Druckgrafik

Siemens, Werner von

Heliogravüre nach einer zweifarbigen Lithografie mit zwei Porträts in ovalen Bildfeldern in der Bildmitte umgeben von einer aufwändigen Umrahmung. Links dargestellt Werner von Siemens im Bruststück etwas nach links gewandt, Kopf im Halbprofil, Blick geradeaus, vor hellem Hintergrund, mit Brille, langem Schnurrbart, Backenbart, zur Schleife geknotetem Halstuch, Hemd, Weste und Jackett. Rechts Johann Georg Halske im Bruststück nach rechts gewandt, Kopf im Halbprofil, Blick nach vorn zum Betrachter, vor hellem Hintergrund, mit Seitenscheitel, Stehkragen, Plastron, Hemd, Weste und Jackett. Die beiden ovalen Bildfelder werden von verschlungenen Bändern, wie sie bei der Telegrafie verwendet wurden, gerahmt und miteinander verbunden. Links und rechts der Porträts Telegrafenmasten, deren Draht die beiden überspannt, über welchen eine Hermesdarstellung in Ganzfigur mit gerolltem Papier in der Hand, Lendentuch, wehendem Umhang und geflügelten Schuhen zu fliegen scheint. Unterhalb der Porträtfelder eine Erdgottheit als männliche Ganzfigur mit langen Haaren und langem Vollbart, mit bloßem Oberkörper und einer Decke über den Beinen, in einer mit Sträuchern bewachsenen Höhle sitzend, dabei die seitlich durch seinen Körper verlaufenden Drähte betrachtend. Links und rechts im Bild verschlungene, pflanzenartige Ornamente die je zwei Bildfelder rahmen: Links ganz oben ein Grenzhäuschen mit gestreiften Balken, im Bildfeld in der Mitte ein berittener Kurier in Uniform mit einer Posttasche, eine Peitsche schwingend und auf einem galoppierenden Pferd reitend, im unteren Bildfeld ein Mann im Hüftbild und im verlorenen Profil nach links gewandt, vor einem Tisch auf dem ein telegrafischer Sendeapparat steht, von dem ein Draht zum linken Mast und nach oben führt. Rechts ganz oben ein Turm mit Turmbläser, mittig die Ganzfigur einer Frau, an einem Fenster sitzend, im verlorenen Profil nach links gewandt, die Arme erhoben und eine durchs Fenster fliegende Brieftaube begrüßend, im Bildfeld darunter das Kniestück eines Mannes, Körper in Rückenansicht gegeben, Kopf im verlorenen Profil nach rechts gewandt, über einen Tisch mit einem telegrafischer Empfangsapparat gebeugt, zu dem vom rechten Mast das Kabel aus der linken Darstellung hinführt. Im Hintergrund ein Turm auf dessen Spitze eine Gestalt zu erkennen ist, die in ein Horn bläst. Am unteren Bildrand, unterhalb der ornamentalen Rahmung, die Künstleradresse der lithografischen Vorlage mit Datierung ("L. Burger Berlin 1855"), weiter unten links die Angabe des Lithografen Ernst Milster, mittig die der Lithografieanstalt von G. Schauer in Berlin. Rechts oberhalb der Darstellung die Druckeradresse.
Bemerkung: Der Urheber der Porträts war Ernst Milster (1835-1908), der Urheber der Rahmung vermutlich Ludwig Burger (1825-1884). Ausgeführt wurde die Lithografie von "G. Schauer's Atelier für Photographie u. Lithographie, Berlin Gr. Friedrichstr. 188". Die Heliogravüre wurde von Meisenbach Riffarth & Co, Berlin gedruckt. Die Vorlage entstand 1855.; Das Blatt war in der Ausstellung "Natural Science and Technology in Germany", im Goethe House New York, vom 18. Mai bis 27. Juni 1981 zu sehen.
Personeninformation: Unternehmensgründer der Siemens AG; Dt. Erfinder u. Unternehmer lt. verschied. Quellen im Internet (Wikipedie, Deutsche Biographie etc.): Georg Meisenbach gründete um 1876 eine sog. "Chemigraphische Kunstanstalt" (auch als "Zinkographische Ätzanstalt" bezeichnet) in München. 1884 wurde in London die Firma Meisenbach & Co. gegründet, die die Autotypie nun auch im Ausland anwandte. 1883 gründete Meisenbach zusammen mit Josef Ritter von Schmädel in München die "Autotypie-Compagnie" (auch: Autotypie-Company). Im Juli 1891 wurde die Chemigraphische Kunstanstalt mit der Autotypie-Compagnie vereinigt und nach dem gesundheitsbedingtem Rückzug von G. Meisenbach von seinem Adoptivsohn, dem Kaufmann August Meisenbach und J. von Schmädel gemeinsam weitgerführt. Im Mai 1892 verband sich das Münchner Unternehmen Meisenbachs mit der 1886 in Berlin gegr. "Photochemigraphischen Kunstanstalt" von Heinrich Riffarth zum neuen Unternehmen "Meisenbach Riffarth & Co. "[Zusammenschluß der Anstalten von G. Meisenbach & Co. in München und Heinrich Riffarth & Co. in Berlin]. Neben dem Berliner Hauptgeschäft arbeiteten die Münchener Anstalt und eine im Jahre 1894 errichtete Leipziger Anstalt mit selbständigem, sich ebenfalls stetig vergrößerndem Fabrikationsbetriebe weiter; offizieller Name nach der Fusion "Meisenbach Riffarth & Co.", Aktiengesellschaft, Graphische Kunst- und Klischeeanstalt, auch: Graphische Kunstanstalten und Kunstdruckereien; --> Amtsgericht: 14057 Berlin (HRB5486) 15. 09. 1997: Meisenbach Riffarth & Co-Bruns & Stauff GmbH Vereinigte Graphische Kunstanstalten, Berlin (Hauptstr. 4-8, 10827 Berlin ). Die Firma ist erloschen; lt. Handelregister meldete die Firma am 31.10.1994 Konkurs an; die Löschung aus dem Handelsregister erfolgte am 15.09.1997 Mitglied im Literarischen Sonntagsverein Tunnel über der Spree, legte mind. 6 Werke ("Späne") vor Dt. Maler und Photograph

Material/Technik
Papier; Heliogravüre
Maße
426 x 529 mm (Höhe x Breite) (Bildformat)
540 x 632 mm (Höhe x Breite) (Blattformat)
Standort
Deutsches Museum, München, Archiv
Weitere Nummer(n)
PT 01277/03 PLAN (Bestand-Signatur)
Würdigung
Datenbereitstellung aus dem Projekt "DigiPortA - Digitalisierung und Erschließung von Porträtbeständen in Archiven der Leibniz-Gemeinschaft"

Verwandtes Objekt und Literatur
Publikation: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. - 1881
Publikation: Wissenschaftliche und technische Arbeiten
Publikation: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. - 1871
Publikation: Lebenserinnerungen. - 1892
Publikation: Mein Leben. - 1940
Publikation: Zur Erinnerung an den 100. Geburtstag Werner von Siemens. - 1917

Bezug (was)
Ingenieur (Beruf)
Unternehmer (Beruf)
Erfinder (Beruf)
Elektrizität und Magnetismus
Elektroinstallation
Bezug (wo)
Lenthe (Geburtsort)
Berlin-Charlottenburg (Sterbeort)
Klassifikation
Porträt (Sachbegriff)

Ereignis
Ausführung
(wer)
Ereignis
Geistige Schöpfung
(wo)
Berlin (Druckort)
(wann)
ca. 1894 - 1910
Ereignis
Provenienz
(Beschreibung)
Porträtsammlung des Deutschen Museums, München: angelegt seit 1903, Mischbestand aus Fotografien, Druckgrafiken, Fotografien und Gemälden, Fokus auf Naturwissenschaft und Technik.

Weitere Objektseiten
Rechteinformation
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Archives des Deutschen Museums München
Letzte Aktualisierung
24.08.2023, 12:08 MESZ

Objekttyp


  • Druckgrafik

Beteiligte


Entstanden


  • ca. 1894 - 1910

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