Bestand

Museumsgesellschaft Karlsruhe (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

1784 als Lesegesellschaft von Hofrat Christoph Friedrich Rink gegründet, 1795 in Museumsgesellschaft bzw. Museum umbenannt. Vor allem an den gesellschaftlichen Interessen der Karlsruher Honoratioren ausgerichtet. 1940 aufgelöst.

Inhalt und Bewertung

Vor allem Mitgliederorganisation, Programme, Rechnungen

Geschichte: Die Lesegesellschaft war einer der ersten Karlsruher Vereine, gegründet 1784 auf Initiative des Hofrats Christoph Friedrich Rink nach norddeutschen und Schweizer Vorbildern, zum "Fortgang der Aufklärung und Verbreitung der Wissenschaften". Das erste Mietlokal waren in der Gastwirtschaft Zum Goldenen Löwen am ¿Pfannenstiel¿ ein Lesezimmer mit Präsenzbibliothek und Zeitschriftenauslage und ein Gesprächs- und Essraum. Dominikus Rink fungierte als Sekretär und Bibliothekar. Die Mitgliederzahl von zunächst 40 stieg bis 1786 auf 106 und bis 1791 auf 192 Personen aus der Karlsruher Oberschicht. Der Löwenwirt Jakob Nägele erwarb deshalb ein Haus am Zirkel zwischen Adler- und Kreuzstraße und stellte es der Gesellschaft als repräsentatives Vereinslokal auf zwei Etagen mit Bibliothek, Lesezimmer, Billard und Gaststuben zur Verfügung. Der gesellschaftliche Aspekt trat immer mehr in den Vordergrund. Um 1795 nannte sich die Gesellschaft "Museum" an. 1808 mietete sie ein Gebäude an der Nordostecke des Marktplatzes, 1814 ließ sie sich von Friedrich Weinbrenner in der Langen Straße, Ecke Ritterstraße ein eigenes Gesellschaftshaus für Feste, Bälle, Konzerte und Ausstellungen bauen. In diesem Gebäude ¿ dem "Museum" ¿ wurde am 4. November 1876 die Erste Sinfonie von Johannes Brahms uraufgeführt. Mit Industrialisierung und gesellschaftlichem Wandel schwand das Interesse an der Museumsgesellschaft; Reformversuche nach der Jahrhundertwende änderten daran nichts. Im Februar 1918 brannte das Museumsgebäude in der Kaiserstraße 90 ab (1922-1924 wurde der Weinbrenner-Bau von den Architekten Pfeifer und Großmann für die Rheinische Creditbank fast originalgetreu wiedererrichtet), die Gesellschaft bezog Räume im Prinz-Max-Palais. 1940 löste sich die Gesellschaft auf.

Inhalt und Ordnung: Das Schriftgut der Gesellschaft spiegelt in seiner erhaltenen Breite sämtliche Bereiche bürgerlicher Vereinsgeselligkeit des späten 18. und des 19. Jahrhunderts wider, bis hin zu Sammlungen von Karikaturporträts seiner Mitglieder. Im Rahmen der Konversion handschriftlicher in online-Findmittel wurde die alte Zettelkartei aus den 1960er Jahren 2011 in SCOPE-Archiv übertragen. Die Titelaufnahmen blieben unverändert, lediglich die Klassifikation wurde behutsam modifiziert. Der Bestand umfasst 123 Nummern in ca. 1 lfd.m Karlsruhe, im März 2012 Konrad Krimm

Reference number of holding
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Museum
Extent
123 Nummern

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Archive von Anstalten, Körperschaften und Stiftungen >> Bildung, Kultur und Forschung >> Museumsgesellschaft Karlsruhe
Related materials
Weitere Akten zur Lese- und Museumsgesellschaft siehe Ältere Bestände Akten Städte Karlsuhe, Stadt 206 Nr. 3216 a,b und Neuere Bestände Kultus Badisches Kultusministerium 235 Kultusministerium

Date of creation of holding
1784-1968

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Last update
03.04.2025, 11:03 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1784-1968

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