Bestand
Herrschaft Jungnau: Akten und Amtsbücher (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Zur Geschichte der Herrschaft
Den Kern der späteren Herrschaft Jungnau bildete der Besitz eines Geschlechts, das sich nach der auf steilem Felsen über dem Laucherttal errichteten Burg Schiltau nannte. Die Herren von Schiltau verkauften ihren Besitz bereits in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts an die Herren von Jungingen, die als zweite Burg die Burg Jungnau errichteten. 1367 erwarben die Herren von Reischach den Komplex Jungnau. Unter diesen umfasste die Herrschaft neben dem damaligen Städtlein Jungnau die Orte Inneringen, Hochberg, Blättringen, Storzingen, Ober- und Unterschmeien, Dietfurt, den Nickhof, Vilsingen, Pault und Inzigkofen. 1418 erwarben dann die Grafen von Werdenberg die Herrschaft. Nach dem Erlöschen der Werdenberger im Mannesstamm gelangte die Herrschaft Jungnau als Erbe an die Grafen von Fürstenberg. Nach Beilegung der Erbstreitigkeiten zwischen den Fürstenbergern und Graf Karl I. von Zollern wurden die Orte Pault und Inzigkofen der Grafschaft Sigmaringen zugewiesen. Infolge der Rheinbundakte vom 12. Juli 1806 wurde die Fürstlich Fürstenbergische Herrschaft Jungnau der Landeshoheit von Hohenzollern-Sigmaringen unterstellt.
Bestandgeschichte und Bearbeiterbericht
Verschiedene Ablieferungen der Nachfolgebehörden des Obervogteiamts Jungnau wurden im Staatsarchiv Sigmaringen in die Bestände der Neuverzeichneten Akten I und II eingearbeitet.
Im Jahre 1987 ordnete Dr. Schöntag die Titelkarteikarten der verschiedenen Ablieferungen. Das Schriftgut bis 1806 wurde dem vorliegenden Bestand Ho 171, das Schriftgut nach 1806 dem Bestand Ho 196 Obervogteiamt Jungnau bzw. den Nachfolgebehörden zugeteilt.
Dr. Schöntag ordnete die Aktentitel und teilte sie laut Aufzeichnung nach einer Gliederung Lista I/8/6, die allerdings nicht mehr ermittelt werden konnte, verschienenen Überbegriffen zu. Alte Register liegen im Bestand Ho 196 unter den laufenden Nummern 1-4.
Herr Füßler vereinheitlichte 1998 die Titelaufnahmen und nahm die unleserlichen Titel neu auf. Da die Umfangsangabe auf den Karteikarten fehlte, erscheint nun bei den Titeln, aus denen ein geringerer Umfang nicht klar ersichtlich ist, die Angabe "1 Bü.". Weiter fertigte er das Vorwort an und griff hierzu auf die Behördengeschichte von Dr. Becker für die Gesamtübersicht zurück und fertigte die Konkordanz.
Die Indizes und die gesamte Reinschrift fertigte Frau Seeger auf Winword. Der Bestand enthält 707 Archivalienfaszikel und 52 Bände.
Archivalien gleicher Provenienz liegen im Bestand FAS Dep. 39 DS 9 (Herrschaft Jungnau) sowie im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv Donaueschingen.
Gebhard Füßler, Otto H. Becker
Nachwort zum Bearbeiterbericht
Um eine Nutzung als Online-Findbuch zu ermöglichen, gab Michael Göhner die zuvor nur als Winword-Datei vorliegenden Titelaufnahmen zwischen April und Mai 2007 in das Erschließungsprogramm scopeArchiv ein und vergab neue laufende Bestellnummern.
Rosalinde Baumgärtner löste die Unterlagen aus dem NVA [Neuverzeichnete Akten]-Bestand heraus, kontrollierte sie und verpackte sie archivgerecht.
Corinna Knobloch vergab die Indexbegriffe und führte abschließende Kontroll- und EDV-Arbeiten durch.
- Bestandssignatur
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Ho 171 T 2
- Umfang
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716 Akten, 35 Bände (11,3 lfd.m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Hohenzollerische Bestände >> Grafschaft Sigmaringen und souveränes Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen >> Weltliche Herrschaften >> Herrschaft Jungnau
- Indexbegriff Ort
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Jungnau, Sigmaringen SIG; Herrschaft
- Bestandslaufzeit
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(1494-) 1535-1805 (-1820)
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 08:37 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1494-) 1535-1805 (-1820)