Bestand

Regierung (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält das Schriftgut der als Kanzlei bzw. Hofratskanzlei, später als Hof- und Justizratscollegium und schließlich als Regierung bezeichneten Zentralbehörde mit Sitz in Schillingsfürst und ab 1793 in Waldenburg.
Gliederung: I. Linien- und Hausangelegenheiten; II. Allgemeine Verwaltung; III. Kirchen- und Schulangelegenheiten; IV. Gemeinde- und Untertanenangelegenheiten; V. Kameralangelegenheiten; VI. Beziehungen zu Auswärtigen; VII. Militaria; VIII. Miszellanea.

Wie bei den anderen hohenlohischen Stammesteilen bildete auch bei Hohenlohe-Schillingsfürst die Kanzlei bzw. Regierung mit der Kammer und dem Konsistorium die obere Verwaltungsebene im zweistufigen Behördenaufbau der Grafschaft bzw. des Fürstentums. Die ursprünglich als Kanzlei, ab 1745 als Hofratskanzlei und ab etwa 1765 als Hof- und Justizratscollegium bezeichnete Zentralbehörde hatte ihren Sitz ab 1615 in Schillingsfürst; er wurde in den 1740iger Jahren nach Waldenburg verlegt und 1767 erneut nach Schillingsfürst. Nach dem Tod des Fürsten Karl Albrecht 1793 verlegte die Vormundschaft über den gemütskranken Nachfolger die Zentralbehörden wiederum nach Waldenburg. Das Hof- und Justizratscollegium erhielt nun die modernere Bezeichnung "Landesregierung", für die sich im behördlichen Sprachgebrauch die Kurzform "Regierung" einbürgerte, die ihr bis zur Aufhebung infolge der Mediatisierung 1806 verblieb. Über die Registraturverhältnisse der Regierung und ihrer Vorgängerinstitutionen lassen sich Feststellungen nicht treffen, da Repertorien nicht erhalten sind. Allem Anschein nach waren zumindest die Akten der jüngeren, in Schillingsfürst und Waldenburg entstandenen Registraturschicht unverzeichnet geblieben. Jedenfalls lassen sich auf den originalen Aktenumschlägen Signaturen aus der Zeit vor 1806 nicht nachweisen. Unmittelbar nach der Verselbständigung der jüngeren Linie des Hauses Hohenlohe-Schillingsfürst 1807 forderte die Schillingsfürster Verwaltung die Abgabe der 1793 nach Waldenburg verbrachten Akten, soweit sie sich auf das ehemalige Oberamt Schillingsfürst bezogen. Diese erfolgte, wie das in beglaubigter Abschrift vorliegende Ablieferungsverzeichnis (Sf 45 Domänenkanzlei Bü 535) belegt, bis spätestens 1828. In Schillingsfürst wurde das Schriftgut um 1850 ohne Berücksichtigung der Provenienzverhältnisse zum Pertinenzbestand "Älteres Amt Schillingsfürst" formiert und in Listenform verzeichnet. Die Akten der Regierung Schillingsfürst gelangten mit dem gesamten Archiv Schillingsfürst 1973-1976 in das Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein und wurden zunächst anhand der gültigen Verzeichnisse neu aufgestellt. Die Verzeichnung mit dem Ziel der Bildung provenienzgerechter Bestände wurde nach 1990 in Angriff genommen und konnte für den durch das vorliegende Repertorium erschlossenen Bestand 1996 im wesentlichen abgeschlossen werden. Seine Gliederung lehnt sich an die Schemata vergleichbarer hohenlohischer Kanzlei- bzw. Regierungsüberlieferungen an. Der Bestand, der die Bezeichnung "Sf 5 Regierung" erhielt, umfaßt in 8,5 lfd. m 748 Büschel. Er wurde 1990-1996 von Archivamtmann W. Beutter verzeichnet und geordnet. Bei seiner Benutzung sind insbesondere die wenigen Kanzlei- bzw. Regierungsprotokolle im Bestand "Sf 245 Amtsbücher" des Archivs Schillingsfürst zu berücksichtigten. Wie bei allen Schillingsfürster Beständen aus der Zeit vor 1807 liegt auch im Archiv Waldenburg Schriftgut der Provenienz Regierung (Wa 60) und Vorgängerinstitutionen vor. Neuenstein, im Juli 1997 Beutter

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Sf 5
Umfang
748 Bü (8,5 lfd.m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Schillingsfürst >> Zentrale Behörden vor 1806

Bestandslaufzeit
(1550-1615) 1615-1806

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.02.2022, 08:54 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1550-1615) 1615-1806

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