Stoff

Gewebefragment

Als sich im 13. Jahrhundert die italienische Seidenweberei in den Städten Lucca und Venedig zu einer ersten Blüte zu entwickeln begann, war man, was Technik und Mustergebung anbelangte, weitgehend von Spanien, beziehungsweise vom östlichen Mittelmeerraum, also Byzanz, abhängig. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts machte sich mit einer stärkeren Ausweitung des Ostasienhandels durch die Mongolen der Einfluß Chinas auch im Bereich der Textilkunst mehr und mehr geltend.
Das traf vor allem für die Übernahme bestimmter Motive und Gliederungssysteme von Mustern zu. Dabei spielten Fabeltiere wie drachenartige Wesen oder von chinesischen Fonghoangs inspirierte Vögel mit langen, faserartigen Schwanzfedern, Fo-Hunde, Khilins, Schildkröten und ähnliches eine große Rolle. Auch die gegenüber den vorhergehenden, recht schematisch gegliederten Mustern der italienischen Seidenweberei nun freier geordneten Motive, sowie die große Bewegtheit der Tiere - hier etwa die herabstürzenden Vögel - sind auf Einflüsse chinesischer Vorbilder zurückzuführen.
Brigitte Tietzel, aus: Führer durch die Sammlung 1. Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 219, Nr. 400

Kunstpalast, Düsseldorf

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Material/Technik
Seidengewebe (Lampas), goldbroschiert
Maße
(H x B): 33,5 x 15 cm
Standort
Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Inventarnummer
mkp.P 1106

Klassifikation
Textil/Kostüm (Sachgruppe)

Ereignis
Herstellung
(wo)
(Lucca?), Italien
(wann)
1. Hälfte 14. Jahrhundert

Geliefert über
Letzte Aktualisierung
18.04.2024, 10:36 MESZ

Objekttyp


  • Stoff

Entstanden


  • 1. Hälfte 14. Jahrhundert

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