Gebäude
Heidelberg-Weststadt Landhausstraße 7
Das Gebäude steht im Osten an der Landhausstraße. Es zählt drei Fensterachsen und trägt zwei Obergeschosse. Das Erdgeschoß ist bis über die Abschlüsse der Fenster mit Bossen aus dunkelrotem Sandstein verkleidet und trägt den Hauseingang im Norden. Über dem Hauseingang ist in einem im abgestuften Dreieck aus flachem, dunkelrotem Sandstein ein leerer Wappenschild eingelassen. Nach Süden schließt sich ein im Segmentbogen abschließendes Fenster an. In der mittleren Achse ist ein Doppelfenster getrennt von einem breiten, aus glattem Sandstein gemauerten Pfeiler eingelassen. In der abschließenden Südachse ist ein breiteres, im rundbogigen Schluss gefasstes Fenster eingesetzt. Die Kanten des Gebäudes sind mit dunkelrotem, flachen Sandsteinen im Zahnverband optisch hervorgehoben, der sich durchgehend bis unter das Kranzgesims fortsetzt. In Verbindung mit dem hellbeigen Verputz entsteht so ein guter Kontrast. Die Nord- und die Südachse tragen im ersten und zweiten Obergeschoß jeweils ein rechteckiges, durch einen profilierten Pfeiler getrenntes Doppelfenster, das von einem Gewände aus dunkelrotem Sandstein im horizontalen Schluss gefast ist. Die Mittelachse hat der Architekt als Symmetrieträger und optischen Schwerpunkt ausgearbeitet. Vom ersten Obergeschoß an erstreckt sich ein aus dunkelrotem Sandstein gemauerter Erker bis einschließlich des zweiten Obergeschosses. Er ruht auf drei abgestuften Konsolen, die über den Fenstern am Erdgeschoß angebracht wird. Zwischen diesen sind abgestufte Querbögen eingemauert. Pro Geschoß trägt der Erker nach Westen drei Fenster, von denen das mittlere breiter ausgefertigt ist. Nach Norden und Süden ist jeweils ein schmales rechteckiges Fenster eingelassen. Unter den Fenstern im ersten Obergeschoß sind Kartuschen mit Ornamentik in Relieftechnik eingelassen, drei weitere finden sich als Übergang zum zweiten Obergeschoß. Hier ist auch eine Runde Kartusche mit der Jahreszahl 1903, dem Jahr der Fertigstellung eingelassen. Die Fenster selbst sind mit einer nach innen abgestuften Fassung umgeben. Dachseitig erhebt sich über der Mittelachse ein Zwerchhaus mit einem Doppelfenster nach Westen. Ein reich geschwungener Volutengiebel rahmt das Ganze und über einem Gesims ist unter dem Giebelschluss ein rechteckiger Schlitz eingelassen. Über der Nord- und der Südachse schließt jeweils eine große, mit einem Schleppdach ausgestattete Gaube ab. Der Architekt hat hier im Stil des freien Historismus ein Wohnhaus aufgezogen, das sich ansatzweise der Formensprache der Renaissance bedient. Man ist allerdings geneigt, im verspielten Volutengiebel des Zwerchhauses einen ersten Ansatz von Jugendstil wahrzunehmen! Auf jeden Fall betrachte man dieses interessante Gebäude genauer! (Baujahr: 1903; Bauplanung/Ausführung: Friedrich Wolf. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut
- Standort
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Heidelberg
- Sammlung
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Städte und Dörfer
- Material/Technik
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Werkstein; Sandstein; Mauern; Steinmetz
- Inschrift/Beschriftung
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Inschrift: 1903 = Jahr der Fertigstellung. (In einer Kartusche am Erker zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoß.)
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Teil von: Heidelberg-Weststadt Landhausstraße
- Klassifikation
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Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
- Bezug (was)
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Architektur
Gurtgesims
Kranzgesims
Kartusche
Ornament
Erker
Volutengiebel
Zwerchhaus
Dachgaupe
Bossenwerk
Bauinschrift
- Förderung
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Pietschmann, Dieter-Robert
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:25 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gebäude
Beteiligte
Entstanden
- 1903