Bestand

Domänenkanzlei betr. Grünauer Besitzungen (Bestand)

1. Behördengeschichte: Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um Akten der Fürstl. Löwenstein-Wertheim-Freudenberg'schen Domänenkanzlei betreffend die Verwaltung der ehemaligen Kartause Grünau, deren Besitz und die Ausübung der damit verbundenen Rechte. Die Domänenkanzlei mit Sitz in Wertheim ging 1808 aus der Gräfl. Löwenstein-Wertheim'schen Kammer hervor und bildete die zentrale Oberbhörde der Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, nachdem die als Mediatbehörde für den bayerischen Teil der löwensteinischen Besitzungen errichtete Regierungs- und Justizkanzlei Kreuzwertheim 1848 aufgelöst worden war. Durch die Säkularisation von 1802/03 fielen mit Wirkung vom 1. Dezember 1802 u.a. die Kartause Grünau mit dem dazugehörigen Besitz an die gräfliche Linie des Hauses Löwenstein-Wertheim (seit 1813 Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg). Die Grünauer Besitzungen wurden dem löwensteinischen Amt Triefenstein zugewiesen; die Rechnungslegung über die "Grünauer Gefälle, Gebäude und Güter, welche in der Grafschaft Wertheim zu Schollbrunn liegen", oblag allerdings seit dem 18. Mai 1803 der gräflichen Kellerei bzw. seit 1842 dem fürstlichen Rentamt Wertheim, das darüber eine eigene "Administrationsrechnung für das Amt Triefenstein" führte.

2. Bestandsgeschichte: Der Bestand umfaßt Akten der Domänenkanzlei (seit 1808) und der Vorgängerbehörden Regierung und Kammer. Er enthält ferner als Vorprovenienz einige Akten der Kartause Grünau. Wegen weiterer Grünauer Vorakten wird auf den Bestand F 73, 73a und 73 Anhang verwiesen. Wertheimer Vorakten sind in den Beständen F 64-65a (Kartause Grünau und Schollbrunn), neuere Akten in F 208 (Rentamt Wertheim) enthalten. Über die Akten lagen bisher nur Repertorien vor, die bereits im frühen 19. Jahrhundert als Registraturhilfsmittel angelegt und jeweils nachgetragen wurden. Der fürstliche Archivar Dr. Friedrich Wecken nahm 1905 eine Revision des durch Kassationen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stark dezimierten Bestands vor und reihte die vorhandenen Repertorien unter den Nummern 66-72 in die von ihm festgelegte Bestandsfolge ein. Weitere Revisionen fanden 1927/28 durch den späteren Domänenrat Otto Heilig, sowie 1977 anläßlich der Archivübernahme durch das Land Baden-Württemberg statt. Der Bestand wurde im Archivraum der Domänenkanzlei gelagert, bis er 1977 in die Hofhaltung überführt wurde.

3. Bearbeiterbericht: Da die alten Repertorien den heutigen Anforderungen nur unzureichend genügen, wurde eine Neuverzeichnung des Bestands unter Beibehaltung der bisherigen Ordnung und Signaturen vorgenommen, wobei die Vorprovenienzen nach Möglichkeit erfaßt wurden (R = Regierung; K = Kammer; JK = Justizkanzlei; DK = Domänenkanzlei). Der Bestand, der 4,7 Regalmeter Akten umfaßt, wurde 1980 durch den Unterzeichneten unter Mitarbeit der ABM-Angestellten Agnes Vilgis verzeichnet. Die Reinschrift des Repertoriums fertigte Liselotte Goldschmitt. Rainer Trunk Archivamtmann

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, F-Rep. 66-72

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Freudenbergisches Archiv >> Jüngere Zentralverwaltung >> Domänenkanzlei

Bestandslaufzeit
(1383) 1803-1918 (1936)

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Letzte Aktualisierung
25.03.2024, 13:33 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1383) 1803-1918 (1936)

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