Akten
Appellationis Auseinandersetzung um Rückgabe des Gutes Kietzhof
Kläger: (2) Universität Greifswald
Beklagter: Chrysanth Friedrich Magdeburg als Kgl. Reduktionsanwalt
Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Martin Droysen (A), Dr. Georg Christian Michaelis (P) Bekl.: Dr. Adam von Bremen (P)
Fallbeschreibung: Mit der Schenkung Bogislaws XIV. ist auch das Dorf Hennekenhagen an die Universität gelangt. Das Dorf ist im 30jährigen Krieg komplett abgebrannt bis auf den Kietzhof, der Hofgerichtsdirektor Greiggenschildt gehörte, den dieser aber an die Universität verkaufte und von dem aus die Kl. das Dorf wiederbesiedeln. Durch die Reduktion wird den Kl.n der Kietzhof weggenommen, da er angeblich zum Amt Wolgast gehören soll. Dagegen appellieren die Kl., bitten um Anforderung und Kontrolle der erstinstanzlichen Akten und fordern die Rückgabe des Kietzhofes. Das Tribunal fordert die Akten der Vorinstanz am 11.12.1694 an, diese gehen am 05.03.1695 ein und werden am 08.03. eröffnet. Am 08.07. fordert das Tribunal weitere Dokumente von den Parteien an. Am 17.08. legen die Kl. sie vor, das Tribunal fordert die Bkl. entsprechend auf. Da diese bis zum 07.09. nicht reagiert haben, bitten die Kl., allein aufgrund ihrer Akten zu entscheiden. Das Tribunal lehnt dies am 13.09. ab und erneuert sein Mandat an die Bekl. Am 26.09. schicken die Bekl. die Akten aus dem Wolgaster Archiv zu. Am 21.10. gibt das Tribunal beiden Seiten Gelegenheit, sich zu den Akten zu äußern, am 19.11. bitten die Kl. um KOpie der von Bekl. eingebrachten Akten und erhalten diese am 20.11. Am 23.12.1695 bestehen die Kl. auf ihren Ansprüchen, das Tribunal fordert den Bekl. am 07.01.1696 zur Antwort auf. Am 06.03. legen die Kl. weitere Beweise vor, die das Tribunal dem Bekl. am 07.03. zur Kenntnis gibt und ihn zur Antwort auffordert. Am 29.04. bitten die Kl. um ein Urteil, ohne weiter auf die Stellungnahme des Bekl. zu warten. Das Tribunal lehnt dies am 01.05. ab und fordert den Bekl. erneut zur Erwiderung auf. Am 17.06. bitten die Kl. erneut um das Ende der Beweisaufnahme, das Tribunal folgt dem Antrag am 26.06. und gibt die Akten am 11.07. an die Referenten. Am 19.10.1696 bestätigt das Tribunal, daß Kietzhof zum Patrimonio Academiae" gehöre, verlangt von den Kl.n aber weitere Beweise dafür, daß sie keine Gefälle wegen Kietzhof an den Bekl. zahlen müssen. Am 26.11. ergreift der Kl. gegen das Urteil restitutio in integrum, bittet aber um Fristverlängerung, die er am 27.11. erhält. Am 27.11. bitten die Kl. um Fristverlängerung für ihre Beweisführung, die sie am 28.11.1696 erhalten. Am 07.01.1697 tragen die Kl. ihre Beweise vor, die das Tribunal am 12.01. dem Bekl. mitteilt. Der bringt am 08.01. Beweise für die Zugehörigkeit Kietzhofes zum Amt Wolgast, die das Tribunal den Kl.n am 12.01. miteilt. Am 11.02. weist der Bekl. die Beweise der Kl. zurück, das Tribunal fordert sie am 12.02. zur Antwort auf. Am 26.03. bitten die Kl. um Fristverlängerung, die sie am 27.03. erhalten. Am 06.05. entkräften sie die gegnerischen Beweise, das Tribunal fordert den Bekl. am 11.05. zur Erklärung auf, die dieser am 13.07. abgibt. Am 16.07. wird die Beweisaufnahme geschlossen, am 18.10.1697 bestätigt das Tribunal sein Urteil, erklärt jedoch, den Kl.n sei es nicht gelungen, ihre Abgabenfreiheit an das Amt Wolgast zu beweisen und verurteilt sie zur Bezahlung.
Instanzenzug: 1. Kgl. Reduktionskommission 1694 2. Tribunal 1694-1696 3. Tribunal 1696-1697
Prozessbeilagen: (7) Auszug aus der Schenkung Bogislaw XIV. für die Universität; Urteil der Kgl. Reduktionskommission vom 31.10.1694; von Notar Eberhard Esing aufgenommene Appellation vom 06.11.1694; von Tribunalsbote Hans Andreas Hartig ausgestellte Übergabequittungen für Tribunalsmandate vom 21. und 24.01.1695; Auszüge aus Eldenaer Amtsregistern 1543-1544, 1577-1578, 1626-1627; Belehnung des Generalsuperintendenten Barthold Krakevitz durch Herzog Philipp Julius mit dem Kietzhof vom 31.05.1620; Empfangsbestätigungen von Dr. Adam von Bremen für Tribunalsmandate vom 07.01., 07.03. und 02.05.1696; Auszug aus der Matrikel Valentin von Eichstedts über das Amt Wolgast von 1574
- Archivaliensignatur
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(1) 0216
- Alt-/Vorsignatur
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Rep. 29, Nr. 434
- Kontext
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Wismarer Tribunal >> 01. Prozeßakten >> 01.07. 1. Kläger G
- Bestand
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LAG, Rep. 29 Wismarer Tribunal
- Laufzeit
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(1543-1694) 29.11.1694-21.10.1697
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
09.05.2025, 15:01 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Gerichtsakten
Entstanden
- (1543-1694) 29.11.1694-21.10.1697