Medaille auf den Bau von 2000 Schiffen 1804

Medaille

Nachdem von englischer Seite 1803 erneut Feindseligkeiten ausgebrochen waren, hatte Napoleon eine 160.000 Mann starke Armee am Ärmelkanal positioniert. Um diese nach England überzusetzen, wurde der Bau von 2.000 Schiffen angeordnet, zu dem sich jeder Schiffsbauer im Alter zwischen 16 und 60 Jahren bereithalten musste. Die Umschrift der Medaillenrückseite verweist auf den Bau der Schiffe. Auf der Rückseite wird der Sieg des antiken Helden Herakles über den Nemäischen Löwen im Sinne der zeitgenössischen Situation umgedeutet: Herakles ringt auf der Medaillendarstellung nämlich statt mit einem Löwen mit einem Leoparden, dem englischen Wappentier. Auch kämpft Herakles nicht mit bloßen Händen gegen das Tier, so wie der Mythos es eigentlich erzählt. Er benutzt stattdessen mit einem Seil, das Herakles gegen den Höllenhund Cerberus einsetzte, um ihn zu bändigen. Darüber wird impliziert, dass Napoleon eine Eroberung, aber keine Vernichtung Englands anstrebte. Die gesamte Darstellung der Rückseite ist antiken Münzmotiven entlehnt, um Napoleon mit dem heroischen Geist des Sagenhelden zu parallelisieren. Die Vorderseite zeigt die Büste Napoleons in Manier römischer Kaiser. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Sophie Preiswerk]

Angaben zum Objekt

• Standort: Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
• Sammlung: Münzkabinett; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
• Inventarnummer: MK 21069
• Maße: Durchmesser: 40 mm, Gewicht: 28,8 g
• Material/Technik: Bronze

Verweise und Beziehungen

• Verwandtes Objekt und Literatur: Zeitz, Lisa; Zeitz, Joachim, 2003: Napoleons Medaillen, Petersberg

Klassifikation und Themen

• Bezug (wer): Herakles ; Napoleon Bonaparte (1769-1821) ; Herkules

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Ereignis: Herstellung
• (wer): Jean-Pierre Droz (1746-1823)
• (wann): 1804
• Ereignis: Auftrag
• (wer): Dominique-Vivant Denon (1747-1825)
• Ereignis: Auftrag
• (wer): Napoleon Bonaparte (1769-1821)

Weitere Informationen

• Rechteinformation: Landesmuseum Württemberg
• Letzte Aktualisierung: 14.03.2023, 06:23 MEZ