Bestand
Konstanz Generalia (Hochstift) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Das zersplitterte Territorium des Hochstifts
Konstanz war im Gegensatz zur Ausdehnung des geistlichen
Jurisdiktionsbereichs des Bischofs, der das größte Bistum nördlich
der Alpen leitete, von eher bescheidenem Zuschnitt. Nachdem schon
1798 die linksrheinischen Teile des Hochstifts an die Schweiz
gefallen waren, wurde 1803 sein rechtsrheinisches Gebiet Baden und
Württemberg zugeschlagen. Das Bistum verlor 1815/17 seine in der
Schweiz, in Bayern und Württemberg liegenden Gebiete und wurde 1821
ganz aufgelöst. Das Archivgut des Bischofs, des Domkapitels, der
Dompropstei und anderer zentraler Institutionen des Bistums und
Hochstifts erfuhr nach 1803 durch zahlreiche Extraditionen in die
Schweiz, nach Württemberg und Bayern mehrere Teilungen, wobei es in
manchen Fällen auch zu Wiederzusammenführungen kam (vgl. Bestand
5). Darüber hinaus geriet ein Teil des bischöflichen
Verwaltungsschriftguts zusammen mit den Nachlässen einiger Bischöfe
in standesherrliche Archive. Infolgedessen sind die noch
vorhandenen Archivalien der ehemaligen
fürstbischöflich-hochstiftischen Archive heute in zahlreichen
kirchlichen, staatlichen, städtischen und standesherrlichen
Archiven Deutschlands, Österreichs und der Schweiz verstreut. Bernd
Ottnad hat die heutigen Aufbewahrungsorte der versprengten
Archivteile nachgewiesen, ihren Inhalt beschrieben und so diese
Archive auf dem Papier rekonstruiert.
Obwohl bereits
seit der Mitte des 16. Jahrhunderts die geistliche und weltliche
Verwaltung in Meersburg und Konstanz zunehmend getrennt geführt
worden waren, gab es unvermeidbare Überschneidungen zwischen den
beiden Bereichen.
Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält die Hauptmasse der
Generalakten des weltlichen Archivs, aber auch beträchtliche Teile
der Kirchensachen sowie Spezialakten zu den außerbadischen
Besitzungen. Ein großer Teil des geistlichen Archivs befindet sich
heute im Erzbischöflichen Archiv in Freiburg.
Entstehung und Inhalt: Das
zersplitterte Territorium des Hochstifts Konstanz war im Gegensatz
zur Ausdehnung des geistlichen Jurisdiktionsbereichs des Bischofs,
der das größte Bistum nördlich der Alpen leitete, von eher
bescheidenem Zuschnitt. Nachdem schon 1798 die linksrheinischen
Teile des Hochstifts an die Schweiz gefallen waren, wurde 1803 sein
rechtsrheinisches Gebiet Baden und Württemberg zugeschlagen. Das
Bistum verlor 1815/17 seine in der Schweiz, in Bayern und
Württemberg liegenden Gebiete und wurde 1821 ganz aufgelöst. Das
Archivgut des Bischofs, des Domkapitels, der Dompropstei und
anderer zentraler Institutionen des Bistums und Hochstifts erfuhr
nach 1803 durch zahlreiche Extraditionen in die Schweiz, nach
Württemberg und Bayern mehrere Teilungen, wobei es in manchen
Fällen auch zu Wiederzusammenführungen kam (vgl. Bestand 5).
Darüber hinaus geriet ein Teil des bischöflichen
Verwaltungsschriftguts zusammen mit den Nachlässen einiger Bischöfe
in standesherrliche Archive. Infolgedessen sind die noch
vorhandenen Archivalien der ehemaligen
fürstbischöflich-hochstiftischen Archive heute in zahlreichen
kirchlichen, staatlichen, städtischen und standesherrlichen
Archiven Deutschlands, Österreichs und der Schweiz verstreut. Bernd
Ottnad hat die heutigen Aufbewahrungsorte der versprengten
Archivteile nachgewiesen, ihren Inhalt beschrieben und so diese
Archive auf dem Papier rekonstruiert. Obwohl bereits seit der Mitte
des 16. Jahrhunderts die geistliche und weltliche Verwaltung in
Meersburg und Konstanz zunehmend getrennt geführt worden waren, gab
es unvermeidbare Überschneidungen zwischen den beiden Bereichen.
Der Bestand enthält die Hauptmasse der Generalakten des weltlichen
Archivs, aber auch beträchtliche Teile der Kirchensachen sowie
Spezialakten zu den außerbadischen Besitzungen. Ein großer Teil des
geistlichen Archivs befindet sich heute im Erzbischöflichen Archiv
in Freiburg.
Benutzung: Die in Klammern
{...} gesetzten Bestellnummern gehören zu Akten, die bereits im
Jahr 1932 an das Staatsarchiv Zürich abgegeben wurden (vgl. auch
Brülisauer: Repertorium, Bd. 3) Der Bestand ist mikroverfilmt.
Benutzung nur über Mikrofilm.
Literatur: Rainer
Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des
Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches,
insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S. 148-157.
Rudolf Reinhardt, Die wissenschaftliche Bedeutung der Konstanzer
Archive, in: Archivalische Zeitschrift 63 (1967) S. 84 ff. Bernd
Ottnad, Die Archive der Bischöfe von Konstanz, in: Freiburger
Diözesanarchiv 94 (1974) S. 270-516. Josef Brülisauer u.a.,
Repertorium schweizergeschichtlicher Quellen im Generallandesarchiv
Karlsruhe, Abt. I: Konstanz - Reichenau, Bd. 3: Akten, Nachträge,
Zürich 1984.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 82
- Umfang
-
2637 Akten (Nr. 1-2635)
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Ältere Bestände (vornehmlich aus der Zeit des Alten Reichs) >> Akten >> Generalakten der größeren Territorien >> Konstanz Generalia (Hochstift)
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Rainer Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches, insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S. 148-157.
Rudolf Reinhardt, Die wissenschaftliche Bedeutung der Konstanzer Archive, in: Archivalische Zeitschrift 63 (1967) S. 84 ff.- Bernd Ottnad, Die Archive der Bischöfe von Konstanz, in: Freiburger Diözesanarchiv 94 (1974) S. 270-516.- Josef Brülisauer u.a., Repertorium schweizergeschichtlicher Quellen im Generallandesarchiv Karlsruhe, Abt. I: Konstanz - Reichenau, Bd. 3: Akten, Nachträge, Zürich 1984.
- Bestandslaufzeit
-
[962] - 1814
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- [962] - 1814