Bestand
Buchauische Herrschaft Straßberg: Akten und Amtsbücher (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Zur Geschichte der Herrschaft vgl. Vorbemerkung zum Repertorium Ho 162 T 1, Herrschaft Straßberg, Urkunden
Der vorliegende Bestand erfaßt nun die Akten und Amtsbücher der Herrschaft. Er setzt sich aus zwei unterschiedlichen Teilen zusammen: 1) Den kleineren Teil bilden die Akten und Amtsbücher, die wie die Urkunden 1836 mit der Herrschaft an das Fürstentum Sigmaringen übergingen und im Sigmaringer Haus- und Landesarchiv verwahrt wurden. (Zur Geschichte dieses Kernbestandes vgl. Vorbemerkung zum Repertorium Ho 162, Herrschaft Straßberg, Urkunden, S. IV) 2) Den größten Teil umfassen Archivalien, die in 2 Ablieferungen nach 1945 in das Staatsarchiv Sigmaringen kamen und als Neuverzeichnete Akten I und II vorläufig auf Zetteln aufgenommen waren. Hier handelt es sich um Akten und Amtsbücher, die zunächst im Jahre 1803 in die Registratur des Fürstlich Thurn und Taxis'schen, 1836 dann in die Registratur des neugebildeten Fürstlich Sigmaringischen Oberamts Straßberg übernommen wurden. Da die Akten vielfach weitergeführt wurden, ergab sich eine Vermischung mit Archivalien der Provenienzen Fürstlich Thurn und Taxis'sches Oberamt Straßberg und Fürstlich Sigmaringisches Oberamt Straßberg. Nach Einführung des allgemeinen Aktenplanes für die hohenzollerischen Verwaltungsbehörden im Jahre 1840 wurden demnach auch die aus Buchauischer Zeit stammenden Archivalien nach dem Schema des neuen Registraturplanes geordnet. Es handelt sich dabei um eine Einteilung der Akten nach 4 Gruppen (I. Verwaltungsgegenstände, II. Freiwillige Gerichtsbarkeit, III. Civilrechtspflege, IV. Criminalrechtspflege) und innerhalb jeder Gruppe um eine alphabetische Rubrizierung.
Eine vorläufige Trennung der 3 Provenienzen war schon bei der ersten Verzeichnung der Akten vorgenommen worden. Das Fürstlich Thurn und Taxis'sche Oberamt Straßberg erhielt die Signatur Ho 208, das Fürstlich Sigmaringische Oberamt die Signatur Ho 200.
Auch der Kernbestand wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts mit Akten aus den Registraturen des Fürstlich Thurn und Taxis'schen und des Fürstlich Sigmaringischen Oberamts Straßberg angereichert, ferner kamen, da man den alten Kernbestand offenbar als Pertinenzbestand auffasste, auch einige Archivalien fremder Provenienz hinzu.
Inhalt und Bewertung
Bei der vorliegenden Neuordnung wurden nun zunächst die Archivalien, die vor 1803 erwachsen waren, von denen der Provenienzen Thurn und Taxis'sches und Sigmaringisches Oberamt Straßberg sauber getrennt. Durchlaufende Aktenfaszikel wurden entsprechend dem Provenienzprinzip dort eingeordnet, wo zuletzt Akten angewachsen waren. So sind also sowohl im Bestand Ho 208, als auch in Ho 200 einige Buchauische Archivalien als Vorakten enthalten. Einige wenige Ausnahmen wurden in Fällen gemacht, wo bis auf wenige Schriftstücke, die zudem nur wenige Monate über das Ende der Buchauischen Herrschaft Straßberg hinausreichten und wenig Informationsgehalt besaßen, der gesamte Faszikel vor 1803 erwachsen war.
Einige wenige Fremdprovenienzen (Vorderösterreichische Regierung Freiburg, Hohenbergisches Oberamt Rottenburg, Grafschaft Sigmaringen) wurden gemäß dem Charakter des alten Kernbestands dagegen nicht herausgenommen, da sie sonst vermutlich bei ihrer eigentlichen Provenienz nur schwer zu ermitteln wären.
Der Bestand enthält auch Archivalien, die in der Zeit vor 1625 erwachsen sind, also bevor das Stift Buchau die Herrschaft in unmittelbarer Verwaltung besaß. Es handelt sich dabei um Akten der jeweiligen adeligen Lehensinhaber, die unter Buchauischer Herrschaft weiter benötigt wurden. Ein Teil der vor 1625 erwachsenen Archivalien dürfte in die Archive der jeweils in Straßberg begüterten Familien gelangt sein.
Bei der Neuordnung des Bestandes war die Registraturordnung von 1840 nur wenig hilfreich. Lediglich der Abschnitt "Persönliche Verhältnisse der Untertanen" entspricht zum größten Teil der Gruppe II des Aktenplanes ("Freiwillige Gerichtsbarkeit"). Hier wurde vor allem auch die Untergliederung nach Orten beibehalten. Im übrigen wurde der Bestand nach systematischen Gesichtspunkten neu geordnet. Die Faszikeleinheiten, wie sie der Kernbestand und die Neuverzeichneten Akten boten, blieben dagegen weitgehend erhalten. Die alten Nummern sind sowohl im Repertorium als auch auf den einzelnen Faszikeln vermerkt.
Die Amtsbücher, Heirats- und Kaufverträge verzeichnete die Angestellte Frau Bleass, während die übrigen Akten der Unterzeichnete bearbeitete, der auch die Gesamtleitung hatte und die Abschlußarbeiten besorgte.
Orts- und Personenregister fertigte die Angestellte Frau Bleass.
Weitere Akten zur Geschichte der Buchauischen Herrschaft Straßberg enthält das Archiv des Stifts Buchau, das im Depositum 30 - Fürstlich Thurn und Taxis'sches Archiv Obermarchtal - des Staatsarchivs Sigmaringen verwahrt wird, sowie der Bestand B 373, Stift Buchau, des Hauptstaatsarchivs Stuttgart.
Der Bestand umfaßt 498 Archivalieneinheiten = 4,7 lfd. m. Es ist zu zitieren:
Staatsarchiv Sigmaringen (StAS) Ho 162 T 2, Nr. ...
Sigmaringen, im Dezember 1979
Dr. Theil
Zur Geschichte der Archivalien der Buchauischen Herrschaft Straßberg vgl. Vorbemerkungen zu den Repertorien Herrschaft Straßberg - Urkunden und Herrschaft Straßberg - Akten und Amtsbücher. Nach Abschluß des Repertoriums der Akten und Amtsbücher wurden die nachfolgenden Amtsbücher der Herrschaft Straßberg entdeckt. Es handelt sich dabei um lose Bruchstücke vor allem von Amts- und Verhörprotokollen, die wahrscheinlich von den preussischen Nachfolgebehörden zusammen mit Akten anderer hohenzollerischer Ämter an die preussische Regierung abgeliefert wurden. Nach Auflösung der Regierung in den Jahren 1945/46 wurden sie nachträglich in das Staatsarchiv übernommen und nicht mehr bei den neuverzeichneten Akten eingegliedert.
Wegen des ungeordneten Zustands der Amts- und Verhörprotokolle und wegen ihres fragmentarischen Charakters - zugehörige Teile finden sich mitunter im Häuptbestand - wurde auf eine durchgreifende Ordnung verzichtet und lediglich, soweit möglich, eine chronologische Reihung nach einzelnen Jahrgängen vorgenommen, wobei die vorgefundene Gruppierung der meist losen Lagen im wesentlichen beibehalten wurde. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurde die Numerierung des Hauptbestands Akten und Amtsbücher weitergeführt. Der Bestand umfaßt die Nummern 499 - 566 (= 0,5 lfd.m.)
Sigmaringen, Januar 1980
Dr. Theil
Im Herbst 2011 wurde das maschinenschriftliche Findbuch im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts zur Retrokonversion archivischer Findmittel digitalisiert. In Zusammenarbeit der Koordinierungsstelle Retrokonversion an der Archivschule Marburg und des Landesarchivs Baden-Württemberg wurde das Findbuch für die Einstellung ins Internet vorbereitet. Franz-Josef Ziwes führte die notwendigen Nacharbeiten durch.
- Reference number of holding
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Ho 162 T 2
- Extent
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352 Akten, 214 Bände (4,8 lfd.m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Hohenzollerische Bestände >> Grafschaft Sigmaringen und souveränes Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen >> Säkularisierte Klöster und Stifte >> Buchauische Herrschaft Straßberg
- Indexentry place
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Buchau BC; Damenstift; Herrschaft Straßberg
Straßberg BL; Buchauische Herrschaft
- Date of creation of holding
-
(1447) 1528-1804
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
03.04.2025, 8:37 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- (1447) 1528-1804