Gebäude
Heidelberg-Weststadt Landhausstraße 4a
Das Gebäude steht im Westen an der Landhausstraße zählt vier Fensterachsen und drei Obergeschosse. Die nördliche Achse ist "risalitartig" hervorgehoben und trägt im Erdgeschoß auch den Hauseingang. Nach Süden schließt sich ein das restliche Erdgeschoß einnehmender Ladeneinbau mit großen Schaufenstern und einem eigenen Eingang an. Eine nicht weit zurückliegende Modernisierung auch der Fassade ist unverkennbar, auch ist die Verklinkerung des Erdgeschosses aus neuerer Zeit. "Alt" ist nur die Haustür. Eine kurze Elle über den Schaufenstern läuft ein vorkragendes Regendach, entlang dem im Abstand einer langen Elle ein kräftiges Gurtgesims zum ersten Obergeschoß überleitend folgt. Der weitere Baukörper ist von hier an in blassrotem Ziegelstein (Mauerziegel) ausgeführt. Über dem Gurtgesims verläuft ein Blendband, dem in Höge der Fensterbretter ein vorkragendes Gurtgesims folgt. In den drei südlichen Achsen ist jeweils ein rechteckiges Fenster eingesetzt, dass mit einem abgestuften Gewände aus beigefarbenem Sandstein im horizontalen Schluss gefasst ist. Darüber schmückt ein Dreiecksgiebel, der auf zwei kleinen Volutenkonsolen gelagert ist. Zwischen diesen befindet sich eine Kartusche in Rustica-Ausfertigung. Das Fenster in der nördlichen Achse ist optisch hervorgehoben: Eine Blind-Balustrade wurde unter dem Fensterbrett angebracht, und abgestufte Wandpfeiler flankieren das Fenster selbst. Über diesem schmückt ein Segmentgiebel, der auf zwei Volutenkonsolen ruht und in der Mitte zusätzlich von der den horizontalen Gewändeschluss schmückenden Agraffe getragen wird. Über dem Segmentgiebel reicht eine Sandsteinplatte bis unter das Fensterbrett im nächsten Geschoss. Im zweiten Obergeschoss ist pro Achse ebenfalls ein rechteckiges Fenster eingelassen, von einem abgestuften Gewände im horizontalen Schluss gefasst. Zwischen den vorkragenden Fensterbrettern verläuft ein Blendband. Über den horizontalen Fensterschlüssen verläuft kragt ein Sturz vor, der von zwei flachen, mit einem Kegel ornamentierten Konsolen getragen wird. Zwischen diesen ist wiederum eine Kartusche mit Rustica eingelassen. Über dem Sturz schmückt ein Entlastungsbogen, der mit Diamantierung dekoriert ist und von einer in Rollwerk auslaufenden Agraffe abgeschlossen wird. Das Fenster der nördlichen Achse ist optisch durch einen abschließenden Dreiecksgiebel aufgewertet, der innen eine Palmette trägt und auf zwei abgestuften, gekehlten Konsolen ruht. Ein kräftiges, abgestuftes Gurtgesims leitet zum dritten Obergeschoss über, welches zwar von der geschoßhöhe niedriger ist, aber noch nicht als Mezzaningeschoß im ursprünglichen Sinn bezeichnet werden kann. In den drei südlichen Achsen werden die Fenster jeweils von einem abgetreppten Gewände im segentbogigen Schluss gefasst und von einer Agraffe geziert. Zwischen den Fenstern sind oben Friese mit Ornamentik eingesetzt, über denen sich jeweils eine Kartusche mit Rustica befindet. Die nördliche Achse trägt ein Doppelfenster, dass von einer profilierten Säule geteilt wird, die mit einem Kapitell abschließt. Auf diesem ruhen die inneren Aufgänge der segmentbogigen Abschlüsse, Ein zweifach abgestuftes, vorkragendes Kranzgesims leitet zur Traufe über. Dachseitig schließt über der nördlichen und der südlichen Achse jeweils eine Dachgaube ab und eine doppelfensterige übernimmt das für die beiden mittleren Achsen. Auch diese Gauben sind zumindest jüngst erneuert, wenn nicht überhaupt erst nachträglich aufgesetzt worden. Ein Wohn- und Geschäftshaus, das vom Architekten in historisierendem Stil mit Anlehnung an die Formensprache der Renaissance erbaut wurde. Abgesehen von den Modernisierungen (es geht auch in die Historie bewahrender Form) ist Interesse, abwechslungsreiche Details und Dekor zu finden. Über den Architekten wie auch das Baujahr liegen bislang keine Informationen vor. Letzteres wird aber aufgrund des Baustils im Kontext mit dem Bebauungsspiegel in einer vermuteten Zeitspanne angegeben unter „Entstehungsdatum“. .
Erhaltungszustand: Gut
- Standort
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Heidelberg
- Sammlung
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Städte und Dörfer
- Material/Technik
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Ziegelstein (Mauerziegel)
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Teil von: Heidelberg-Weststadt Landhausstraße
- Klassifikation
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Geschäftshaus (Gattung)
(Stilistische Einordnung)
- Bezug (was)
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Architektur
Laden
Risalit
Balustrade
Blende
Konsole
Sturz
Dreiecksgiebel
Segmentgiebel
Entlastungsbogen
Agraffe
Kartusche
Ornament
Fries
Gurtgesims
Kranzgesims
Dachgaupe
Säule
Kapitell
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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Zwischen 1880 - 1900 (vermutet)
- Förderung
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Pietschmann, Dieter-Robert
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:25 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gebäude
Entstanden
- Zwischen 1880 - 1900 (vermutet)