Bestand
Dienststellen und Einheiten der Versorgungstruppen im Feldheer (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: In der "Einteilung der Truppen des
Feldheeres" vom 14.Oktober1942 (siehe Allgemeine
Heeresmitteilungen, S. 458) wurde zunächst unterschieden
zwischen Fechtenden Truppen, Versorgungstruppen und
Sicherungstruppen. Die Versorgungstruppen wurden weiter
unterteilt in Nachschubtruppen, Verwaltungstruppen,
Sanitätstruppen, Veterinärtruppen, Feldzeugtruppen,
Kraftfahrparktruppen, Wasserversorgungstruppen,
Ordnungstruppen und die Feldpost. In eigenen Sammelbeständen
wurden die Sanitätstruppen (RH 50), die Veterinärtruppen (RH
51), die Wasserversorgungstruppen (RH 47) und die
Ordnungstruppen (RH 48) erfasst.
Nachschubtruppen: Sie unterstanden dem General der
Nachschubtruppen beim Generalquartiermeister und waren im
Allgemeinen Heeresamt (AHA) durch die Inspektion (In) 8
vertreten. Die Heeresgruppen-, Armee-, Korps- und
Divisionsnachschubführer (DiNafü) wurden im Herbst 1942 in
Kommandeure der Nachschubtruppen und für den
Heeresgruppenbereich in Höhere Kommandeure der
Nachschubtruppen umbenannt. Zu den Nachschubtruppen zählten
auch die Nachschubstäbe mit Verlade-, Entlade- und
Umschlagstäben, die Nachschub-Kolonnenabteilungen, später in
Kraftfahr- bzw. Fahrabteilungen umbenannt, sowie die
Nachschubbataillone und -kompanien. Die
Kraftwagen-Transport-Regimenter waren für große
Transportaufgaben bestimmt, wurden aber in der Regel
abteilungsweise verwendet und 1943/44 in
Kraftwagen-Transport-Abteilungen umbenannt.. Eine
Sondergruppe bildeten die Wirtschafts-Transporteinheiten, die
1943/44 im Rahmen des Wirtschafts-Straßentransportdienstes
Ost eingesetzt und als Wirtschafts-Straßen-Transport-Bezirke
bezeichnet wurden. Die Feldwasserstraßenabteilungen wurden
als Transporteinheiten ebenfalls den Nachschubtruppen
zugeordnet. Ein Großteil des Straßentransportes wurde von den
Einheiten des zivilen (NSKK-) Transportkorps Speer bewältigt
(siehe R 50 II).
Verwaltungstruppen:
Darunter fallen alle Arten von Dienststellen und Einheiten,
die mit Verpflegung, Unterkunft und Bekleidung zu tun hatten
(Heimat-Dienststellen siehe RH 56). Sie unterstanden dem
Heeresintendanten.
Feldzeugtruppen:
Diese wurden mit den Instandsetzungsdiensten
(Kraftfahrparktruppen) im Herbst 1942 aus den
Nachschubdiensten ausgegliedert und zur eigenen
Waffengattung, die im Allgemeinen Heeresamt (AHA) durch die
Feldzeuginspektion (FzIn) vertreten war. Bei den
Heeresgruppen gab es den Oberfeldzeugmeister mit
unterstellten Feldzeugstäben und -einheiten, ferner
Feldwerkstätten und Feldwerkstatteinheiten sowie bei den
Divisionen Waffenmeisterzüge. Beute-Erfassungsstäbe und
Geräte- bzw. Feldzeugparke und -lager zählten ebenfalls zu
den Feldzeugtruppen. Die Feldzeuginspektionen, ab 1941 in
Feldzeuggruppen umbenannt, und Feldzeugkommandos waren
Heimat-Dienststellen (siehe RH 56).
Kraftfahrparktruppen: In der Heimat bestanden bei den
Wehrkreisen Heimat-Kraftfahrbezirke, die ab Dezember 1942
Kommandeure der Kraftfahrpark-Truppen hießen (siehe RH 56).
Im Felde waren die Kommandeure (im Osten die Höheren
Kommandeure) den Generalbeauftragten für das Kraftfahrwesen
(Zentrakraft) Ost und West unterstellt. Die
Heeres-Kraftfahrbezirke in den besetzten Gebieten wurden
1943/44 in Kraftfahrzeug-Instandsetzungs-Regimenter
umbenannt. Kraftfahrzeug-Instandsetzungs-Abteilungen (Stäbe)
und -Kompanien waren bereits für den Krieg gegen die
Sowjetunion aufgestellt worden. Die
Panzer-Instandsetzungseinheiten (ohne die
Panzer-Bergeeinheiten) wurden zwar am 1. April 1943 in die
neue Waffengattung Panzertruppen überführt, ihre Unterlagen
sind im Militärarchiv aber bei den Materialien der sonstigen
Instandsetzungsdienste, Ersatzteillager usw. belassen
worden.. Zu den Kraftfahrparktruppen gehörten neben den
Reifen-Runderneuerungs- und Instandsetzungs-Staffeln auch die
Nachschubstaffeln für Bereifung und schließlich auch
Einheiten zur Erzeugung technischer Gase.
Feldpost: Die Feldposteinheiten unterstanden fachlich
dem Heeresfeldpostmeister beim Generalquartiermeister. Bei
Mobilmachung erhielt jeder Armee-Feldpostmeister fünf
Feldpostämter, eine Feldpostleitstelle und eine
Armee-Briefstelle sowie jede Division ein Feldpostamt.
Die Zuteilung von Versorgungseinheiten zu
den Divisionen, Korps und Armeen wechselte nach den
militärischen Notwendigkeiten und Erfordernissen; so wurden
beispielsweise im Ostkrieg wegen der schlechten
Straßenverhältnisse Panjewagen-Kolonnen oder für den Kampf im
Gebirge Tragtier-Kolonnen eingesetzt. Für Panzerverbände
musste der Nachschub von Ersatzteilen besonders organisiert
werden. Feldwerkstätten und Parke (Infanterie-, Artillerie-,
Pionier-, Kraftfahr-, Nachrichten-, Gasschutzgeräte- und
Heeresgeräteparke) waren bei den Armeen konzentriert. Für den
Betriebsstoffnachschub im Großen wurden Heerestruppen
eingesetzt.
Inhaltliche
Charakterisierung: In diesemm Sammelbestand sind lediglich
Aktensplitter einzelner Dienststellen und Einheiten der
Versorgungstruppen vereinigt.
Erschließungszustand:
Findkartei
Zitierweise: BArch RH
52/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 52
- Umfang
-
568 Aufbewahrungseinheiten; 8,5 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Weitere Einheiten
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt), Berlin: Erkennungsmarkenverzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: RH 3 OKH/Generalquartiermeister
RH 12-8 Inspektion der Nachschubtruppen / Fahrtruppen (In 8)
RH 12-12 Abteilung Kraftfahrwesen (In 12)
RH 12-21 Feldzeuginspektion (Fz In)
MSg 2 Militärgeschichtliche Sammlung
ZA 1 Studiengruppe der US-Historical Division
Amtliche Druckschriften: RHD 60
Literatur: Haak, Erhard:Die Geschichte der deutschen Instandsetzungstruppe. Organisationsgeschichtlicher Überblick vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Osnabrück 1986
Gericke, Bodo: Die deutsche Feldpost im Zweiten Weltkrieg. Frankfurt a.M. 1971 (Sonderheft des Archivs für deutsche Postgeschichte 1/1971)
Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpost 1939-1945. Organisation und Lokalisation Osnabrück 1980.
Derselbe: Die deutsche Feldpost 1939-1945. Vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern in numerischer Folge und deren Aufschlüsselung. 3 Bde. Osnabrück 1980 ff.
Koch, Horst-Adalbert: Train, Fahrtruppe, Nachschubtruppe. Kurze Geschichte der Deutschen Nachschubtruppen. Bremen 1970
Oberleitner, Gerhard: Geschichte der Deutschen Feldpost 1937-1945. Innsbruck 1993
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
- Provenienz
-
Dienststellen und Einheiten der Versorgungstruppen im Feldheer, 1924-1945
- Bestandslaufzeit
-
1924-1945
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Dienststellen und Einheiten der Versorgungstruppen im Feldheer, 1924-1945
Entstanden
- 1924-1945