Bestand
Regierung I (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Enthalten ist das Schriftgut der Kanzlei bzw. der Regierung Langenburg seit der Entstehung einer durchorganisierten Verwaltung (1610) bis zur Landesteilung 1701. Nicht enthalten sind Lehenssachen und Reichs-, Kreis- und Grafentagssachen, da sie eigene Bestände ausmachen. Extradiert wurden nach der Landesteilung 1701 in größerem Maße Akten für die Linien Ingelfingen und Kirchberg. Eigene Bestände bilden ferner die Akten Kanzlei betr. Ämter (=Kanzlei I), die in der Ratsstube verwahrten Kanzleiakten (Ratsstubenbehälter) sowie Akten betr. Beziehungen zu Auswärtigen, die nach 1701 weitergeführt wurden. Schwerpunkte des vorliegenden Bestandes sind die Beziehungen zu den hohenlohischen Linien und zu den benachbarten Reichsständen, die Militaria und die kirchlichen Angelegenheiten. Parallel sind die Bestände La 5 Gemeinschaftliches Archiv, La 75 Amt Langenburg, La 40 und La 45 Kammer Langenburg, La 20 Lehensverwaltung, La 135 Nachlässe Philipp Ernst und Heinrich Friedrich, La 130 Nachlaß Georg Friedrich und La 160 Rechnungen heranzuziehen.
Gliederung: 1. Haus Hohenlohe: 1.1. Erbeinigungssachen, 1.2 Gemeinsame Angelegenheiten der Neuensteiner und der Waldenburger Linie, 1.3 Beziehungen zur Waldenburger Linie, 1.4 Gemeinschaftliche Angelegenheiten der Neuensteiner Linie, 1.5 Beziehungen zu den Neuensteiner Teillinien, 1.6. Angelegenheiten der Linie Hohenlohe-Langenburg, 1.7 Angelegenheiten befreundeter Linien; 2. Regierung der Herrschaft Langenburg: 2.1 Weltliche Angelegeheiten, 2.2 Kirchliche Angelegenheiten; 3 Beziehungen zu benachbarten Herrschaften: 3.1 Allgemeines, 3.2 Brandenburg-Ansbach, 3.3 Deutscher Orden 3.4 Kloster Schöntal 3.5 Erzbistum Mainz, 3.6 Bistum Würzburg, 3.7 Hochadelsfamilien, 3.8 Reichsritterschaft, 3.9 Reichsstädte, 3.10 Ganerbschaften, 3.11 Kommission, 3.12 Kollektaneen.
1. Zur Geschichte des Bestandes: Das vorliegende Repertorium erschließt das bei der Kanzlei bzw. Regierung und Konsistorium Langenburg erwachsene Schriftgut von der Entstehung der Linie Langenburg 1610 bis zur Landesteilung von 1701. Ausgenommen sind die im Gemeinschaftlichen Archiv Langenburg enthaltenen Unterlagen sowie Lehenssachen und Reichs-, Kreis- und Grafentagsakten, die in eigenen Beständen erfaßt sind. Nach 1675, nach dem Heimfall der Herrschaft Kirchberg an Hohenlohe-Langenburg, wurde im wesentlichen nach den Vorschlägen des Kanzleirats Astfalck eine grundlegende Neuordnung der Kanzleiregistraturen durchgeführt und eine räumliche Trennung von Archiv- und Registraturschriftgut vorgenommen. Als Ergebnis dieser Neuordnung entstanden die folgenden fünf Bestände (ohne Reichs-, Kreis- und Grafentagsakten), über die die Registratoren Johann Jakob Münster (ab 1678) und Johann Friedrich Georg Koch (ab 1690) unter Einbeziehung des älteren Schriftguts neue Repertorien anlegten: 1. Akten betr. innere Angelegenheiten der Grafschaft bis 1680 (ab 1701 das Gemeinschaftliche Archiv Langenburg) 2. Akten betr. Beziehungen zu Auswärtigen 3. Kanzlei betr. Ämter 4. Kanzlei betr. Ordnungen und Ämter (Akten auf der Ratsstube) 5. Kirchberger Registratur. Bei der Verzeichnung dieser Bestände zwischen 1678 und vor 1700 kam es zu sachlichen und chronologischen Überschneidungen insbesondere bei den Beständen Akten betr. Beziehungen zu Auswärtigen und Kanzlei betr. Ordnungen und Ämter (Ratsstubenakten). Das läßt darauf schließen, daß der Bestand Akten betr. Beziehungen zu Auswärtigen als Archivbestand oder wenigstens als reponierte Registratur konzipiert war, in der Akten über abgeschlossene, für die laufenden Verwaltungsgeschäfte nicht mehr relevante Vorgänge abgelegt wurden. Für diese Vermutung spricht auch, daß der Bestand im 18. Jh. im Kanzleigewölbe, also außerhalb der unmittelbaren Zugriffsmöglichkeiten für die Kanzleibediensteten untergebracht war, während die für die Verwaltung benötigten - auch älteren - Akten auf der Ratsstube bzw. im Ratsstubenbehälter verblieben. Als Folge der Landesteilung 1701 wurden aus den Kanzleibeständen in größerem Umfang Akten an die neu entstandenen Linien Hohenlohe-Ingelfingen und Hohenlohe-Kirchberg extradiert. Diese Extraditionen sowie die veränderten territorialen Verhältnisse erforderten eine abermalige Neuordnung des in Langenburg verbliebenen Kanzleischriftguts. Der Bestand Kanzlei betr. Ämter wurde aufgelöst. Seine Akten wurden, soweit sie nicht extradiert worden waren, in ein neues Repertorium eingetragen und dieses nur für das Amt Langenburg fortgeführt. Für die Geschichte des vorliegenden Bestandes ist diese Registratursparte ohne Interesse, da ihre Akten im 19. Jh. weitgehend vernichtet wurden. Die älteren, erhalten gebliebenen Teile bilden den neu verzeichneten Bestand "La 15 Kanzlei I". Für die Kanzleiakten auf der Ratsstube legte der Kammerrat Georg Friedrich Koch, der Sohn des Registrators, um 1720 ein neues, zweibändiges Repertorium an, das der Registrator Johann Ludwig Weber und seine Amtsnachfolger bis nach 1806 fortführten. Die Akten waren in einem Behälter mit etwa 135 Schubladen, dem sogenannten Ratsstubenbehälter, zuletzt im Archivturm des Schlosses Langenburg verwahrt. Sie tragen die alte Signatur 8. Beim Bestand Akten betr. Beziehungen zu Auswärtigen wurden einige wenige Rubriken nach 1701 fortgeführt. Ihm wurde insbesondere aus vorübergehenden Aktivitäten des Regenten, wie Kommissionen und Vormundschaften, erwachsenes Kanzleischriftgut angegliedert. Außer in den genannten drei Kanzleibeständen lagen unverzeichnete Akten vor allem über den Dreißigjährigen Krieg in zwei Schränken im sog. Bettenturm. Hier waren außerdem versprengte Kanzleiakten im Bestand der sog. Alten Kammer untergebracht. Sämtliche Akten wurden zum Teil nach dem Brand von Schloß Langenburg 1963, der Rest 1972 in das Hohenlohe-Zentralarchiv verlagert
2. Zur Verzeichnung: Nach der Verzeichnung aller unsignierten Kanzleiakten wurden die Akten des Ratsstubenbehälters und die Akten über Beziehungen zu Auswärtigen erfaßt. Analog zu den Beständen der Kammer wurden sachliche und chronologische Überschneidungen weitgehend bereinigt. Als Stichjahr für die Trennung vom Bestand Regierung II wurde 1701, das Jahr der Landesteilung gewählt. Angegliedert wurden einige ältere Akten aus der Zeit vor 1610, die zum Teil aus Weikersheim stammten. Gesondert erfaßt wurden die privaten Akten der regierenden Grafen Philipp Ernst, Georg Friedrich und Heinrich Friedrich. Schwerpunkte des neu formierten Bestandes bilden die Beziehungen zu den hohenlohischen Linien und zu benachbarten Reichsständen, die Militaria und die kirchlichen Angelegenheiten. Parallel zu diesem Bestand sind folgende Langenburger Bestände heranzuziehen: 1. La 5 Gemeinschaftliches Archiv 2. La 75 Amt Langenburg 3. La 40 und La 45 Kammer Langenburg 4. La 20 Lehensverwaltung 5. La 135 Nachlässe Philipp Ernst und Heinrich Friedrich 6.La 130 Nachlaß Georg Friedrich 7. La 160Rechnungen. Der Bestand umfaßt 2625 Büschel, 46 Bände und 96 Urkunden (50,8 lfd. m und 5 Urkundenbehälter). Die Verzeichnung und Ordnung wurde unter Mitarbeit von M. Stroka und W. Beutter 1981 - 1984 durchgeführt. Bei der Erstellung des Registers wirkten die ABM-Kräfte A. Stingl und L. Kleber mit. Neuenstein, im November 1984 Dr. Taddey
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, La 30
- Extent
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2625 Bü, 46 Bände, 96 Urkunden (53,3 lfd.m )
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Langenburg >> Zentrale Behörden bis 1806
- Date of creation of holding
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vereinzelt ab 1303, 1511-1701, Nachakten
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
25.02.2022, 8:54 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- vereinzelt ab 1303, 1511-1701, Nachakten