Arbeitspapier | Working paper

Migration managen? Die Widersprüche der EU-Migrationspolitik und ihre Auswirkungen auf die europäische Nachbarschaft

Die Frage des Umgangs mit Migration entwickelte sich in den letzten Jahren zum zentralen Thema der europäischen und nationalstaatlichen Politiken. Spätestens seit der sogenannten "Flüchtlingskrise" des Sommers 2015 wird unkontrollierte Migration im öffentlichen Diskurs zunehmend als die Hauptgefahr für die staatliche Souveränität und den Zusammenhalt der europäischen Gesellschaften gesehen. In diesem Zusammenhang kann eine Versicherheitlichung der Frage beobachtet werden. Das Konzept der Versicherheitlichung weist auf die soziale Konstruktion von Risiken und Sicherheit hin. Demnach ist das, was als ein Risiko oder eine Gefahr identifiziert wird, sozial konstruiert. In der Versicherheitlichungstheorie nach der Kopenhagener Schule wird dem Sprechakt eine besondere Bedeutung zugewiesen. Etwas wird dann zu einem Sicherheitsrisiko, wenn es als solches benannt und für den Zuhörer verständlich und nachvollziehbar formuliert wird. Versicherheitlichung dient oft zur Rechtfertigung von außerordentlichen politischen Maßnahmen. Diskurse über Risiken, die es zu managen gilt, legitimieren oft innenpolitische Einschnitte in liberale demokratische Prinzipien, Menschenrechte und Bürgerrechte. Außenpolitisch werden mit solchen Sicherheitsdiskursen beispielweise Kooperationen mit autoritären Regimen legitimiert oder Menschenrechtsverletzungen toleriert. Der folgende Trendbericht greift das Thema Migration auf. Er setzt sich zum einen mit den Versuchen der Europäischen Kommission auseinander, einen sachlicheren Zugang zur Migrationsfrage zu finden. Zum anderen beleuchtet es die Auswirkungen der Versicherheitlichung auf die Beziehungen mit den südlichen Nachbarstaaten. Nicht zuletzt geht der vorliegende Bericht auch auf die Folgen der Migrationspolitik der EU und der Externalisierung des europäischen Grenzschutzes auf innerstaatliche Prozesse in Balkanstaaten ein.

Migration managen? Die Widersprüche der EU-Migrationspolitik und ihre Auswirkungen auf die europäische Nachbarschaft

Urheber*in: Dzihic, Vedran; Günay, Cengiz; Pisoiu, Daniela

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

0
/
0

Umfang
Seite(n): 9
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
Report / Österreichisches Institut für Internationale Politik (2)

Thema
Politikwissenschaft
Sozialwissenschaften, Soziologie
Europapolitik
Migration
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
EU
Migrationspolitik
Nachbarschaftspolitik
Auswirkung
Migration
Sicherheitspolitik
Sprechakt
Risiko

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Dzihic, Vedran
Günay, Cengiz
Pisoiu, Daniela
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Österreichisches Institut für Internationale Politik (oiip)
(wo)
Deutschland, Wien
(wann)
2018

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-60960-6
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Dzihic, Vedran
  • Günay, Cengiz
  • Pisoiu, Daniela
  • Österreichisches Institut für Internationale Politik (oiip)

Entstanden

  • 2018

Ähnliche Objekte (12)