Gebäude

Heidelberg-Weststadt Kaiserstraße 70

Das Gebäude steht im Norden an der Kaiserstraße, zählt in den Obergeschossen zu sechs Fensterachsen sowie drei Geschosse. Das Erdgeschoß ist mit quergefugtem, blass-rotem Sandstein verkleidet, wobei über Gewändeschlüssen sich die Richtung der Fugen immer senkrecht zum Neigungswinkel ausrichtet. Im Westen des Erdgeschosses ist ein kleiner Laden eingestellt, dem sich, getrennt durch einen Pfeiler im Osten der Hauseingang anschließt. Beide sind von einem großen Segmentbogen gefasst. Weiterhin schließen sich nach Osten zwei in gleichem Abstand verteilte, rundbogig schließende Doppelfenster an. Ein kräftiges Gurtgesims leitet zum ersten Obergeschoß über. Die beiden westlichen sowie die östlichen Achsen tragen je ein einfach gefasstes rechteckiges Fenster, während die beiden mittleren Achsen zu einem Erker vorspringen, der von Doppelkonsolen unter dem Kranzgesims aufsteigt. Auch hier sind die beiden Rechteckfenster einfach und horizontal schließend gefasst. Vom Gurtgesims steigen zwischen jeder Fensterachse sowie an den Kanten des Erkers flache Kolossalpilaster bis unter das Kranzgesims empor, wo von den abgetreppten Kapitellen kurze Wandpfeiler bis an das Kranzgesims heranreichen. Da die Pilaster wie auch die Gebäudefassade im gleichen hellbeigen Verputz gehalten sind, muss man aufgrund des praktisch nicht gegebenen Kontrasts sehr genau hinsehen. Im zweiten Obergeschoss sind die Fenster der westlichen- und östlichen Achsen rechteckig und durch ihre aus rotem Sandstein gefertigten Fensterbretter sowie die über dem horizontalen Schluss sitzenden Dreiecksgiebel tritt etwas Kontrast auf. Die Fenster im Erker tragen als Abschluss nur einen Sturz. Das dritte Obergeschoss trägt Fenster mit roten Fensterbrettern. Der Erker schließt mit einem Altan ab, der von einem roten Sturz unterlegt ist und ein schmiedeeisernes Gitter trägt. Eine Fenstertür ermöglicht den Zugang. Ein aus dunkelrotem Sandstein gefertigtes Kranzgesims leitet zum Dach über, auf welchem über den beiden westlichen bzw. östlichen Achsen eine doppelfensterige Gaube abschließt. Ein Zwerchhaus mit drei kleineren Fenstern und einem Dreiecksgiebel schließt über den Mittelachsen ab. Ein im Erdgeschoß kontrastreich, ansonsten eher in einfacher Formensprache in Anlehnung an den Klassizismus ausgeführtes Wohn- und Geschäftshaus. (Baujahr: 1909; Bauplanung/Ausführung: Leopold Friedrich/Franz Sales Kuhn. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.)
Erhaltungszustand: Gut

Urheber*in: Kuhn, Franz Sales; Friedrich, Leopold / Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank | Digitalisierung: Pietschmann, Dieter-Robert

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Standort
Heidelberg
Sammlung
Städte und Dörfer
Material/Technik
Werkstein; Sandstein; Schmiedeeisen; Mauern; Steinmetz; Schmieden

Verwandtes Objekt und Literatur

Klassifikation
Geschäftshaus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
Bezug (was)
Architektur
Konsole
Dreiecksgiebel
Zwerchhaus
Dachgaupe
Erker
Altan
Geländer
Laden
Sturz
Gurtgesims
Kranzgesims

Ereignis
Herstellung
(wann)
1909

Förderung
Pietschmann, Dieter-Robert
Letzte Aktualisierung
05.03.2025, 16:25 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
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Objekttyp

  • Gebäude

Entstanden

  • 1909

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