Bestand
Herrschaft Hornstein: Akten und Amtsbücher (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
V orbemerkung
1) Zur Geschichte des Bestands
Das 1247 erstmals erwähnte Geschlecht derer von Hornstein, das sich nach der gleichnamigen Burg überhalb der Lauchert bei Bingen nannte, war urpsrünglich ein Dienstmannengeschlecht der Grafen von Veringen. Infolge des Niedergangs der Veringer gelang den Hornsteinern die Bildung einer Herrschaft, die u.a. neben den Stammburgen Hornstein und Hertenstein, die Festen Bittelschieß und Schatzberg sowie die Dörfer Bingen, Egelfingen und Emerfeld umfasste. Die Zersplitterung der Familie führte alsbald zum Niedergang. Zwischen 1427 und 1465 konnten die Herren von Reischach die ganze Burg Hornstein mit dem Stammgut erwerben. Erbteilungen zwangen schließlich die Reischacher 1510 zum Verkauf der Herrschaft an Johann Renner, der sie dann 1512 an die Linie "von Hornstein genannt von Hertenstein" weiterveräußerte. Die neuen Inhaber, die 1546 den Zusatz "Hertenstein" ablegten, gerieten bald in Auseinandersetzung mit Württemberg und den Grafen von Zollern, die 1535 mit der Grafschaft Sigmaringen belehnt worden waren. 1552 mussten die Hornsteiner die Lehenshoheit Württembergs über die Burg Hornstein anerkennen. Im Riedlinger Vertrag von 1578 konnte Hohenzollern-Sigmaringen die Hochgerichtsbarkeit in Bingen bis auf einen kleinen Bezirk um die Burg Hornstein erringen, die den Inhabern verblieb. Die Forst- und Jagdhoheit stand nach dem Vertrag in Bingen Hohenzollern-Sigmaringen zu. Nur im Burgbezirk verblieb den Hornsteinern die Holznutzung und das kleine Waidwerk. In Bingen wurde die Niedergerichtsbarkeit gemeinschaftlich von Hohenzollern-Sigmaringen und von den Hornsteinern ausgeübt. In Hornstein stand das Niedergericht allein den Herrschaftsinhabern zu. Infolge von Streitereien und Prozessen sowie der Verschuldung der Herrschaft veräußerte Freiherr Marquard Eustach von Hornstein-Göffingen mit Kaufvertrag vom 10./15. Februar 1787 schließlich den zum Ritterkanton Donau gehörigen Komplex Hornstein mit allen Rechten und Besitzungen inklusive Bingen an Fürst Anton Aloys von Hohenzollern-Sigmaringen.
Unterlagen gleicher Provenienz befinden sich in den Beständen FAS DS 1 und Ho 176 des Staatsarchivs Sigmaringen sowie im Familienarchiv der Freiherren von Hornstein-Göffingen zu Orsenhausen im Kreisarchiv Biberach.
2) Zur Ordnung und Verzeichnung des Teilbestandes
Ein Teil (FAS DS 8 T 1 Nr. 1-5) des vorliegenden Teilbestand lagerte im akzessorischen Mischbestand "Neuverzeichnete Akten (NVA)" und war durch ein Zettelrepertorium erschlossen. Wie aus den NVA-Nummern geschlossen werden kann, wurden die Titelaufnahmen wohl um 1955 aufgenommen.
Im Zuge der teilweisen Bereinigung der NVA-Bestände hob Frau Liebhaber im Dezember 2000 die einzelnen Archivalien des Teilbestands aus. Die Bearbeiterin überprüfte sodann die einzelnen Titelaufnahmen und korrigierte bzw. ergänzte diese, sofern es erforderlich war.
Anschließend ordnete Frau Liebhaber die einzelnen Archivalieneinheiten nach der 1842 bei den Behörden des Fürstentums Hohenzollern-Sigmarigen eingeführten Rubrikenordnung. Den auf diese Weise strukturierten Bestand versah die Bearbeiterin sodann mit fortlaufenden arabischen Zahlen. Die früheren NVA-Nummern wurden als "Alte Signatur" den einzelnen Titelaufnahmen beigefügt. Es folgte die Signierung der Archivalien, die Neuverpackung und das Verstauen der einzelnen Faszikel in säurefreien Archivboxen. Ebenfalls im Dezember 2000 schrieb Frau Liebhaber das Repertorium ins Reine und vervielfältigte es.
Im Jahre 2009 verzeichnete Stefanie Albus-Kötz die Rechnungen des Bestandes FAS DS 1 T 16 (Renteirechnungen der Grafschaft Sigmaringen). Dabei stieß sie auf fünf Archivalien der Provenienz Herrschaft Hornstein. Sie verzeichnete auch diese und ordnete sie dem vorliegenden Bestand zu (FAS DS 8 T 1 Nr. 6-10). Der Bestand umfasst nun insgesamt10 Archivalieneinheiten aus dem Zeitraum von 1735 -1797 und misst ca. 0,10 lfd. m.
Einzelne Archivalien des Bestands sind verkürzt zu zitieren: StAS FAS DS 8 T 1 Nr. ...
Sigmaringen
Dr. Becker
Oberarchivrat
Die Titelaufnahmen wurden im Herbst 2015 retrokonvertiert.
- Bestandssignatur
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, FAS DS 8 T 1
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Fürstlich Hohenzollernsches Haus- und Domänenarchiv (Dep. 39) >> Domänenarchiv Hohenzollern-Sigmaringen >> Erworbene weltliche Herrschaften, säkularisierte Klöster und Stifte >> Weltliche Herrschaften und Güter >> Hohenzollern
- Indexbegriff Ort
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Hornstein, Bingen SIG; Herrschaft
- Bestandslaufzeit
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1764-1797
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 08:37 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1764-1797