Bestand
Ulm, Reichsstadt: Sonstige Behörden (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Der kleine Bestand vereinigt Archivalien dreier ulmischer Ämter, des Hospitalamts, des Sammlungsstifts sowie des Proviantamts. Dem Hospitalamt oblag die Verwaltung aller das Hospital, Waisenhaus, Seel- und Siechhaus betreffenden Angelegenheiten, die Überwachung der Einkünfte und Ausgaben, der Armenverpflegung sowie der Befolgung der diesbezüglichen Anordnungen. Das sogenannte adelige Sammlungsstift war ursprünglich ein Frauenkloster, dann ab 1520 ein evangelisches Damenstift des Patriziats, das auch - wie das Hospitalamt - ansehnlichen Landbesitz unterhielt.
Das Proviantamt führte in erster Linie die Oberaufsicht über alle Einnahmen an Frucht und Getreide, die als Zehnten oder Gülten abgeliefert wurden, und überwachte auch deren Ausgabe und Verteilung. Ferner oblag ihm die Speicherung von Vorräten, da es in Kriegs- und Notzeiten für die Versorgung der Stadt verantwortlich war.
Ein Teil der vorliegenden Archivalien wurde um 1930 aus Aktenablieferungen verschiedener lokaler Nachfolgebehörden herausgelöst. Die Einarbeitung späterer Zugänge aus anderen Beständen und abschließende Neuordnung und Verzeichnung erfolgte 1959.
Zur Geschichte der Behörden: Dem Hospitalamt oblag die Verwaltung aller das Hospital, Waisenhaus, Seel- und Siechhaus betreffenden Angelegenheiten, die Überwachung der Einkünfte und Ausgaben, der Armenverpflegung sowie der Befolgung der diesbezüglichen Anordnungen. Außerdem hatte das Hospital erhebliche eigene Besitzungen, darunter zwei Dörfer, die vom Hospitalamt verwaltet wurden. Das Amt war mit zwei Hospitalpflegern besetzt, von denen jeweils einer zum Patriziat gehörte. Das sogen. adelige Sammlungsstift war ursprünglich ein Frauenkloster, das 1520 den evangelischen Glauben annahm und in ein Stift für Damen des Patriziats umgewandelt wurde. Das Stift besaß eigene ansehnliche Güter auf dem Land (Ersingen, Asselfingen), die ein Hofmeister verwaltete. Das Stift unterstand wie alle anderen Ämter dem Magistrat; Stiftspfleger waren die zwei Ratsälteren. Das Proviantamt führte hauptsächlich die Oberaufsicht über alle Einnahmen an Frucht und Getreide, die als Zehnten oder Gülten abgeliefert wurden, überwachte auch deren Ausgaben und Verteilung. Außerdem hatte es für Vorräte zu sorgen, da es in Kriegs- und Notzeiten für die Versorgung der Stadt verantwortlich war. Das Amt versahen die beiden Proviantherren, von denen einer ein Patrizier war. Zur allgemeinen Behörden- und Verwaltungsgeschichte der Reichsstadt Ulm ist die Vorbemerkung zu Anfang der ulmischen Bestände zu vergleichen.
Zum Bestand: Einen Teil der vorliegenden Archivalien, die von verschiedenen Nachfolgebehörden abgegeben und im Laufe der Zeit bei Ordnungsarbeiten herausgelöst wurden, verzeichnete erstmalig um 1930 Reg. Rat Dr. K.O. Müller in dem Repertorium "Ulmer Akten". Später angefallene Akten nahm die Unterzeichnete 1959 im Zuge der Neuordnung der gesamten ulmischen Bestände auf; dabei wurden die alten Titelaufnahmen auf die heute im Staatsarchiv Ludwigsburg gebräuchliche Form gebracht und der Bestand provenienzmäßig neu gegliedert. Um für Nachträge Platz freizumachen, sind springende Büschelnummern eingeführt worden (Bü 1-, Bü 51-, Bü 101-). Der Bestand B 209 d umfaßt nunmehr insgesamt 14 Büschel in 0,3 lfd. m. Ludwigsburg, März 1960 Heiderud Mehl
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, B 209 d
- Umfang
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14 Büschel (0,3 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Neuwürttembergische Bestände vor 1803 bzw. vor 1806/10 >> Reichsstädte
- Bestandslaufzeit
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1584-1797
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
-
18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1584-1797