgebracht. Die Fenster in den übrigen Achsen im ersten Obergeschoß sind gleich gestaltet: Unter den Fensterbrettern, jeweils drei an den Rändern abgerundete Kartuschen und über den horizontalen Gewändeabschlüssen ebenfalls je zwei Rollwerk-Konsolen, die aber einen abgetreppten Sturz tragen. Zwischen den Konsolen sind ebenfalls Rustica Ornamente abgebracht. Der untere Teil des Erdgeschosses ist glatt verputzt und wird durch ein kräftiges Gurtgesims abgeteilt. Das Erd- wird vom ersten Obergeschoss durch ein wiederum kräftiges Gurtgesims getrennt, dem im Abstand einer kurzen Elle ein Einfaches überlagert ist. Gleiches gilt beim Übergang vom ersten in das zweite Obergeschoss. Das zweite Obergeschoss sieht bei beiden Häusern stark nach neuzeitlicher Renovierung aus, denn die Gewände sind schmucklos, auch findet sich keinerlei Ornamentik. Insgesamt gesehen sind beide Häuser im (Neo-) Historismus errichtet, der sich in diesem Fall klassizistischer Elemente bedient. Der Architekt hat dennoch durch die unterschiedlichen Fenster in den Risaliten eine optische Abwechslung geschaffen. Über den Architekten wie auch das Baujahr liegen bislang keine Informationen vor. Letzteres wird aber aufgrund des Baustils im Kontext mit dem Bebauungsspiegel in einer vermuteten Zeitspanne angegeben unter „Entstehungsdatum“. .
Erhaltungszustand: Gut
- Location
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Heidelberg
- Collection
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Städte und Dörfer
- Material/Technique
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Werkstein; Sandstein; Schmiedeeisen; Mauern; Schmieden; Steinmetz
- Related object and literature
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Teil von: Heidelberg-Weststadt Gaisbergstraße
- Classification
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Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
- Subject (what)
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Architektur
Ornament
Agraffe
Kartusche
Rollwerk
Konsole
Dreiecksgiebel
Gurtgesims
Balkon
Geländer
Risalit
- Event
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Herstellung
- (when)
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Zwischen 1885 - 1895 (vermutet)
- Sponsorship
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Pietschmann, Dieter-Robert
- Last update
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05.03.2025, 4:25 PM CET
Data provider
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Gebäude
Time of origin
- Zwischen 1885 - 1895 (vermutet)