Gebäude

Heidelberg-Weststadt Kaiserstraße 2a

Das Gebäude steht im Norden an der Kaiserstraße und ist im Stil einer Villa gehalten. Das Gebäude zählt drei Fensterachsen sowie ein Obergeschoß. Die Ausnahme bildet die Achse im Osten, die noch über ein ausgebautes Dachzimmer verfügt. Im Erdgeschoß ist ein rechteckiges Fenster platziert, welches mit einem profilierten, rundbogig schließenden und von einer in Rollwerk auslaufenden Agraffe geschmückt ist. Flankiert wird das Fenster von zwei schmalen, einfach geometrisch ornamentierten Pilastern, auf deren Kapitellen ein mit geometrischer Ornamentik geschmückter Sturz ruht, dem noch ein abgetreppter Sturz aufgesetzt ist. Die Gebäudeecke im Osten wird von drei im gleichen Abstand platzierten Diamantierungen geschmückt. Ein kräftiges Gurtgesims trennt über dem Sturz das Erd- vom ersten Obergeschoß. Im Abstand einer langen Elle verläuft darüber ein weiteres abgetrepptes Gurtgesims in Höhe der Fensterbretter im Obergeschoß. Hier ist wiederum ein rechteckiges Fenster platziert, dessen Fensterbrett vorkragt und das von zwei in Rollwerk auslaufenden sowie profilierten Konsolen getragen wird. Zwischen den Konsolen sitzt eine (Blend-) Balustrade zur Zier. Das Fenster selbst wird von zwei mit geometrischen Mustern ornamentierten Pilastern flankiert, auf deren in Rollwerk auslaufenden Kapitellen ein Sturz mit jeweils einem plastischen Löwenkopf im Westen und Osten angebracht ist. Darüber sitzen zwei kurze Wandpfeiler, die einen abgestuften Segmentgiebel tragen. Ein weiteres Gurtgesims zieht darüber um das Gebäude und in einem Abstand von einer kurzen Elle sitzt das Kranzgesims auf, das hier als Basis für den Ausbau dient und zwei an den Ecken vortretende Pfeiler trägt, denen nach innen zwei rechteckige, abgestufte, aber leere Kartuschen folgen. Nach innen schließen sich zwei Pilaster mit einfachen Kapitellen an, die ein Doppelfenster flankieren, welches schließlich von einer Säule mit anschließendem ionischen Kapitell geteilt wird. Zum Dach steigen über die Ecken jeweils kurze, profilierte Konsolen auf. Die beiden im Westen anschließenden Achsen sind eine Fensterbreite vor die östliche Achse gesetzt, können aber nicht als Risalit angesprochen werden, da sie den Hauptteil des Baukörpers darstellen. Die bereits an der Ostachse beschriebenen Gurtgesimse setzten auch hier in gleicher Weise fort. Das Erdgeschoß trägt pro Achse ein Rechteckfenster, immer von einem Gewände mit einem Blendbogen als Abschluss gefasst, die vortretenden Fensterbretter werden von kleinen Konsolen getragen. Im Obergeschoß werden die rechteckig gefassten Fenster je von zwei profilierten, geschwungenen Konsolen flankiert, die einen abgetreppten, vorkragenden Sturz tragen. Zwischen den Konsolen ist jeweils eine rechteckige Kartusche mit drei Kreisornamenten platziert. Der Hauseingang schließlich liegt im Westen, zurückgesetzt am Gebäude und geht oberhalb in den Aufgang zum Obergeschoss über. Das Haus von Henkenhaf & Ebert konzipiert und ausgeführt (siehe unten) zeigt sich als Kompaktes mit einem ideenreich umgesetzten Schwerpunkt der Ornamentik an der östlichen Achse, umgesetzte Ausführung im historisierenden Stil in Anlehnung an die Formensprache der Klassizistik. (Baujahr: 1888/89; Bauplanung/Ausführung: Henkenhaf & Ebert. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut

Urheber*in: Henkenhaf & Ebert / Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank | Digitalisierung: Pietschmann, Dieter-Robert

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Standort
Heidelberg
Sammlung
Städte und Dörfer
Material/Technik
Werkstein; Sandstein; Mauern; Steinmetz; Bildhauer

Verwandtes Objekt und Literatur

Klassifikation
Villa (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
Bezug (was)
Architektur
Gurtgesims
Konsole
Rollwerk
Sturz
Ornament
Balustrade
Segmentgiebel
Steinplastik
Säule
Ionisches Kapitell
Agraffe

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1888 - 1889

Förderung
Pietschmann, Dieter-Robert
Letzte Aktualisierung
05.03.2025, 16:25 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Gebäude

Beteiligte

Entstanden

  • 1888 - 1889

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