Urkunden

Heinrich von Walbrecht, Freigraf daselbst im Suderlande bestätigt, daß er Jorge von Schwenfort infolge der Klage Graf Hansens II. von Wertheim (Wirtheim) mit besiegelter Urkunde vorgeladen und ihm einen Pflichttag gesetzt habe zum letzten Mal auf den Montag nach Viti und Modesti, daß er sich vor dem freien Stuhl zu Valbrecht verantworte, was er aber nicht tat. Da kam an den Pflichttag vor den freien Stuhl zu Falbrecht ein Prokurator und Kläger, für den Graf Hans, namens Frederich Maengolt. Dieser bat, man möge Jorge vor das Gericht rufen, was der Freigraf tat. Da aber (weder) Jorge noch jemand von seinetwegen da war, klagte der Prokurator im Namen seines Herrn, daß Jorge dem Grafen Hans seine Höfe geplündert, seine Eigenleute gefangen und geschädigt habe, und bat um ein Urteil, ob socher Frevel vor die königliche geheime "acht" gehöre. Da fragte der Freigraf einen Freischöffen um das Urteil. Dieser ging mit den übrigen Freischöffen hinaus zur Beratung, kam dann herein und bejahte die Frage. Da bat Frederich um ein Urteil gegen Jorge. Nochmalige Ladung wiesen der Ritterschöffe, die Freischöffen und Umstehenden des Gerichts ab. Der Freigraf erklärte sich deshalb zum Urteil bereit. Friederich erhob nochmal seine Klage und verlangte 500 fl. Schadenersatz. Der Freigraf fragte einen Freischöffen und dieser sprach nach Beratung mit den andern das Urteil, daß Jorge von Schwenfort schuldig sei, 500 fl an Graf Hans zu zahlen.

zu Verbundenen Objekten

Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg

Namensnennung 3.0 Deutschland

0
/
0

Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, G-Rep. 7b Lade VII-VIIIb Nr. 2
Sonstige Erschließungsangaben
Zeugen: Heydenrich Vogt von Elspe; Hans Junker zu Valbrecht; Hans Lyndeman, Doderich des alten Junkers Sohn; Johan Peter, des alten Junkers Sohn u.a.

Überlieferungsart: Ausfertigung

Siegelbeschreibung: Siegel erhalten

Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, G-Rep. 7b Femeurteile (Lade VII-VIII B)
Kontext
Femeurteile (Lade VII-VIII B) >> 1. 1437-1482

Laufzeit
1437 Juni 17 (1437 feria secunda post Viti et Modesti)

Weitere Objektseiten
Objekt im "Archivportal-D" anzeigen
Digitalisat im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
26.03.2024, 09:03 MEZ

Datenpartner

Landesarchiv Baden-Württemberg
Original beim Datenpartner anzeigen

Objekttyp

  • Urkunden

Entstanden

  • 1437 Juni 17 (1437 feria secunda post Viti et Modesti)

Ähnliche Objekte (12)

Johan Hackenberch, Freigraf zu Bergneustadt und im Sauerland (Nyenstaed und im Suderlande) für Herzog Johan und den Fucker van Cleve, Grafen zu Marke, bestätigt, daß am obigen Datum, nämlich am maendach na sunte Mychael daghe anno domini etc. LVIIII (1459) Friedrich Mangolt als Kläger und Prokurator des Grafen Hanss von Wertheim mit seinen Fürsprecher vor ihm gekommen sei und ihn gebeten habe, daß er den Bäcken Henlion von Byrmbach als Fürsprecher nehmen dürfe. Durch diesen Fürsprecher fragte dann der genannte Friedrich den Freigrafen, ob er bekennen wolle, daß er Burchart Schenken von Rossberg einen "Warnbrief" gesandt habe, den dieser nicht beachtete. Weiter frägt er ob er bekennen will, daß er dem "Warnbrief" eine vorbodunge beigefügt hätte. Darauf antwortete der Freigraf ja; auch habe er ihn einen "Nottag" bestimmt, was er aber nicht beachtet habe. Deshalb habe er die beiden Parteien "hinauf an das Land" gewiesen, sodaß sie dort schiedlich auseinander kämen. So habe es der Bestätigungsbrief enthalten, den er den Parteien gegeben habe, und von dem jede einen habe. Aber durch den Bestätigungsbrief hätten sich die Parteien nicht vereinigt, weder zur festgesetzten Frist noch zu den Rechtstagen. Denn am Rechtstag habe Burchart Schenke nicht teilgenommen, weder mit Wort noch mit Zuschrift. Da bestimmt Dyderich Erzbischof von Köln wegen des Streites zwischen Hans, Grafen zu Wertheim und Burchard durch eine Urkunde einen Termin, damit sich die beiden Parteien auseinander setzen könnten. Obwohl die Parteien den Tag besuchten, konnten sie ihre gekornen Freunde nicht auseinander setzen, aber die einigten sich der Urkunde entsprechend auf einen "Obermann" (Schiedsrichter). Deshalb sandten die 3 Freischöffen der feste Burchart von Voelmershusen d.ä., Joest von Weler, Amtmann zu Laere, und Arnolt Cress van Lindenfeltz dem Freigrafen Johann einen versiegelten Brief und nahmen darin auf ihren Schöffeneid, daß Graf Hans von Wertheim als Obermann den Edelvogt von Rynecke genommen habe. Doch Burchard der Schenke wies diesen ab. Darüber hat der Freigraf ihren Kundschaftsbrief bei Gericht liegen. Der Freigraf und der Prokurator Friedrich luden nun den Burchard auf den oben genannten Tag vor das Gericht. An diesem Gerichtstag bat der Prokurator Friedrich den Freigrafen, er möchte fragen, ob jemand da wäre, der für den Schenken sprechen wolle. Aber niemand meldete sich. Da fragte Friedrich nach dem Urteil, was nach der Fristversäumnis seitens Burchard zu tun wäre, damit Graf Hans von Wertheim Recht geschehe. Der Freigraf übertrug das Urteil einem Freischöffen. Dieser urteilte nach Beratung, mit den anderen Freischöffen, daß der Kläger trotz der Abwesenheit des Schenken seine Klage erheben könne. Da klagte nun Friedrich, daß der Schenke dem Grafen von Wertheim einen Mohren mit Namen Peter Buysch genommen und diesen seinem Sohn Hentzen dem Schenken übergeben habe. Hentz und der Graf von Wertheim hätten sich deshalb verfeindet und Hentz habe dem Grafen großen Schaden zugefügt. Burchard sei aber dem Rechtsverfahren aus dem Wege gegangen und habe seinem Sohn Behausung und Unterstützung gewährt. Darauf kam Friedrich mit 3 Freischöffen vor den Richterstuhl und rief 3 mal den Freigrafen an "Durch Gott, durch den König und um Gericht". Der Freigraf erklärte, "er gönne ihm das Recht und niemand dürfe es ihm weigern". Darauf wiederholten die Kläger auf ihren Eid die Klage und dann erbat Friedrich ein Urteil. Der Freigraf übertrug das Urteil einen Freischöffen, der ging hinaus, beriet sich mit den andern Freischöffen, kam wieder zum Gericht und sprach als Urteil: dem Übeltäter möge "man ein Seil tun um den Hals und ihn hängen". Da fragte Friedrich, ob man das Urteil sofort und überall vollstrecken könne und ob Burchard durch irgendwelche Freiheiten sich decken könne. Das Urteil übertrug der Richter dem Freischöffen und dieser urteilte nach Beratung mit den andern, daß man ihm ans Leben greifen könne, sobald und wo man ihn treffe und daß kein Privileg ihn schütze. Da fragte Friedrich den Freigrafen um ein Urteil, ob diejenigen, welche gegen das Urteil Widerstand leisten, demselben Urteil verfallen seien wie Burchard. Auf Anfrage des Freigrafen urteilte darüber der Schöffe, daß das so sei. Weiter fragte Friedrich, ob der Freigraf nicht schuldig sei, allen Freischöffen zu gebieten, an Burchard das Urteil zu erfüllen. Urteil: ja. Der Freigraf trug dann das ganze Urteil vor, niemand widersprach. Darüber erhielt er vom Kläger seine Urkunde nach dem Rechtsbrauch. Er gebot die Verfolgung des Verbrechers und Unterstützung des Klägers unter Königsbann.

Urkunden

Johan Hackenberch, Freigraf zu Bergneustadt und im Sauerland (Nyenstaed und im Suderlande) für Herzog Johan und den Fucker van Cleve, Grafen zu Marke, bestätigt, daß am obigen Datum, nämlich am maendach na sunte Mychael daghe anno domini etc. LVIIII (1459) Friedrich Mangolt als Kläger und Prokurator des Grafen Hanss von Wertheim mit seinen Fürsprecher vor ihm gekommen sei und ihn gebeten habe, daß er den Bäcken Henlion von Byrmbach als Fürsprecher nehmen dürfe. Durch diesen Fürsprecher fragte dann der genannte Friedrich den Freigrafen, ob er bekennen wolle, daß er Burchart Schenken von Rossberg einen "Warnbrief" gesandt habe, den dieser nicht beachtete. Weiter frägt er ob er bekennen will, daß er dem "Warnbrief" eine vorbodunge beigefügt hätte. Darauf antwortete der Freigraf ja; auch habe er ihn einen "Nottag" bestimmt, was er aber nicht beachtet habe. Deshalb habe er die beiden Parteien "hinauf an das Land" gewiesen, sodaß sie dort schiedlich auseinander kämen. So habe es der Bestätigungsbrief enthalten, den er den Parteien gegeben habe, und von dem jede einen habe. Aber durch den Bestätigungsbrief hätten sich die Parteien nicht vereinigt, weder zur festgesetzten Frist noch zu den Rechtstagen. Denn am Rechtstag habe Burchart Schenke nicht teilgenommen, weder mit Wort noch mit Zuschrift. Da bestimmt Dyderich Erzbischof von Köln wegen des Streites zwischen Hans, Grafen zu Wertheim und Burchard durch eine Urkunde einen Termin, damit sich die beiden Parteien auseinander setzen könnten. Obwohl die Parteien den Tag besuchten, konnten sie ihre gekornen Freunde nicht auseinander setzen, aber die einigten sich der Urkunde entsprechend auf einen "Obermann" (Schiedsrichter). Deshalb sandten die 3 Freischöffen der feste Burchart von Voelmershusen d.ä., Joest von Weler, Amtmann zu Laere, und Arnolt Cress van Lindenfeltz dem Freigrafen Johann einen versiegelten Brief und nahmen darin auf ihren Schöffeneid, daß Graf Hans von Wertheim als Obermann den Edelvogt von Rynecke genommen habe. Doch Burchard der Schenke wies diesen ab. Darüber hat der Freigraf ihren Kundschaftsbrief bei Gericht liegen. Der Freigraf und der Prokurator Friedrich luden nun den Burchard auf den oben genannten Tag vor das Gericht. An diesem Gerichtstag bat der Prokurator Friedrich den Freigrafen, er möchte fragen, ob jemand da wäre, der für den Schenken sprechen wolle. Aber niemand meldete sich. Da fragte Friedrich nach dem Urteil, was nach der Fristversäumnis seitens Burchard zu tun wäre, damit Graf Hans von Wertheim Recht geschehe. Der Freigraf übertrug das Urteil einem Freischöffen. Dieser urteilte nach Beratung, mit den anderen Freischöffen, daß der Kläger trotz der Abwesenheit des Schenken seine Klage erheben könne. Da klagte nun Friedrich, daß der Schenke dem Grafen von Wertheim einen Mohren mit Namen Peter Buysch genommen und diesen seinem Sohn Hentzen dem Schenken übergeben habe. Hentz und der Graf von Wertheim hätten sich deshalb verfeindet und Hentz habe dem Grafen großen Schaden zugefügt. Burchard sei aber dem Rechtsverfahren aus dem Wege gegangen und habe seinem Sohn Behausung und Unterstützung gewährt. Darauf kam Friedrich mit 3 Freischöffen vor den Richterstuhl und rief 3 mal den Freigrafen an "Durch Gott, durch den König und um Gericht". Der Freigraf erklärte, "er gönne ihm das Recht und niemand dürfe es ihm weigern". Darauf wiederholten die Kläger auf ihren Eid die Klage und dann erbat Friedrich ein Urteil. Der Freigraf übertrug das Urteil einen Freischöffen, der ging hinaus, beriet sich mit den andern Freischöffen, kam wieder zum Gericht und sprach als Urteil: dem Übeltäter möge "man ein Seil tun um den Hals und ihn hängen". Da fragte Friedrich, ob man das Urteil sofort und überall vollstrecken könne und ob Burchard durch irgendwelche Freiheiten sich decken könne. Das Urteil übertrug der Richter dem Freischöffen und dieser urteilte nach Beratung mit den andern, daß man ihm ans Leben greifen könne, sobald und wo man ihn treffe und daß kein Privileg ihn schütze. Da fragte Friedrich den Freigrafen um ein Urteil, ob diejenigen, welche gegen das Urteil Widerstand leisten, demselben Urteil verfallen seien wie Burchard. Auf Anfrage des Freigrafen urteilte darüber der Schöffe, daß das so sei. Weiter fragte Friedrich, ob der Freigraf nicht schuldig sei, allen Freischöffen zu gebieten, an Burchard das Urteil zu erfüllen. Urteil: ja. Der Freigraf trug dann das ganze Urteil vor, niemand widersprach. Darüber erhielt er vom Kläger seine Urkunde nach dem Rechtsbrauch. Er gebot die Verfolgung des Verbrechers und Unterstützung des Klägers unter Königsbann.

Verhandlungen des Freigerichtes in Sachen derer von Langen: Die 2 Freischöffen Menne und Wenneme und Hans von Schiede erklären den Brief der Stadt Münster für wert- und machtlos, da er auf Papier geschrieben und mit einem Plakatsekret besiegelt, also keine rechte Handfeste auf Pergament geschrieben mit anhängenden Siegeln sei, zudem keine "gelegen malsteide to daghen myt veylicheit" innehabe. Das Urteil wird "besait" mit Gobbel von Halvesswich, Hans Wynckelman und Hans von Hegghen, Freischöffen. Die 2 Freischöffen Thonyes der Krane und Gobbel Halvesswich urteilen, daß die Stadt Münster sich durch einen Formfehler selbst "entrechtet" habe. Das Urteil wird "besait" mit Bertold von Plettenberghe, Burggraf tom Eversberge, Wygand von Hegghen, Hans von Schiede und Hinrich Schulte zu Horbecke, Freischöffen. Darauf heischt der Freigraf die von Langen zum ersten in die heimliche Acht. Wegen der weiteren Rechtsprechung erbittet der Freigraf Frist zur Beratung mit dem Erzbischof von Köln und anderen Freigrafen und Freischöffen.

Urkunde

Verhandlungen des Freigerichtes in Sachen derer von Langen: Die 2 Freischöffen Menne und Wenneme und Hans von Schiede erklären den Brief der Stadt Münster für wert- und machtlos, da er auf Papier geschrieben und mit einem Plakatsekret besiegelt, also keine rechte Handfeste auf Pergament geschrieben mit anhängenden Siegeln sei, zudem keine "gelegen malsteide to daghen myt veylicheit" innehabe. Das Urteil wird "besait" mit Gobbel von Halvesswich, Hans Wynckelman und Hans von Hegghen, Freischöffen. Die 2 Freischöffen Thonyes der Krane und Gobbel Halvesswich urteilen, daß die Stadt Münster sich durch einen Formfehler selbst "entrechtet" habe. Das Urteil wird "besait" mit Bertold von Plettenberghe, Burggraf tom Eversberge, Wygand von Hegghen, Hans von Schiede und Hinrich Schulte zu Horbecke, Freischöffen. Darauf heischt der Freigraf die von Langen zum ersten in die heimliche Acht. Wegen der weiteren Rechtsprechung erbittet der Freigraf Frist zur Beratung mit dem Erzbischof von Köln und anderen Freigrafen und Freischöffen.

Johan Steling, Freigraf zu Arspurgk bestätigt, daß vor ihm Diether von Amorbach (Amerbach), der Schildbürtige, und Conrat Santmann von Walldürn (Waltdürn), kais. Notar, beide Freischöffen, am obigen Datum erschienen seien, nachdem am Mittwoch nach Katharina 1481 die Beglaubigungsbriefe Diethers auf Aussage des Fürsprechers Hermandus von Olppe durch Urteil anerkannt worden waren. Dietherich habe nun für seinen Herrn gegen Heinrich Schamer "Keller" zu Arnspurgk Klage erhoben, weil dieser im vergangenen Jahr als Amtmann, "Keller" (cellerarius) und Zentgraf des Grafen in Schloß und Stadt Walldürn dieses den Feinden ausgeliefert und sich hernach eine Zeit lang bei den Feinden aufgehalten habe. Auch sei er mit Geld, das 8 Tage vor der Übergabe zur Bestellung von Pfändern gegeben war, durchgegangen. Diether erklärte sich bereit, mit etlichen Männern, die Augenzeugen gewesen und Freischöffen seien, den Beweis zu erbringen und bat, sie zu verhören. Der Freigraf besetzte nun das Gericht und fragte es und ließ durch Geheiß "Johanns van Hotzfelt, eines Ritters", dem "Keller" verkünden, daß obige Anklage gegen ihn erhoben sei. Nachdem die Zeit zur Verteidigung abgelaufen war, ohne daß der Beklagte oder jemand von seinetwegen erschienen wäre, fragte Diether, ob seine Zeugen zugelassen werden, nachdem sein Herr durch Fehden u.a. am Erscheinen verhindert sei. Der Schöffe bejahte das nach der üblichen Beratung. Nun bestätigten Hans Guckenberg, Rüdiger von Budach, Contz Frommelt, Hans Smalhart, alle 4 Rats- und Gerichtsmannen zu Walldürn und Contz Keller, Hopfen Peter und Johannes Linck als Gemeindemannen eidlich die Aussagen Diethers.

Urkunden

Johan Steling, Freigraf zu Arspurgk bestätigt, daß vor ihm Diether von Amorbach (Amerbach), der Schildbürtige, und Conrat Santmann von Walldürn (Waltdürn), kais. Notar, beide Freischöffen, am obigen Datum erschienen seien, nachdem am Mittwoch nach Katharina 1481 die Beglaubigungsbriefe Diethers auf Aussage des Fürsprechers Hermandus von Olppe durch Urteil anerkannt worden waren. Dietherich habe nun für seinen Herrn gegen Heinrich Schamer "Keller" zu Arnspurgk Klage erhoben, weil dieser im vergangenen Jahr als Amtmann, "Keller" (cellerarius) und Zentgraf des Grafen in Schloß und Stadt Walldürn dieses den Feinden ausgeliefert und sich hernach eine Zeit lang bei den Feinden aufgehalten habe. Auch sei er mit Geld, das 8 Tage vor der Übergabe zur Bestellung von Pfändern gegeben war, durchgegangen. Diether erklärte sich bereit, mit etlichen Männern, die Augenzeugen gewesen und Freischöffen seien, den Beweis zu erbringen und bat, sie zu verhören. Der Freigraf besetzte nun das Gericht und fragte es und ließ durch Geheiß "Johanns van Hotzfelt, eines Ritters", dem "Keller" verkünden, daß obige Anklage gegen ihn erhoben sei. Nachdem die Zeit zur Verteidigung abgelaufen war, ohne daß der Beklagte oder jemand von seinetwegen erschienen wäre, fragte Diether, ob seine Zeugen zugelassen werden, nachdem sein Herr durch Fehden u.a. am Erscheinen verhindert sei. Der Schöffe bejahte das nach der üblichen Beratung. Nun bestätigten Hans Guckenberg, Rüdiger von Budach, Contz Frommelt, Hans Smalhart, alle 4 Rats- und Gerichtsmannen zu Walldürn und Contz Keller, Hopfen Peter und Johannes Linck als Gemeindemannen eidlich die Aussagen Diethers.

Wilhelm von der Sunger, Freigraf des Freigerichts Brüninghausen ("Brunnynchusen") [Stadt Dortmund], hat auf Klage des Freischöffen Bernhard ("Beyntz") Schmied als Prokurator von Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft der Stadt Kempten die Gebrüder Ulrich, Georg, Diepolt, Markward und Otto Zwicker von Memmingen sowie Johann Ermger, Ulrich Widemann, Johann Krebs und Konrad Wildeschmied, alle aus Memmingen, vor das Freigericht Brüninghausen geladen. Die Stadt Kempten hatte die Gebrüder Zwicker wegen Rufschädigung und Ehrabschneidung verklagt, da diese sie des Mordes an ihrem Bruder Johann Zwicker beschuldigt hatten. Da von Seiten der Beklagten niemand zu der anberaumten Gerichtssitzung erschienen ist, verurteilen der Freigraf und die Freischöffen des Gerichts die Gebrüder Zwicker auf Antrag des Prokurators der Stadt Kempten wegen Mißachtung des Gerichts. Außerdem haben sie der Stadt Kempten Schadenersatz in Höhe von 900 rheinischen Gulden zu leisten.

Wilhelm von der Sunger, Freigraf des Freigerichts Brüninghausen ("Brunnynchusen") [Stadt Dortmund], hat auf Klage des Freischöffen Bernhard ("Beyntz") Schmied als Prokurator von Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft der Stadt Kempten die Gebrüder Ulrich, Georg, Diepolt, Markward und Otto Zwicker von Memmingen sowie Johann Ermger, Ulrich Widemann, Johann Krebs und Konrad Wildeschmied, alle aus Memmingen, vor das Freigericht Brüninghausen geladen. Die Stadt Kempten hatte die Gebrüder Zwicker wegen Rufschädigung und Ehrabschneidung verklagt, da diese sie des Mordes an ihrem Bruder Johann Zwicker beschuldigt hatten. Da von Seiten der Beklagten niemand zu der anberaumten Gerichtssitzung erschienen ist, verurteilen der Freigraf und die Freischöffen des Gerichts die Gebrüder Zwicker auf Antrag des Prokurators der Stadt Kempten wegen Mißachtung des Gerichts. Außerdem haben sie der Stadt Kempten Schadenersatz in Höhe von 900 rheinischen Gulden zu leisten.

Johann Manhoff, Freigraf der Grafschaft zu Waldegken; Henne Selentyn, Freigraf der Junker von Wedichstein zum Halenarnde (?); und Hermann Loscke, Freigraf zum Wonnenberge, bekunden allen Freischöffen, dass in der Streitsache zwischen Philipp von Mörle (Morrle), genannt Beheme, und Bischof Johann von Würzburg der Bischof zusammen mit den Adligen Engelhard von Münster, Hans von Brün, Hans Haffner, Hans von Eltingishusen, Martin Schrepeler, Ering Ulner, Henne von Orff, Conrad Schriber, Henne Zinglin, Heinrich und Hans Sevabe (?) rechtlos (echtelos, rechtelos und fredelos) erklärt wurde.

Urkunden

Johann Manhoff, Freigraf der Grafschaft zu Waldegken; Henne Selentyn, Freigraf der Junker von Wedichstein zum Halenarnde (?); und Hermann Loscke, Freigraf zum Wonnenberge, bekunden allen Freischöffen, dass in der Streitsache zwischen Philipp von Mörle (Morrle), genannt Beheme, und Bischof Johann von Würzburg der Bischof zusammen mit den Adligen Engelhard von Münster, Hans von Brün, Hans Haffner, Hans von Eltingishusen, Martin Schrepeler, Ering Ulner, Henne von Orff, Conrad Schriber, Henne Zinglin, Heinrich und Hans Sevabe (?) rechtlos (echtelos, rechtelos und fredelos) erklärt wurde.

Heinrich Werdingshaussen, Freigraf zu Velgenstein bestätigt, daß an obigen Datum am freien Stuhl zu Vellgenstein Ruttger Furman, ein Freischöffe, als Prokurator des Jobst Rotenbach von Rotenburg, eines Freischöffen, durch seinen Fürsprecher das Beweisurteil erlangte, daß Johann, Bischof zu Würzburg und Herzog zu Franken wegen der Klage des Jobst Rotenbach vor den freien Stuhl zu Vellgenstein gelegen vor der Stadt Swertten zu einem gerichtlichen Königstag auf Dienstag nach sand Mertenstag des Hl. Bischofs rechtzeitig und schriftlich geladen sei. Als aber der Richter den Bischof vors Gericht rief, erschien weder er noch jemand von seinetwegen, obwohl der Bischof als Freischöffe dem Gericht verbunden war. Deshalb wurde erkannt, daß der Bischof schwerer Pön verfallen sei. Der Anwalt fragte nun, wie er das Urteil gegen den Bischof herbeiführen könne. Urteil: er möge seine Klage gegen den Bischof vorbringen. Darauf klagte der Anwalt, daß der Bischof Hanns Rottenpawer von Karpurg, der an dem Landgericht zu Franken verurteilt worden sei, so daß ihm niemand schützen und behausen dürfe (laut des Urteilsbriefes den Jobst Rotenbach vom Bischof als dem Richter selbst erhalten habe und den als vereidigter Treuhänder Hartwigk von Stein, ein Ritter, bewahre), als ein Landesfürst nicht den Urteil gemäß zur Strafe ziehe, ihm vielmehr den Aufenthalt gestatte. Der Richter und die umstehende Ritterschaft baten darauf den Prokurator für die schwere Sentenz um einige Frist, die dieser gewährte. Dann klagte der Anwalt, daß Jobst Rotenbach laut Urteil von Hanns Rottenpawer 660 fl. und zehn Weißpfennige zu erhalten habe, daß aber der Bischof, obwohl Richter im genannten Urteil, den Verurteilten davor schütze, deshalb erbat er das Urteil, daß der Bischof die 660 fl. und zehn Weißpfennige, dazu die entstandenen Kosten dem Jobst zu zahlen habe. Urteil: dem Prokurator wird die verlangte Summe zugesprochen, auch wird der Bischof vom heimlichen dem frei kaiserlichen Gericht überwiesen (der Öffentlichkeit hergestellt). Für die entstandenen Kosten muß der Bischof 210 fl. zahlen. Wer den Jobst daran hindert, diese Summen den Bischof abzunehmen, soll dem Freigericht zu schwerer Buße und dem Jobst zur Urteilssumme verfallen sein. Aufforderung, der Kläger zur Erlangung des Rechts zu unterstützen. Erkennt irgend ein Richter das vom Kläger erlangte Recht nicht an, so kann es dieser vor irgend ein anderes Gericht bringen. Appellation gegen das Urteil ist ausgeschlossen. Dingpflichtige Freischöffen: Wilhelm von Lunger, Ebert Clatt, Herman von Werdigsshusen,alle Freigrafen, Herman von Hanssen, Rentmeister des Stuhlherrn, Adolf von Wanthauen, Johann von Seburg, Ruttger von Seburg sein Sohn, Friderich und Gerhart von Nezenheim Brüder, Ditterich Frytag, Heinrich von der Har, Wilhelm Hosse, alle schildbar,Johann im Speicher Richter, Gerwick Molderbas, Hellwig, Ditterich von Meyd, Gotschalck Praeel, Johann Groppenburch, Johann Vlez d.Ä., Johann Schult, Herman Rott, Steffan Peckell, Johann Rossental, Bürgermeister und des Rates zu Swertten, Heillman Dollman, Johann Vlez d.j. Henichein Stangenfel, Herman Rost d.j. Pertolt Pleydendorp, Ditterich Walldert, Eberhart Merpischoff, Wilhelm Mez, Heinrich Schad, Johann Morss, Egert Witt, Gerichtsschreiber des freien Stuhls, Johann Hackenberg Freifrohne und andere gegen 60 Freischöffen.

Urkunden

Heinrich Werdingshaussen, Freigraf zu Velgenstein bestätigt, daß an obigen Datum am freien Stuhl zu Vellgenstein Ruttger Furman, ein Freischöffe, als Prokurator des Jobst Rotenbach von Rotenburg, eines Freischöffen, durch seinen Fürsprecher das Beweisurteil erlangte, daß Johann, Bischof zu Würzburg und Herzog zu Franken wegen der Klage des Jobst Rotenbach vor den freien Stuhl zu Vellgenstein gelegen vor der Stadt Swertten zu einem gerichtlichen Königstag auf Dienstag nach sand Mertenstag des Hl. Bischofs rechtzeitig und schriftlich geladen sei. Als aber der Richter den Bischof vors Gericht rief, erschien weder er noch jemand von seinetwegen, obwohl der Bischof als Freischöffe dem Gericht verbunden war. Deshalb wurde erkannt, daß der Bischof schwerer Pön verfallen sei. Der Anwalt fragte nun, wie er das Urteil gegen den Bischof herbeiführen könne. Urteil: er möge seine Klage gegen den Bischof vorbringen. Darauf klagte der Anwalt, daß der Bischof Hanns Rottenpawer von Karpurg, der an dem Landgericht zu Franken verurteilt worden sei, so daß ihm niemand schützen und behausen dürfe (laut des Urteilsbriefes den Jobst Rotenbach vom Bischof als dem Richter selbst erhalten habe und den als vereidigter Treuhänder Hartwigk von Stein, ein Ritter, bewahre), als ein Landesfürst nicht den Urteil gemäß zur Strafe ziehe, ihm vielmehr den Aufenthalt gestatte. Der Richter und die umstehende Ritterschaft baten darauf den Prokurator für die schwere Sentenz um einige Frist, die dieser gewährte. Dann klagte der Anwalt, daß Jobst Rotenbach laut Urteil von Hanns Rottenpawer 660 fl. und zehn Weißpfennige zu erhalten habe, daß aber der Bischof, obwohl Richter im genannten Urteil, den Verurteilten davor schütze, deshalb erbat er das Urteil, daß der Bischof die 660 fl. und zehn Weißpfennige, dazu die entstandenen Kosten dem Jobst zu zahlen habe. Urteil: dem Prokurator wird die verlangte Summe zugesprochen, auch wird der Bischof vom heimlichen dem frei kaiserlichen Gericht überwiesen (der Öffentlichkeit hergestellt). Für die entstandenen Kosten muß der Bischof 210 fl. zahlen. Wer den Jobst daran hindert, diese Summen den Bischof abzunehmen, soll dem Freigericht zu schwerer Buße und dem Jobst zur Urteilssumme verfallen sein. Aufforderung, der Kläger zur Erlangung des Rechts zu unterstützen. Erkennt irgend ein Richter das vom Kläger erlangte Recht nicht an, so kann es dieser vor irgend ein anderes Gericht bringen. Appellation gegen das Urteil ist ausgeschlossen. Dingpflichtige Freischöffen: Wilhelm von Lunger, Ebert Clatt, Herman von Werdigsshusen,alle Freigrafen, Herman von Hanssen, Rentmeister des Stuhlherrn, Adolf von Wanthauen, Johann von Seburg, Ruttger von Seburg sein Sohn, Friderich und Gerhart von Nezenheim Brüder, Ditterich Frytag, Heinrich von der Har, Wilhelm Hosse, alle schildbar,Johann im Speicher Richter, Gerwick Molderbas, Hellwig, Ditterich von Meyd, Gotschalck Praeel, Johann Groppenburch, Johann Vlez d.Ä., Johann Schult, Herman Rott, Steffan Peckell, Johann Rossental, Bürgermeister und des Rates zu Swertten, Heillman Dollman, Johann Vlez d.j. Henichein Stangenfel, Herman Rost d.j. Pertolt Pleydendorp, Ditterich Walldert, Eberhart Merpischoff, Wilhelm Mez, Heinrich Schad, Johann Morss, Egert Witt, Gerichtsschreiber des freien Stuhls, Johann Hackenberg Freifrohne und andere gegen 60 Freischöffen.

Vor Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Borken verkaufen Gerdt Visscher und seine Frau Johenneken obige Jahrrente von 3 1/2 Malter Roggen an Johan Bungarth und dessen Frau Alheit.

Urkunde

Vor Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Borken verkaufen Gerdt Visscher und seine Frau Johenneken obige Jahrrente von 3 1/2 Malter Roggen an Johan Bungarth und dessen Frau Alheit.

Manegolt, Freigraf zu Freienhagen (Frigenhage) Ludwigs des Landgrafen zu Hessen bestätigt durch Gerichtsurkunde, daß an obigen Tage zum freien Hage unter der Linde Johanes Wermer, ein Diener des Ritters Herman Riedesels (Ritesels), kam und fragte ob Johan, Bischof von Würzburg (Wortzeburg) verfemt und aus der Christenheit ausgeschlossen sei, worauf der Freigraf den Bürgermeister und Rat zum Frigenhage, Arner Zangen, Typel Bunge, Herman Gerben, Brand Dangweck, Henne Swatze, Schahe, Waltman und Cord Webir den Gerichtsknecht fragte. Diese sagten auf ihren Eid aus, daß sie am Gericht waren, als der Bischof mit seinen Mannen Engelhard von Münster, Hans von Börne, Hans von Eltinkirchen und andere verfemt und friedlos, eidlos und rechtlos erklärt und von allen Rechten ausgeschlossen wurde infolge einer Klage des Junkers Philipp von Merll, genannt Behein, worüber dieser eine Urkunde hat.

Urkunden

Manegolt, Freigraf zu Freienhagen (Frigenhage) Ludwigs des Landgrafen zu Hessen bestätigt durch Gerichtsurkunde, daß an obigen Tage zum freien Hage unter der Linde Johanes Wermer, ein Diener des Ritters Herman Riedesels (Ritesels), kam und fragte ob Johan, Bischof von Würzburg (Wortzeburg) verfemt und aus der Christenheit ausgeschlossen sei, worauf der Freigraf den Bürgermeister und Rat zum Frigenhage, Arner Zangen, Typel Bunge, Herman Gerben, Brand Dangweck, Henne Swatze, Schahe, Waltman und Cord Webir den Gerichtsknecht fragte. Diese sagten auf ihren Eid aus, daß sie am Gericht waren, als der Bischof mit seinen Mannen Engelhard von Münster, Hans von Börne, Hans von Eltinkirchen und andere verfemt und friedlos, eidlos und rechtlos erklärt und von allen Rechten ausgeschlossen wurde infolge einer Klage des Junkers Philipp von Merll, genannt Behein, worüber dieser eine Urkunde hat.

Dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Frankfurt teilt Johann, Freigraf zu Ludenscheyt und im Suderland mit, daß vor ihm als Richter im Auftrag seines Junkers Gerhart, Grafen in der Marck auf dem Stuhl zu Vellgenstein Jobst Rentzell genannt Rottenbach durch seine Fürsprecher klagte, daß Rutger Furman, Jobsts Anwalt durch seine Klage vor diesem freien Stuhl gegen Hannss Rottenpawer von Karpurg, einen Freischöffen, gegen den er laut Urteilsbrief vor dem Landgericht zu Franken Bann und Acht erlangt habe, Recht erhalten habe, ebenso wie gegen Johann, Bischof von Würzburg und sein Stift. Jobst hat dann durch seine Prokurator bei Euch das Gut derer von Würzburg in Beschlag genommen. Dafür hat er den Richter bezahlt. Aber Euer Bürgermeister Johan Rorbach übertrat das Gerichtsgebot und lieferte den Würzburgern ihre Habe aus, deshalb ist jeder Bürger zu Frankfurt zu einer Strafe von 60 ß alter Königsturnosen verurteilt. Die Hauptsumme, der Schadenersatz und die genannte Strafsumme ist innerhalb 14 Tagen zu zahlen, im Weigerungsfalle erfolgt die Acht.

Urkunden

Dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Frankfurt teilt Johann, Freigraf zu Ludenscheyt und im Suderland mit, daß vor ihm als Richter im Auftrag seines Junkers Gerhart, Grafen in der Marck auf dem Stuhl zu Vellgenstein Jobst Rentzell genannt Rottenbach durch seine Fürsprecher klagte, daß Rutger Furman, Jobsts Anwalt durch seine Klage vor diesem freien Stuhl gegen Hannss Rottenpawer von Karpurg, einen Freischöffen, gegen den er laut Urteilsbrief vor dem Landgericht zu Franken Bann und Acht erlangt habe, Recht erhalten habe, ebenso wie gegen Johann, Bischof von Würzburg und sein Stift. Jobst hat dann durch seine Prokurator bei Euch das Gut derer von Würzburg in Beschlag genommen. Dafür hat er den Richter bezahlt. Aber Euer Bürgermeister Johan Rorbach übertrat das Gerichtsgebot und lieferte den Würzburgern ihre Habe aus, deshalb ist jeder Bürger zu Frankfurt zu einer Strafe von 60 ß alter Königsturnosen verurteilt. Die Hauptsumme, der Schadenersatz und die genannte Strafsumme ist innerhalb 14 Tagen zu zahlen, im Weigerungsfalle erfolgt die Acht.

Johann von Hulschede, Freigraf des kaiserlichen Freistuhls zu Brakel bei Dortmund, beurkundet, dass das Freigericht in einem Prozess zwischen Hans von Bernhausen, Hans von Liebenstein und Bürgermeister, Rat und Gemeinde zu Marbach (deren Prokuratoren: Johannes Fänfer, württ. Kanzler, und Jörg von Wangen, beide Freischöffen) einerseits und Graf Ulrich von ersterer Partei 2.000 Gulden erlangt hat, aufgehoben und den Grafen zu Schadenersatz und Gerichtskosten verurteilt hat.

Urkunden

Johann von Hulschede, Freigraf des kaiserlichen Freistuhls zu Brakel bei Dortmund, beurkundet, dass das Freigericht in einem Prozess zwischen Hans von Bernhausen, Hans von Liebenstein und Bürgermeister, Rat und Gemeinde zu Marbach (deren Prokuratoren: Johannes Fänfer, württ. Kanzler, und Jörg von Wangen, beide Freischöffen) einerseits und Graf Ulrich von ersterer Partei 2.000 Gulden erlangt hat, aufgehoben und den Grafen zu Schadenersatz und Gerichtskosten verurteilt hat.

Wilhelm von der Sunger, Freigraf der Freigrafschaft zu Waltorp ("Waltdorff") [Lkr. Recklinghausen] und Brüninghausen ("Brunnynchusen") [Stadt Dortmund], bekennt, dass Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft der Stadt Kempten durch ihren bevollmächtigten Prokurator Bernhard ("Bentz") Schmied die Gebrüder Ulrich, Diepolt und Merck Zwicker von Memmingen vor seinem Freigericht verklagt haben. Er hat daher die Beklagten vor sein Freigericht geladen. Nun haben ihm die Freischöffen Heinrich von Eisenburg ("Yssenburgh") [Stadt Memmingen] der Ältere, Balthasar Mesnang von Isny ("Ysny") [Lkr. Ravensburg] und Johann Rorer von Memmingen mitgeteilt, dass die Beklagten bereit sind, sich den Klägern und ihrer Klage zu stellen, allerdings nur vor einheimischen Rittern oder Städten als Richtern. Dazu wird den Klägern oder ihrem Bevollmächtigten freies Geleit zugesichert. Der Freigraf erkannt diese Forderung der Beklagten an und weist die Kläger und ihren Prokurator mit ihrer Klage an Bürgermeister und Rat der Stadt Ravensburg.

Wilhelm von der Sunger, Freigraf der Freigrafschaft zu Waltorp ("Waltdorff") [Lkr. Recklinghausen] und Brüninghausen ("Brunnynchusen") [Stadt Dortmund], bekennt, dass Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft der Stadt Kempten durch ihren bevollmächtigten Prokurator Bernhard ("Bentz") Schmied die Gebrüder Ulrich, Diepolt und Merck Zwicker von Memmingen vor seinem Freigericht verklagt haben. Er hat daher die Beklagten vor sein Freigericht geladen. Nun haben ihm die Freischöffen Heinrich von Eisenburg ("Yssenburgh") [Stadt Memmingen] der Ältere, Balthasar Mesnang von Isny ("Ysny") [Lkr. Ravensburg] und Johann Rorer von Memmingen mitgeteilt, dass die Beklagten bereit sind, sich den Klägern und ihrer Klage zu stellen, allerdings nur vor einheimischen Rittern oder Städten als Richtern. Dazu wird den Klägern oder ihrem Bevollmächtigten freies Geleit zugesichert. Der Freigraf erkannt diese Forderung der Beklagten an und weist die Kläger und ihren Prokurator mit ihrer Klage an Bürgermeister und Rat der Stadt Ravensburg.

Herman von Wirdinchusen, Freigraf zu Unna (Onnha), bestätigt, daß er an obigen Datum den freien Stuhl zu Velgisten auf Befehl des Stuhlherrn nach dem Recht Kaiser Karls inne hatte, und daß da Jost Rotenbach, ein Freischöffe, durch seinen Anwalt klagte, daß Nickell Spiess von Brensbach vor dem freien Stuhl zu Brackell Peter Schuerren, Landsknecht zu Hoist, Claus Dringhuiss und Hannes Heist, beide Kirchenmeister der Kirche zu Kirchbruenbach, angeklagt, und daß diesen vom dortigen Freigrafen Johan von Hulscheide auf Donnerstag nach Purificatio Marie ein Pflichttag bestimmt worden sei. Die Beklagten seien durch Jost, ihren Prokurator, der Vorladung nachgekommen, hätten sich dann mit Spiess auf einen Kompromiß geeinigt, den aber der Genannte nicht hielt. Inzwischen habe er sie vor dem freien Stuhl zu Bodelswinge bei Ludwich von der Beck, dem Freigrafen, verklagt, was gegen den Kompromiß gewesen sei. Darauf sei Jost auf den Pflichttag zu Brakel gekommen, wo auch Spiess anwesend gewesen sei. Jost habe da um ein Urteil gebeten, ob Spieß, der den Kompromiß nicht gehalten habe und die Beklagten vor dem freien Stuhl zu Bodelswinge verklagte, nicht vorher seine Vorladung nach Bodelswingen aufgeben solle und den Beklagten den daraus erwachsenen oder erwachsenden Schaden ersetzen müsse, ehe sie ihm auf seine Klage antworten würden. Das Urteil bejaht das. Da verlangte Jost von Spiss eine Gewähr, daß er das Urteil vollführen werde, was aber Spiss nicht leisten könnte, deshalb nahmen ihn die Freigrafen und Freischöffen gemäß eines Urteils gefangen und setzten die nächste Gerichtsverhandlung auf dem kommenden Mittwoch fest. Jost mußte für Aufbringung der Gerichtskosten und der Kosten von der Gefangenhaltung des Spiss Bürgschaft leisten. Am festgesetzten Mittwoch erschien er wieder vor dem Freistuhl zu Brakell mit seinen Freunden. Aber Spiss war nicht da, noch jemand von seinetwegen. Deshalb betrachtete sich Jost dem Gericht nicht mehr verbunden, da ja Spiss rechtsflüchtig geworden war. Aber die Freigrafen zu Brakell wollten den Jost durch ihre Knechte und die Söldner derer von Dortpmunden an das Gericht zwingen und er besorgte seines Leibes und Guts, obwohl ihm die Bürgermeister von Dorpmonden und die Freigrafen Sicherheit versprochen hatten. Das klagte und bewies nun Jost mit 7 Freischöffen vor dem Aussteller und bat um ein Urteil, daß die Bürgermeister zu Dortmund und Freigrafen zu Brackell oder Spiss über den Prozeß inzwischen erwerben würden, gültig sei. Das wurde durch Urteil verneint. Da bat Jost um ein Urteil, ob die Freigrafen und Freischöffen zu Brakell, die den Spiss beim Gericht angenommen und sich verpflichtet haben, ihm in Gewahrsam zu halten, das aber nicht getan hätten, den Jost und die Verklagten vielmehr rechtlos ließen zu Schadenersatz verpflichtet wären. Urteil: ja. Als Dingpflichtigen waren anwesend: Euert (Eberhard) von der Marcke, Stuhlherr zu Velgisten, Johan van Hennen, Diderich van Amerbach, Hinrich Donwalt, Rentmeister, Johan von Huesen, Richter zu Huerde, Gerwin Molderpass, Bürgermeister, Johan Veg, Gerloch van Plettenberch, Eghart Witte, Peter van Huerde, Berthold Blidendorp, Hinrich Balneman, Diderich Stolle, Antger Fruman, Johan Hakenberch, Freie Frohn des Gerichts.

Urkunden

Herman von Wirdinchusen, Freigraf zu Unna (Onnha), bestätigt, daß er an obigen Datum den freien Stuhl zu Velgisten auf Befehl des Stuhlherrn nach dem Recht Kaiser Karls inne hatte, und daß da Jost Rotenbach, ein Freischöffe, durch seinen Anwalt klagte, daß Nickell Spiess von Brensbach vor dem freien Stuhl zu Brackell Peter Schuerren, Landsknecht zu Hoist, Claus Dringhuiss und Hannes Heist, beide Kirchenmeister der Kirche zu Kirchbruenbach, angeklagt, und daß diesen vom dortigen Freigrafen Johan von Hulscheide auf Donnerstag nach Purificatio Marie ein Pflichttag bestimmt worden sei. Die Beklagten seien durch Jost, ihren Prokurator, der Vorladung nachgekommen, hätten sich dann mit Spiess auf einen Kompromiß geeinigt, den aber der Genannte nicht hielt. Inzwischen habe er sie vor dem freien Stuhl zu Bodelswinge bei Ludwich von der Beck, dem Freigrafen, verklagt, was gegen den Kompromiß gewesen sei. Darauf sei Jost auf den Pflichttag zu Brakel gekommen, wo auch Spiess anwesend gewesen sei. Jost habe da um ein Urteil gebeten, ob Spieß, der den Kompromiß nicht gehalten habe und die Beklagten vor dem freien Stuhl zu Bodelswinge verklagte, nicht vorher seine Vorladung nach Bodelswingen aufgeben solle und den Beklagten den daraus erwachsenen oder erwachsenden Schaden ersetzen müsse, ehe sie ihm auf seine Klage antworten würden. Das Urteil bejaht das. Da verlangte Jost von Spiss eine Gewähr, daß er das Urteil vollführen werde, was aber Spiss nicht leisten könnte, deshalb nahmen ihn die Freigrafen und Freischöffen gemäß eines Urteils gefangen und setzten die nächste Gerichtsverhandlung auf dem kommenden Mittwoch fest. Jost mußte für Aufbringung der Gerichtskosten und der Kosten von der Gefangenhaltung des Spiss Bürgschaft leisten. Am festgesetzten Mittwoch erschien er wieder vor dem Freistuhl zu Brakell mit seinen Freunden. Aber Spiss war nicht da, noch jemand von seinetwegen. Deshalb betrachtete sich Jost dem Gericht nicht mehr verbunden, da ja Spiss rechtsflüchtig geworden war. Aber die Freigrafen zu Brakell wollten den Jost durch ihre Knechte und die Söldner derer von Dortpmunden an das Gericht zwingen und er besorgte seines Leibes und Guts, obwohl ihm die Bürgermeister von Dorpmonden und die Freigrafen Sicherheit versprochen hatten. Das klagte und bewies nun Jost mit 7 Freischöffen vor dem Aussteller und bat um ein Urteil, daß die Bürgermeister zu Dortmund und Freigrafen zu Brackell oder Spiss über den Prozeß inzwischen erwerben würden, gültig sei. Das wurde durch Urteil verneint. Da bat Jost um ein Urteil, ob die Freigrafen und Freischöffen zu Brakell, die den Spiss beim Gericht angenommen und sich verpflichtet haben, ihm in Gewahrsam zu halten, das aber nicht getan hätten, den Jost und die Verklagten vielmehr rechtlos ließen zu Schadenersatz verpflichtet wären. Urteil: ja. Als Dingpflichtigen waren anwesend: Euert (Eberhard) von der Marcke, Stuhlherr zu Velgisten, Johan van Hennen, Diderich van Amerbach, Hinrich Donwalt, Rentmeister, Johan von Huesen, Richter zu Huerde, Gerwin Molderpass, Bürgermeister, Johan Veg, Gerloch van Plettenberch, Eghart Witte, Peter van Huerde, Berthold Blidendorp, Hinrich Balneman, Diderich Stolle, Antger Fruman, Johan Hakenberch, Freie Frohn des Gerichts.

Verbundene Objekte